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Europäischer Laubfrosch. Foto: Pölz/ÖGH

Europäischer Laubfrosch. Foto: Pölz/ÖGH

Froschperspektive: Hobby-Forscher mit Garten gesucht

Österreichs größtes Forschungsprojekt für Amphibien und Reptilien bittet um Meldung von Funden in Osttirol.

„Leider haben wir aus Osttirol noch keine einzige Meldung bekommen, weshalb wir hier aktuell noch mit einem Daten-Loch zu kämpfen haben.“ Marcel Ludwig, Pressesprecher von Global 2000 hat uns direkt angeschrieben und bittet Dolomitenstadt um Mithilfe bei einem besonderen Projekt, das GLOBAL 2000 gemeinsam mit der Uni Wien, der TU Wien, der Uni Krems, dem Naturschutzbund und der Österreichischen Gesellschaft für Herpetologie realisiert: BIOM-Garten.

Im Fokus des Projekts stehen Amphibien und Reptilien, die in heimischen Gärten wohnen. In Österreich gibt es mehr als zwei Millionen Hausgärten mit einer Fläche von knapp 1.850 Quadratkilometern - ähnlich groß wie der Nationalpark Hohe Tauern.

Diese Gärten könnten einen wichtigen Beitrag leisten, um bedrohte Arten zu schützen. Konjunktiv deshalb, weil man über die Natur im Privatgarten noch wenig weiß. „Unsere heimischen Gärten sind für Wissenschaft und Artenschutz leider noch immer blinde Flecken auf der Landkarte. Um die heimischen Amphibien und Reptilien bestmöglich schützen zu können, müssen wir wissen, wo sie leben und wie ihr Lebensraum aussieht. Deshalb sind wir auf die Mithilfe von Menschen mit Zugang zu einem Garten angewiesen“, erklärt Claudia Meixner, Projektleiterin bei GLOBAL 2000.

Also auf in Osttirols Gärten! Wer dort Amphibien und Reptilien sichtet, sollte die Tiere fotografieren oder filmen und die Bilder dann auf den Meldeplattformen artenzählen.at oder inaturalist.org eintragen.

Mit einem Tool, das sich „BioCollect“ nennt, werden die Daten gesammelt und in den Biodiversitäts-Atlas Österreich integriert. „Welche Gärten sich besonders gut für Amphibien und Reptilien eignen, soll durch die breite Erfassung von Citizen-Science-Daten herausgefunden werden“, erklärt Florian Danzinger von der Universität Wien. Dabei kommt es buchstäblich auf jeden einzelnen Datensatz an. So gesehen bleibt Osttirol hoffentlich kein weißer Fleck auf der Karte.

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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