In der Erinnerung der Menschen ist der Karnische Kamm vor allem als Teil der umkämpften Frontlinie zwischen Österreich-Ungarn und Italien während des Ersten Weltkrieges verankert. Allerdings belegen archäologische Funde eine viel längere und auch weniger blutige Geschichte der Region. Seit 2021 forschen Archäolog:innen des Archäologischen Forschungsnetzwerkes Innsbruck und des Naturhistorischen Museums Wien gemeinsam die urgeschichtliche Nutzung des Gebietes zwischen Sillian und Untertilliach. Dabei kamen überraschende Ergebnisse zu Tage: So datieren die ältesten Fundstellen auf die Zeit um 7000 vor Christus und legen somit eine Begehung der Region durch mittelsteinzeitliche Jäger-und-Sammler-Gruppen nahe. Weitere Funde aus der Jungsteinzeit, Bronzezeit und Eisenzeit zeigen zudem die fortlaufende Verwendung der Hochflächen des Karnischen Kammes als Jagd- und Weidegebiet auf.
Urgeschichtliche Gratwanderungen – Archäologische Forschungen zur prähistorischen Nutzung des Karnischen Kammes zwischen Sillian und Untertilliach: Der Vortrag findet am Donnerstag, 28. November 2024, um 19.00 Uhr im Bildungshaus Osttirol statt. Es referiert Dr. Caroline Posch – wissenschaftliche Mitarbeiterin und Kuratorin der Sammlung Steinzeit an der Prähistorischen Abteilung des Naturhistorischen Museums in Wien. Freiwillige Spenden erbeten. Keine Anmeldung erforderlich.