Flieg,
Daube, flieg!
Flieg, Daube, flieg!
Wenn die Schlaitener ihre Fassdauben an die Bergschuhe schnallen, bleibt keine Skihose und kein Auge trocken.

Bemerkenswerte Technik, hohe Fahrkunst, filmreife Stunts und auf jeden Fall eine Mordsgaudi – wir sprechen vom Fassdaubenrennen in Schlaiten, auf einem Hang, den die Einheimischen liebevoll „die Schlatner Streif“ nennen und vor einem Publikum, das vielleicht nicht ganz so prominent war wie in Kitz, dafür aber richtig gut drauf. 95 Männer und Frauen fast jeden Alters stürzten sich den Hang hinunter, auf krummen Holzbrettern, die normalerweise gemeinsam ein Fass bilden.

Befestigt wird der Fuß auf dem Sportgerät ohne Kanten und mit einer „Bindung“, die uns an den Ursprung dieses Wortes erinnert. Man wird einfach angebunden und so kann diese Daube auch nicht durch die Gegend fliegen, wenn die Downhiller plötzlich – wie der Schlaitner sagen würde – „Arsch über Kopf“ daherkommen. Die Balance hält man bei diesem Sport nicht mit zwei sondern nur mit einem Stock, idealerweise einem Stogglstecken, der jeden echten Bergbewohner auch sonst regelmäßig vor dem Absturz bewahrt.

Der Klassiker: Der Stock wird gehalten, wie wir es von den ersten Skipionieren gelernt haben, und kunstvoll talwärts gewedelt.
Die zweite Möglichkeit, sicher ins Tal zu kommen, besteht darin, den Stab als Sitzgelegenheit zu verwenden – auch so kann man die Balance halten.

Schaut man sich die Bilder unseres Fotografen Philipp Brunner genau an, dann bemerkt man, dass grundsätzlich zwei Techniken beim Fassdauben-Downhill zum Einsatz kommen. Die Klassiker halten den Stock wie die ersten Skipioniere und „wedeln“ kunstvoll talwärts, doch man kann den Stecken auch zwischen den Beinen als Sitzgelegenheit zweckentfremden und solcherart versuchen, die Balance zu halten.

Eigentlich unwichtig ist bei diesem Contest das Ergebnis, doch weil es nun einmal ein Sport ist, soll es auch einen kräftigen Applaus für die Champions geben. Trotz starker „auswärtiger“ Konkurrenz blieb der Tagessieg bei Männern und Frauen in der Gemeinde. Johann Rainer und Michaela Scheiterer waren schneller als alle anderen auf ihren Dauben im Tal, sie nahmen eine geschnitzte Trophäe von Mathias Gantschnig mit nach Hause. Michaela Presslaber aus Nußdorf kam der mittleren Zeit am nächsten.

Was bleibt noch zu sagen? Pold Gantschnig war wie immer ein launiger Moderator, die selbst gebastelte Schneebar im Zielgelände hätte in jeder Wintersportmetropole magnetisch Gäste angezogen und dass die Schlaitner beim Thema Party nichts anbrennen lassen, wissen nicht nur Insider. Also bebte das Feuerwehrhaus, wo Manuel Unterlercher und Paul Wibmer zum Tanz aufspielten, noch Stunden nach dem Rennen. Doch das Wichtigste kommt zum Schluss: Weder auf der Piste noch an der Bar gab es Verletzte! Ein tolles Event mit Potenzial für die kommenden Winter. Kitzbühel, zieh dich warm an!

Credits

Ein Posting

red_mit
vor 7 Jahren

gratuliere zum tollen Event :-)

 
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