Fahrräder werden immer teurer. Insbesondere bei solchen mit Elektroantrieb ist Diebstahlschutz ein großes Thema. Genau hier klinkt sich PowUnity ein. Das erfolgreiche Startup will Bike-Dieben mit Hilfe eines smarten GPS-Trackers das Handwerk legen.
Wir sprachen mit dem aus Lienz stammenden Firmengründer Christian Strassl über die Entwicklung des Unternehmens PowUnity, die Funktion des innovativen Gadgets und über seinen Einsatz.
Sie sind gebürtiger Osttiroler und haben ein innovatives Unternehmen in Innsbruck mitbegründet. Was genau macht PowUnity und wie lange schon?
PowUnity startete 2015 mit einem Ski-Tracker. Ein Produkt welches hilft, im Tiefschnee verlorene Ski schneller wieder zu finden und Ski vor Diebstahl schützt. Seit 2017 liegt der Hauptfokus im Diebstahlschutz von E-Bikes. BikeTrax wird im E-Bike verbaut, schlägt Alarm bei unbefugter Bewegung (Nachricht auf das Smartphone des Besitzers) und übermittelt via GPS, GSM und GPRS den Live-Standort des E-Bikes auf das Smartphone des Eigentümers.
Was haben Sie vorher gemacht?
Nach meiner Lehre in Osttirol und meinem anschließenden Studium war ich fast 10 Jahre bei einem Tiroler Kristallhersteller im technischen Prozessmanagement tätig. 2014 gründete ich meine erste Unternehmung „Kultbrettl“ und fertigte für begeisterte Skifahrer maßgefertigte Ski. Fast zeitgleich haben Stefan Sinnegger und ich das Projekt PowUnity gestartet. Welches sich nun als schnell wachsendes Unternehmen im Bereich E-Bike Diebstahlschutz etabliert.
Bauen Sie Tracker nur für Endverbraucher oder auch für OEM-Kunden, also den Einbau ab Werk in E-Bikes bekannter Hersteller?
Wir bedienen auch OEM-Kunden. Dieser Bereich unserer Unternehmung nimmt gerade stark zu. Unser Hauptfokus liegt aktuell noch auf dem Fachhandel und dem Endkundenmarkt.
BikeTrax wird im E-Bike verbaut, schlägt Alarm bei unbefugter Bewegung und übermittelt via GPS, GSM und GPRS den Live-Standort des E-Bikes auf das Smartphone des Eigentümers.
Nachdem viele Hersteller bereits ab Werk einen Tracker im Rad mitliefern, ist das für Sie eine Konkurrenz oder ist Nachrüstung das große Thema?
Die Anzahl an E-Bikes welche ab Werk bereits einen GPS-Tracker verbaut haben, ist verhältnismäßig sehr gering. Die Entwicklung von Ortungssystemen gehört nicht zur Kernaufgabe eines E-Bike Unternehmens. Weshalb E-Bike Hersteller auf Unternehmen wie PowUnity zugehen und eine Partnerschaft suchen.
Kürzlich wurden in Osttirol hochwertige E-Bikes gestohlen, der Händler – einer der größten Österreichs – erklärte, dass GPS-Tracker von kundigen Dieben sofort deaktiviert werden können. Was sagen Sie dazu? Ist der PowUnity-Tracker technisch auszuschalten?
Nein, der Tracker kann nicht sofort deaktiviert werden. Über Induktion kann ich bspw. einen Topf zum Kochen erhitzen oder ein Smartphone (Akku) aufladen. Jedoch keine Mobilfunk- (GSM, GPRS) und GPS-Signale beeinflussen oder gar zerstören – auch nicht die dazugehörige Hardware. Gäbe es ein Induktionsgerät das derart stark ist, dann würde damit auch der Motor des E-Bikes zerstört werden.
Der Markt für GPS-Tracker boomt, das bestätigt schon eine schnelle Suchabfrage. Im Vergleich ist Ihr Gerät mit rund 200 Euro eher hochpreisig. Was würden Sie als Alleinstellungsmerkmal und größten Vorteil des Gerätes bezeichnen?
GPS-Tracker ist nicht gleich GPS-Tracker. Einen Fahrrad-Reifen kann ich, obwohl er günstiger ist, auch nicht als Autoreifen verwenden. PowUnity’s GPS-Tracker ist ein für E-Bikes maßentwickelter Diebstahlschutz. Dabei ist die sichtbare Hardware nur die „Spitze des Eisbergs“. Die im Hintergrund ablaufenden Prozesse und die dazugehörige Handy-App machen den Unterschied. Hier fokussiert sich PowUnity auf System-Stabilität und Einfachheit in der Anwendung.
Fahrräder, E-Bikes und Motorräder tracken ist eine Option. Da geht es um Diebstahl. Aber in anderen Segmenten boomt die Technologie fast noch mehr und aus anderen Gründen. So werden etwa immer mehr Hunde getrackt. Ein riesiger Markt könnte das Tracking von Menschen mit Demenz werden, die sich häufig verlaufen und dadurch in Gefahr begeben. Ist PowUnity auch an diesen Märkten dran oder konzentrieren Sie sich auf das Fahrradbusiness?
PowUnity konzentriert sich zurzeit ausschließlich auf motorisierte und nicht-motorisierte Zweiräder und baut in diesem Bereich seine Führung weiter aus. Technologisch wäre unser System jedoch für eine Vielzahl von Anwendungen geeignet.
Was sind generell Ihre Zukunftspläne, vielleicht auch -visionen? Wo sehen Sie sich und Ihr Unternehmen in zehn Jahren?
Je mehr Bike-Besitzern die Angst vor einem Diebstahl genommen wird, desto glücklicher sind wir. Daher streben wir weiter nach innovativen Produkten, Perfektion und Wachstum. Wir möchten PowUnity als einen Ort für Kunden, Partner und Mitarbeiter etablieren, der vorallem Sinnerfüllung bringt.
4 Postings
sehr geil, auch mir wurden schon mehrere bikes gestohlen - wo gibts den tracker zu kaufen?
Der GPS-Tracker kann ganz einfach über den Online-Shop erworben werden https://powunity.myshopify.com oder über Deinen Fachhändler.
gibts des für normale bikes auch? laut bild passt des nur in so einen e motor ... auch wegn da stromversorgung nimm i an
Hallo chiller, zurzeit konzentrieren wir uns mit unserem Diebstahlschutz auf E-Bikes und Motorräder. Für konventionelle Fahrräder bieten wir noch keine Lösung an. :-)... Alle unsere Geräte haben einen zusätzlichen Pufferakku damit auch bei fehlender Stromversorgung das Tracking ausreichend gewährleistet ist. Anbei ein paar Videos zur Produkterklärung.
https://www.youtube.com/channel/UCKvqjQetzgoK1eF1LKvlB7Q
Lg Chris
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