Verschneite Felder und Wiesen, meterhoher Schnee auf den Hausdächern, dazwischen Bäume, deren Wipfel sich unter der Schneelast wie Zwergenmützen neigen. Die Schneemassen, die Osttirol seit Anfang Dezember erreichen, verwandeln den gesamten Bezirk in eine Winterwunderlandschaft – zumindest auf den ersten Blick.
Gemeinsam mit einem Waldaufseher und einem privaten Waldbesitzer dringen wir tiefer in Osttirols Wälder vor und erkennen bald, dass der Schnee auch eine zerstörerische Kraft hat: Mit erfahrenem, findigem Blick deuten sie auf die Schäden hin, die der Niederschlag produziert hat. Einzelne Wipfel, die sich längst nicht mehr andächtig neigen, an deren Stelle nur noch abgebrochene Stämme hell und spitz aus dem Wald herausleuchten. Quer verteilt liegen abgedrückte Äste, manchmal auch ganze Bäume, so mächtig sie im Vorfeld auch gewachsen waren.
Im Einzelnen mag das nicht schlimm anmuten, doch nach den extremen Wetterereignissen in den letzten drei Jahren ist der Osttiroler Wald immer stärker geschädigt: 1,3 Millionen Kubikmeter Schadholz, sechsmal mehr als Osttirol jährlich an Holz erntet, haben schon das Sturmtief VAIA 2018 und der Schneedruck im Jahr 2019 verursacht. Nach den jüngsten Niederschlagsmengen rechnen Experten mit einer weiteren Schadholzmenge von 150.000 Kubikmetern.
Wie sich die Folgen von Sturm und Schnee unterscheiden, erklärt der Waldaufseher der Gemeinde Dölsach, Franz Mietschnig: „Der Föhnsturm vor zwei Jahren hatte Windspitzen von 180 km/h und fegte großflächig ganze Gebiete kahl.“ Damals waren alle 33 Osttiroler Gemeinden betroffen, blanke Flächen über zehn Hektar ein gewohnter Anblick.
Weniger offensichtlich wirkte sich der übermäßige Schneefall aus: „Beim Schneedruck spricht man von einem sogenannten diffusen Schadensbild“, erklärt Mietschnig. Es sind immer wieder einzelne Bäume betroffen. Zusammen ist das ein schwerer Schlag für die Osttiroler Wälder: „Bis vor zwei Jahren hatten wir einen Paradewald. Jetzt ist ein Drittel davon schwer geschädigt“, sagt er über sein Gebiet.
„Bis vor zwei Jahren hatten wir einen Paradewald. Jetzt ist ein Drittel davon schwer geschädigt.“
Bedrohung für den Menschen.
Was in Osttirol passierte, ist nicht nur landschaftlich schade und eine wirtschaftliche Katastrophe für viele Waldbesitzer, sondern Teil einer größeren Bedrohung: Fast siebzig Prozent des betroffenen Waldes werden als sogenannter Objektschutzwald gebraucht. Das heißt, die Bäume schützen mit ihren mächtigen Wurzeln nicht nur den eigenen Standort, also den Boden, sondern auch den direkten Lebensraum der Osttiroler. „Wichtige Verkehrsverbindungen, aber auch Häuser und ganze Siedlungen waren bzw. sind durch den Wegfall von Schutzwald mit Lawinen- und Steinschlagszenarien konfrontiert”, geht aus dem Tiroler Waldbericht 2020 hervor.
Gleich zwei Drittel der gesamten Waldfläche Tirols bilden die Barriere zwischen solchen Szenarien und den Menschen. Doch der Schutzwald braucht zunehmend selbst Schutz: Denn extreme Wetterkapriolen, Klimastress und Schädlinge machen den wenig durchmischten Beständen vermehrt zu schaffen. Das Land muss langfristig gegensteuern, kann aber nicht selbst entscheiden – denn der Wald gehört ihm gar nicht, sondern ist überwiegend in privater Hand. Angesichts der Bilder aus Osttirol drängt sich die Frage auf: Kann uns der Schutzwald so noch die Naturgefahren vom Leib halten?
Auch ein alter Wald machts noch.
Frank Perzl, Experte für Naturgefahren und Schutzwald am Bundesforschungszentrum für Wald (BFW), macht keine düsteren Prognosen, sondern stützt sich auf die derzeitige Datenlage: „Momentan ist die Schutzwirkung des vorhandenen Waldes in Tirol durchaus gut.“ Es gebe beispielsweise in Tirol kaum Lawinen, die innerhalb vom Wald anbrechen. Und auch die Sorge vor alten Schutzwäldern hält der Forscher für vergleichsweise unbegründet. „Auch ein bestehender alter Wald kann sehr guten Schutz bieten. Problematisch ist eher, dass er sich oft nicht ausreichend verjüngt.“ Zwar wirkten sich schon viele Stürme verheerend auf einzelne Regionen aus, aber eine unmittelbare Gefahr müsse daraus nicht automatisch entstehen: Ein aufgerauter Boden oder tote Bäume, die man quer im Hang liegenlässt, können laut dem Experten auch mittelfristigen Schutz bieten. Das sei, wie bei fast allen Fragen zum Schutzwald, aber extrem standortabhängig. „Je nachdem, wieviel Schnee an diesem Ort zu erwarten ist, oder ob man mit Steinschlag rechnen muss.“ In solchen Fällen seien die Experten der Wildbach- und Lawinenverbauung zuverlässig und schnell zur Stelle.
Technik ist teurer als der Wald.
Auch in Kals, wo im Jahr 2018 gleich fünfhundert Hektar Wald dem Sturm zum Opfer fielen, begann man sofort mit der technischen Verbauung. „Großräumige Evakuierungen haben wir daher bisher Gott sei Dank vermeiden können“, erzählt der zuständige Waldaufseher Stefan Oberreiner. Künstliche Barrieren wie Steinschlagnetze, Schutzdämme oder Felsverankerungen haben aber ihren Preis: Die technische Verbauung soll bis zu zehnmal so viel kosten, wie einen intakten Schutzwald zu erhalten. Waldforscher Perzl findet die genaue Zahl in Wahrheit nicht so wichtig: „Selbst, wenn eine technische Lösung billiger wäre als der Wald: Die Fläche, die man insgesamt verbauen müsste, wäre so groß – das ist nicht zu schaffen.“ Außerdem habe die Schutzwirkung jeder menschgemachten Verbauung ein Ablaufdatum. Eine ernstzunehmende Alternative zum mächtigen Schutzwald gibt es laut Perzl daher nicht.
"Ob es mit dem Borkenkäfer dieses Jahr wieder so gut geht, wissen wir nicht."
Der Borkenkäfer wartet nicht lange.
Bis die dahingerafften Flächen bei Kals ihre Schutzwirkung wiederhaben, werde es aber dreißig bis vierzig Jahre dauern, sagt Oberreiner. Obwohl die Bäume sich beim Wachsen nicht drängeln lassen, müssen er und seine Kollegen die betroffenen Waldbesitzer sehr wohl zur Eile motivieren: Auch in diesem Jahr sollen sie so schnell wie möglich das frische Schadholz aus dem Wald holen, um dem Borkenkäfer keine Angriffsfläche zu bieten. Der Käfer greift zunächst geschwächte Bäume an. Holz, das schon ausgetrocknet ist, ist für den Schädling nicht mehr interessant und kann liegenbleiben. „Letzten Sommer hatten wir Glück mit dem kühlen und nassen Wetter, denn so verbreitete sich der Borkenkäfer nicht sehr stark“, erklärt Franz Mietschnig. „Ob es dieses Jahr wieder so gut geht, wissen wir nicht.“ Es habe schon Regionen gegeben, wo der Wind zunächst hundert Kubikmeter Schadholz produziert hatte, und der Borkenkäfer dann noch einmal so viel.
Für den Oberlienzer Bio-Landwirt und Waldbesitzer Philipp Gstinig hören die Aufräumarbeiten in seinem 33 Hektar großen Gebiet jedenfalls schier gar nicht mehr auf: „Seit zwei Jahren sind wir nun unten im Tal mit dem Aufräumen beschäftigt.“ Heuer werde es wieder so sein. „Wenn wir dann oben bei unserer Alm angekommen sind – und ganz fertig werden wir ohnehin nie – kommt der Winter und es drückt wieder Bäume um.” Warum er die Faszination am Wald nicht verliert und was ihn trotz der schwierigen Umstände immer wieder motiviert, sich um seinen Wald zu kümmern, schildert er uns in einem Interview.
Sobald es die Schneelage wieder zulässt, ist also auch heuer wieder viel Arbeit im Wald angesagt – und das zu Holzpreisen, die gerade mal die Kosten der Schlägerung ersetzen. Schadholz aufzuarbeiten, sei auch wesentlich teurer als normale Forstarbeiten, erklärt Gstinig. Mit den Förderungen des Landes geht sich für die meisten Waldbesitzer zumindest eine kostendeckende Rechnung aus.
Obwohl allein in den Jahren 2018 und 2019 die etwa sechsfache Menge des durchschnittlichen Jahreseinschlages in Osttirol angefallen ist, müsse kein Waldbesitzer auf seinem Holz sitzen bleiben, beruhigt der Sprecher der Osttiroler Sägewerke, Richard Ortner. Teilweise dauere es eben nur etwas länger, weshalb manches Holz im eigens errichteten Nasslager in der Gemeinde Ainet gelagert wird, anderes noch in den Wäldern aufgestockt ist. „Zum Bedauern der Waldbesitzer, denn durch die lange Lagerung verfallen die Preise weiter“, sagt der Dölsacher Waldaufseher Mietschnig.
Für all das seien die Wetterereignisse der vergangenen Jahre verantwortlich, nicht ein Missmanagement im Wald – da stimmen die Osttiroler Experten überein: „Bei Windspitzen von bis zu 180 km/h kann kein Baum stehen bleiben“, sagt Oberreiner. Fichten seien als Flachwurzler anfälliger als beispielsweise Lärchen, aber sein Gebiet sei vor dem Sturm vollkommen intakt gewesen. Auch Mietschnig stellt klar: „Bei diesen Schnee-Ereignissen bricht jeder Wald, ganz gleich, welche Bäume dastehen. Seit Beginn der Aufzeichnungen haben wir noch nie solche Niederschlagsmengen gehabt“.
Die Belastung wird größer.
Dass die Osttiroler Forstleute sich zur Ehrenrettung der Fichte bemüßigt fühlen, verdeutlicht die knifflige Situation, mit der auch Kolleginnen und Kollegen in Nordtirol konfrontiert sind: Der Schutzwald steht durch den Klimawandel zunehmend unter Druck. Und die Fichte, der bisher so pflegeleichte Star-Baum der Tiroler Forstwirtschaft, spielt dabei eine zentrale Rolle.
Modellrechnungen, zu denen es wissenschaftlich großen Konsens gibt, würden besagen, dass sowohl die Häufigkeit als auch die Intensität von extremen Wetterereignissen künftig zunehmen, sagt Perzl. „Starkregen und Sturm könnten heftiger ausfallen und wiederum den Wald schädigen.“ Schleichender wirkt sich laut dem Waldbericht 2020 die deutlich gestiegene mittlere Jahrestemperatur aus: Sie liege derzeit im Alpenraum um fast zwei Grad über dem langjährigen Durchschnitt und die Niederschläge hätten sich in die zweite Jahreshälfte verschoben. All das setzt vor allem der flachwurzelnden Fichte zu, die in den niedrigen Lagen seit Ewigkeiten dominiert.
Lange ging das gut. Nur verkraftet die Fichte ausgerechnet die Temperaturen nahe den dicht besiedelten Tälern nicht mehr. Unter 1200 Metern Seehöhe sagen ihr alle befragten Tiroler Experten eine schwierige Zukunft bevor. Lange Trockenphasen schwächen sie, und sie wird zum optimalen Wirt für den Borkenkäfer. Rund 40.000 Hektar fichten-starker Wald liegen akut in der Gefahrenzone. Im Sommer 2019 reagierte das Land mit dem Projekt „Klimafitter Bergwald“. Der Bestand soll sich zum robusten Mischwald entwickeln.
„Die Vorherrschaft der Fichte ist über Jahrhunderte gewachsen.“
Die Fichte braucht neue Gesellschaft.
Projektleiter Kurt Ziegner ist seit dreißig Jahren als Forstplaner in Tiroler Wäldern unterwegs. Er hat die Zeichen des Klimawandels früh an den kränkelnden Bäumen gesehen und bald Strategien für einen besser durchmischten Schutzwald entworfen. Er erkannte, dass die Fichte nicht allein im Wald bleiben durfte, wenn der Wald stabil bleiben sollte.
Doch warum kam es eigentlich zu diesem Missverhältnis? Da muss Ziegner, der bildhaft vom Wald spricht und sich geradezu in Bäume hineindenkt, ein bisschen ausholen. „Die Vorherrschaft der Fichte ist über Jahrhunderte gewachsen.“ In der Saline Hall hätte man beispielsweise schon im 15. Jahrhundert Unmengen an Holz verbraucht und das Inntal radikal kahlgeschlägert. „Allein die Saline hatte in etwa so einen Holzhunger, wie man heute in ganz Tirol jährlich erntet.“ Seilkräne und andere Hilfsmittel gab es noch lange nicht. „Alles wurde händisch geerntet, man flößte die Stämme im Inn.“ Fichten schwammen gut, Laubhölzer gingen unter, so einfach war das. Weil die Fichte schnell wächst, sich an vielen Standorten wohlfühlt und dem Wild nicht sonderlich gut schmeckt, wurde sie schon vor hunderten Jahren zum Tiroler Standardbaum. „Sie ist einfach nicht so kapriziös wie ein Laubbaum“, sagt Ziegner.
Und das beschreibt in einem Satz die Hürden, die man auf dem Weg zum gesunden Mischwald überwinden muss: Ein empfindliches Laubbäumchen müsse man mit Sorgfalt einpflanzen, erklärt der Experte, es brauche einen Ballen drum herum, damit es gut anwächst. „Man verwendet auch ältere Bäume, die länger im Forstgarten stehen müssen.“ Will man irgendwann einen guten Holzpreis erzielen, muss man für den geraden Wuchs immer wieder pflegend eingreifen. Und zu allem Überfluss kommt noch das hungrige Schalenwild daher. „Zarte, frische Blätter schmecken natürlich besser als Nadeln, das kann man sich ja vorstellen“, sagt Ziegner fast verständnisvoll. Mit den Jägern, die seit jeher ein Interesse an großen Wildbeständen haben, sucht er im Projekt Klimafitter Bergwald lieber die Kooperation als den Streit. Welche die sinnvollsten Schutzmaßnahmen sind, erforschen sie gemeinsam. Aber ohne Schutzhüllen oder Umzäunungen hätten die jungen Baumtriebe gegen hungrige Rehe jedenfalls keine Chance.
Die Waldbesitzer sind am Zug.
Weil sie so ungleich pflegeleichter war, ist es kein Wunder, dass der Trend zur Fichte auch hunderte Jahre nach dem großen Holzfraß der Salinen weiterging. „Die privaten Waldbesitzer haben bis jetzt gerne damit verjüngt und aufgeforstet.“
Genau auf diese privaten Waldbesitzer kommt es nun an: Denn nur 25 Prozent des Tiroler Waldes sind Bundeseigentum, die restlichen 75 Prozent gehören Einzelpersonen, oder auch Agrargemeinschaften. Das Forstgesetz zwinge sie nicht, künftig Mischwälder zu pflanzen, erklärt Ziegner. „Es besagt vereinfacht nur, dass für jeden Baum, den man entnimmt, auch wieder standorttauglicher Ersatz nachwachsen muss.“ Das sei die Fichte auf dem Papier genauso wie eine Eiche. Trotzdem sollten Waldbesitzer mit tiefer gelegenen Waldparzellen ihren Bestand so rasch als möglich dem heißeren Klima anpassen. „Wer in diesen Lagen weiter auf die Fichte setzt, hat ein riesiges Betriebsrisiko, denn diese Bäume werden ausfallen.“ Bei den meisten Eigentümern sei dennoch Überzeugungsarbeit und Geduld nötig, sagt er. „Die idealistischen Waldbesitzer sind rar gesät. Und rund um die Städte sind auch viele gedanklich weit entfernt von ihrem Wald.“
Das kann der Förster Christian Rehrl bestätigen. „Manche wissen nicht einmal, wo ihre Parzelle überhaupt liegt“, sagt er und lacht. Sein Gebiet umfasst das südliche Inntal, von der Schwazer Bezirksgrenze bis nach Lans, hinauf zum Patscherkofel. Da hat er es mit mehr als 500 einzelnen Waldbesitzern zu tun. Zahlreiche von ihnen arbeiten in Bürojobs, leben in der Stadt, haben irgendwann eine Waldparzelle geerbt – und keinerlei Ahnung von Baumpflege.
Obwohl er sich keine akuten Sorgen um den ihm anvertrauten Schutzwald macht, beschäftigt ihn die Vernachlässigung mancher Abschnitte: „Ich habe so ein paar Problemkinder, die ziemlich sich selbst überlassen wurden. Dort wuchern Neophyten wie Springkraut oder Sträucher wie Holunder und Haselnuss.“ Wäre der Wald nur ein Wirtschaftswald, könnte es ihm egal sein. Doch ein Schutzwald brauche mehr Pflege und sollte nicht völlig verbuschen. Ganz besonders, wenn Laubbäume eine Chance haben sollen, sich gut zu entwickeln.
"Manche wissen nicht einmal, wo ihre Parzelle überhaupt liegt.“
So eine junge Tanne ist was Schönes.
Dennoch nimmt er wahr, dass die Debatte um den Klimawandel etwas bewegt. Die Leute würden kommen und fragen: „Gilt das mit der Fichte auch für meinen Wald?“, erzählt der Förster. Ein Grundstücksbesitzer in Kleinvolderberg wolle bald eine steile Wiese mit Mischwald aufforsten, die er nicht bewirtschaften kann. Je nach Standort empfiehlt Rehrl die passenden Arten. „Wir haben dazu ein großartiges Planungsinstrument, in der Waldtypisierung des Landes ist alles drin, vom Bodenaufbau bis zu den Niederschlagsmengen.“ Die Antwort auf die Frage nach dem besten Baum in Zeiten des Klimawandels lautet also: Kommt drauf an.
Aber er siedele in den niedrigeren Lagen bevorzugt neue Tannen und Eichen an. „Die Eiche ist gut geeignet, wir sehen, dass sich viele alte Eichen gerade sehr gut selbst verjüngen.“ Nach der Aufforstung geht die Arbeit erst los, bis lange, nachdem der letzte Schutz um die jungen Triebe gezogen wurde. „Da folgen jahrelange Pflegemaßnahmen“, sagt Rehrl. „Dafür geeignete Fachkräfte zu finden, wird künftig noch ein riesiges Problem.“
Darum könne er auch Initiativen wie das Bergwald-Projekt des Alpenvereins, bei dem Freiwillige unter Anleitung neue Bäume einpflanzen, nur gutheißen. „Es ist toll, wenn die Leute wieder einen Bezug zur Arbeit im Wald bekommen.“ Das sei zwar eine harte, mühselige Angelegenheit, sagt Rehrl. Aber wenn er zu einem Waldstück komme, wo er vor vielen Jahren mit Tanne aufgeforstet hat und dort gesunde Bäume schon zwei, drei Meter hoch stehen: Die reinste Freude.
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der vergleich von natur mit militärischen floskeln offenbart grundgelegtes denken und fühlen, bäume bereit zum niedermetzeln sind hoffentlich nicht die zukunft
ein sehr gelungener Artikel, trotzdem brennt es mir unter den Fingernägeln noch ein paar Sätze hinzuzufügen. Das Sturm und Schnee auch meinem Wald zusetzten ist bedauerlich und schmerzt auch mir sehr. Trotzdem bin ich sehr bemüht diese Schäden so gut es geht zu bewältigen und die Lücken wieder zu schließen. Was ich aber nicht einsehen kann und will ist, wie letztes Jahr oft gesehen, dass nach solchen Wetter Ereignissen meist eine rumänische "Bande" mit schwerem Gerät daherkommt und noch dazu alle restlichen gesunden!! Bäume abräumt. Beispiel siehe Oberdrum/Prappernitze, schlimmer hätte es der Borkenkäfer da auch nicht machen können. Der Wald ist dann leergefegt und zur Krönung kommt noch ein Erlagschein vom Sägewerk ins Haus, und dann? Arbeit von Generationen für Null Euro dahin, die Förderung vom Land federt zwar einen Teil ab aber bei vielen bleibt eine rote Zahl stehen. Wie soll man danach weiterarbeiten? mit welchem Geld (und welcher Motivation) soll man wieder aufforsten, aussicheln...??
Übertrieben finde Ich zum Teil auch die Angst vorm Borkenkäfer die unter Forstleuten grassiert, bei uns zumindest.Klar, im Osten Österreichs und in DE wo seit Jahren der Niederschlag fehlt ist diese Angst zwar begründet aber bei uns sorgt u.a. schon der Schnee für Feuchtigkeit im Frühjahr damit die Harzbildung funktioniert. Es wird auch nicht der letzte Tropfen für heuer schon gefallen sein.
Abschließend empfehle ich allen die diese Angst nicht los werden sich mal den Nationalpark Bayrischer Wald anzusehen, dort sieht man das der Käfer noch lange nicht das Ende des Waldes ist, eher ein neuer Anfang.
Also es wird auch heuer wieder einiges zu tun sein man muss aber auch die Natur arbeiten lassen!!
grundsätzlich kann ich ihnen nur beipflichten, nur das mit der rumänischen Bande stimmt so nicht: die tätigen schlägerungsfirmen sind fast ausschließlich österreicher, die sich mit ausländischen arbeitskräften über wasser halten. büsen müssen das die geschundenen rumänen und die waldbesitzer!!
die 'rumänische bande' hat dies vielleicht von österreichischen holzfirmen in ihrer heimat Rumänien gelernt? und es sind in letzter zeit genug rumänische arbeiter gestorben und verletzt worden bei dieser holzwirtschaftsarbeit in tirol und kärnten ...
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