Wenn der Herbst ins Land zieht und das Gros der Urlauber wieder an seinem Arbeitsplatz in den Herkunftsländern gelandet ist, beginnt für die Insider unter Osttirols Petrijüngern die beste Zeit am Fluss. Jetzt ist das Wasser klar und man hat viele Reviere fast für sich allein, außerdem hat die Schonzeit für manche Arten noch nicht begonnen. Osttirols Gewässer sind in 54 Reviere eingeteilt. Für jedes Revier stellt die Behörde eine limitierte Zahl an Fischerkarten aus.
„Es gibt Namenskarten mit Lichtbild, die das ganze Jahr gelten und Gästekarten“, erklärt Heinrich Stocker, Obmann des Osttiroler Bezirksrevierausschusses. Die Gästekarten werden nach Bedarf ausgegeben. „Sie gelten im angeführten Revier nur für die Dauer eines Tages und dürfen nicht weitergegeben werden“, so Stocker. Außerdem muss der Angler eine Eignungsbestätigung haben. Die bekommt man nach einer Unterweisung durch den Revierausschuss, die meist im April stattfindet. Wer von auswärts kommt und eine vergleichbare Unterweisung oder Prüfung seines Landes vorweisen kann, darf dann seine Köder in Osttirol ebenfalls auswerfen.
Jeder Tiroler Fischer ist Pflichtmitglied im Verband, dem er für seine Fischereikarte 25 Euro überweist. Jugendliche zahlen zehn Euro. „Hinzu kommt noch eine Karte, die je nach Revier zwischen 35 bis 70 Euro kostet“, erklärt Stocker. Meist dürfen die Fischer für diesen Preis die Fische mitnehmen, allerdings nur maximal vier Fische, davon eine Äsche. Hotels haben in ihren Revieren oft andere Regeln. Stocker: „Dort gibt es die sogenannte “catch and release„-Regelung, bei der man die Fische nach dem Fang mit nassen Händen wieder in das Gewässer einsetzt.“
Manchmal gilt „Catch and release“, dann kommt der Fisch zurück ins Wasser.
Generell sind die Regeln für Fischer streng. Man darf nur mit einer Rute angeln, an der maximal zwei Haken befestigt sind. Schwimmer sind verboten, ebenso wie Würmer, Käse, Brot oder Heuschrecken als Köder. Diese sind nur beim Angeln im See erlaubt. In Bächen sind künstliche Köder vorgeschrieben und die Widerhaken müssen flacher gedrückt werden.
Läuft alles korrekt, dann sollte der Angler auch eine Fangstatistik führen, in die jeder Fisch gleich nach der Entnahme eingetragen wird. Diese Statistik wird mit der Gästekarte am gleichen Tag zurückgegeben.
Einer der wichtigsten Fische in den Osttiroler Fischgewässern ist der Bachsaibling. Er haust in klaren Quellgebieten und wird als Speisefisch sehr geschätzt“, weiß Stocker. Die Fangzeit für den 25 cm langen Fisch dauert vom 15. April bis zum 15. September. Genau so lange kann man auch die Bachforelle fischen, die in praktisch allen Bächen Osttirols vorkommt.
In den Fließgewässern findet man auch die Regenbogenforelle, die man vom 15. April bis zum 31. November fangen darf. Allerdings setzt sich die rund 30 cm lange Forelle heftig zur Wehr.
Knapp 40 cm groß ist die Äsche, die als Leitfisch der Isel und der Drau gilt. Gefangen wird sie von 15. Juni bis 31. November mit der „Fliege“. Nahezu doppelt so groß wird der Huchen. Er ist einer der größten heimischen Räuber und haust in der großen Drau. Den 80 cm großen Huchen fischt man vom 1. Juni bis zum 1. Feber. Aus dem Tristacher See angelt man Karpfen, Hechte, Zander, Schleie, Aitel und mit etwas Glück sogar einen Wels.
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