Ein voller Parkplatz. Autos und Busse mit Lienzer, Spittaler und italienischen Kennzeichen reihen sich auf dem Gelände der Haspinger-Kaserne aneinander. Die Vorbereitungen für den Traditionstag am Freitag Vormittag, 25. April, laufen. In der Zwischenzeit sind die Osttiroler Medienvertreter zu einem Vortrag eingeladen. Es geht um die Zukunft des Garnisonsstandortes Lienz. „Es wird sich viel beim Standort tun“, fasst Kommandant Matthias Wasinger zusammen.
Für das Jahr 2026 kündigte er die Übernahme der Verantwortung über das Jägerbataillon Tirol an, ein Milizbataillon, das bislang von Absam befehligt wurde. Ein aktuelles Thema, das der Oberst des Generalstabsdienstes mit großem Anspruch angeht, ist der Personalmangel. Derzeit liegt der Besetzungsgrad – Anzahl der vorhandenen Soldaten im Verhältnis zur planmäßig vorgesehenen Anzahl – bei 72 Prozent. In Zahlen ausgedrückt verfügt der Verband, der aus einem Bataillonskommando, drei Jägerkompanien und einer Kampfunterstützungskompanie besteht, derzeit über 210 Soldaten – darunter drei Frauen – im aktiven Dienst.
Tendenz sinkend, wie in vielen Branchen steht auch im Bundesheer eine Pensionierungswelle bevor. Dennoch setzt sich Wasinger ambitionierte Ziele. Bis 2029 soll der Besetzungsgrad bei 80 Prozent liegen, 2032 bei 90 Prozent. Das Jägerbataillon will sich daher weiterhin als attraktiver Arbeitgeber positionieren. Ein Blick in die Gegenwart spricht für den Standort Lienz. Der Kommandant freut sich aktuell über den Zuzug einiger Offiziere aus anderen Regionen.

Ein weiterer Schwerpunkt ist der Ausbau der Infrastruktur. Die Werkstätten, die sich derzeit in Nußdorf-Debant befinden, sollen in die Stadt verlegt werden. Außerdem sollen auf dem Gelände oder in der näheren Umgebung Garagen gebaut werden. In Zukunft werden große Fahrzeuge angeschafft, für die Stellplätze benötigt werden. „Derzeit habe ich in Lienz noch keine Garagen“, erklärt Wasinger. Entsprechende Pläne liegen vor.
Wasinger spricht auch den Traditionstag an, als Möglichkeit, sich kritisch mit der eigenen Geschichte auseinanderzusetzen und sich die Werte des Bundesheeres vor Augen zu führen. Mit seinen Worten „Ein Soldat hasst nicht, was vor ihm steht, sondern er liebt, was hinter ihm lebt.“ – angelehnt an ein Zitat von G.K. Chesterton (1874-1936), englischer Schriftsteller und Journalist – spannt er den Bogen zu aktuellen Herausforderungen.
Der Offizier spricht von der „wahrscheinlich forderndsten Zeit seit dem 2. Weltkrieg“. Weltweit seien Rechts- und Staatsordnungen im Wanken. Österreich richte nun explizit den Fokus auf die militärische Landesverteidigung – die eigentliche Kernaufgabe des heimischen Bundesheeres. „Zum ersten Mal in der Geschichte des österreichischen Bundesheeres wurde der Auftrag so klar definiert vorgegeben“, betont Wasinger. Die Ausbildungen der jungen Soldaten werde sich demnach vermehrt auf die Verteidigung von Staatsgebiet und österreichischer Neutralität richten.
8 Postings
Sehr viele Osttiroler sind gut bewaffnet. Das ÖBH sollte sich überlegen, dieses nicht unwesentliche Stärke zu mobiliseren und in die Verteidigung einbeziehen. Gerade Sport- sowie taktische Schützen haben aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung an der eigenen Waffe sicher eine nichtvzu unterschätzende Kompetenz.
Naja das halte ich für keine gute Idee, jeden der eine Waffe besitzt in die Verteidigung mit ein zu beziehen. Griasenk
Schweizer Modell? Waffenbesitz ist nur noch erlaubt, wenn ein Bedarfs- und Fähigkeitsnachweis gegeben ist. · Die Heimaufbewahrung der Armeewaffe wird abgeschafft....
Viel Geheimniskrämerei nach wie vor bzgl. des Vorgängers vom nunmehrigen KDT JGBT 24.
Weiß man da was?
Presse?
Säule der Demokratie?
der militärdienst wird wieder glorifiziert. ich habe meinen in keiner guten erinnerung, obwohl damals der ewige frieden, so die eu, ausgebrochen war.
Militärdienst in keiner guten Erinnerung lässt mich vermuten, dass Ihre Funktion auf einen Systemerhalter hinweist. Und das konnte schon sehr langweilig und vor allem langwierig sein. Aber das ist natürlich nur meine Meinung dazu. Ich würde allerdings nicht behaupten das der Militärdienst glorifiziert wird sondern dem Bundesheer der Stellewert zuerkannt wird der ihm zusteht. Ich meine hier nicht nur den Dienst an den Waffen. Griasenk
Typisch österreichisch. Kein Langfristkonzept. Die vorangegangenen Regierungen haben alles zugedreht, jetzt wird wieder voll nachinvestiert, man träumt vom großen Personalzuzug aus anderen Regionen, die dann halt dort wieder fehlen.....und und und. Und warum das ganze. Weil kurzsichtige imkompetente Politiker sich ständig abwechseln und ihre jeweiligen Standpunkte durchboxen wollen. Und natürlich der kurz bevorstehende Generalangriff Putins auf Österreich. Daß wir hinten und vorne kein Geld haben stört da niemanden. Kürzen wir halt die Pensionen, Abstriche auch sonst überall und wenn dann noch was fehlt holen wir uns ein "Sondervermögen". Dem Bürger muß die "Stabilität und Sicherheit" das eben wert sein.
sehr sympathischer kommandant mit guten ansätzen - gratuliere
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