Vortrag und szenischer Dialog: Abenteuer Geschichte. Die Tiroler Hutterer

... Wir schreiben das Jahr 1536. Die Täuferfrau Anna-Maria aus Matrei hat sich entschlossen, Tirol zu verlassen, um nach Mähren zu fliehen. Zu hart sind die Repressionen des Landesfürsten König Ferdinand und seiner zahlreichen Verbündeten gegen die so genannten „Wiedertäufer“. Nachdem sie sich in Bozen ein Neues Testament gekauft hat und sich hoch oben auf den Tiroler Bergen taufen ließ, steht sie nun auf der Fahndungsliste des Königs … denn Denunzianten lauern ja bekanntlich überall …

Astrid von Schlachta (Historikerin, Universität Hamburg) und Gertrud Geissler (Schauspielerin, Autorin und Pädagogin) entführen das Publikum am Freitag, 14. Februar 2025, um 19.00 Uhr im Bildungshaus Osttirol mit Wissen und Schauspielkunst in die Welt der Hutterer. Spannend, fundiert und mit Gänsehautmomenten machen sie Geschichte begreifbar und nutzbar für die Gegenwart. Entstanden sind die Hutterer im 16. Jahrhundert als Teil der Täuferbewegung im Zuge der Reformation. Wie alle Täufer wurden sie hart verfolgt, da sowohl ihre gütergemeinschaftliche Lebensweise als auch ihre Forderung nach einer Trennung von „Staat“ und Kirche, nach Gewaltfreiheit und nach der Glaubenstaufe nicht der Norm der Mehrheitsgesellschaft entsprachen. Dennoch gibt es bis heute fast 50.000 Hutterer in Nordamerika. Der Vortrag führt zurück in die Geschichte der Hutterer zwischen Tirol und Mähren und stellt Fragen nach dem Verhältnis von Tradition und Erneuerung, nicht nur in der heutigen Zeit.

Freiwillige Spenden erbeten. Keine Anmeldung erforderlich. Die Veranstaltung wird von der Österreichischen Gesellschaft für politische Bildung Wien gefördert.

Hutterer Versammlung Schweiz, Foto: Täufer Wicksche Sammlung