Am Samstag, 22. März 2025, zeigt ORF-III-„zeit.geschichte“ die neue Ausgabe der Reihe „Wahre Verbrechen - Jäger und Gejagte: Der Tod von Pius Walder“ (20.15 Uhr). Es ist der 8. September 1982 im Villgratental in Osttirol, in der abendlichen Dämmerung fallen in der „Hölleiten“ Schüsse. Sie gelten einem jungen Mann mit geschwärztem Gesicht: Pius Walder, ein Holzfäller, erschossen im Wald auf der Flucht vor zwei Jägern. Noch in derselben Nacht erliegt er im Spital seinen Verletzungen. Am Tag darauf legen die beiden Schützen bei der Lienzer Kriminalpolizei ein Geständnis ab. Der Tod von Pius Walder wird zum Politikum, das das Tal noch Jahrzehnte später in Atem hält.
Was ist in jener Nacht 1982 zwischen den drei Männern geschehen? Die Neuproduktion der Sendereihe „Wahre Verbrechen“ geht den Ereignissen und Folgen jener Nacht auf den Grund. In Gesprächen mit Zeitzeugen, Verwandten und Expert:innen – darunter der Lienzer Historiker Martin Kofler, die Wildbiologin Karoline Schmidt und der Soziologe Roland Girtler – offenbart sich das Bild einer Gemeinde, in der tief verwurzelte Konflikte ein tödliches Ende finden. Mittels Archivmaterial und Neuaufnahmen des Villgratentals bewegt sich die Dokumentation zwischen Vergangenheit und Gegenwart und stellt sich der Frage nach Grenzen zwischen Recht und Unrecht, zwischen Rachelust und Vergebung und der Rolle der Jagd in Österreich.