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Ist Bergwandern gefährlicher als gedacht?

Die Hälfte der alpinen Helikoptereinsätze werden von harmlosen Situationen ausgelöst und können teuer werden.

Die Begeisterung fürs Bergwandern in den Alpen ist ungebrochen – doch sie bringt auch Risiken mit sich. Besonders häufig müssen Wandernde mit dem Helikopter geborgen werden. Zum Auftakt der Wandersaison warnt der Alpenverein eindringlich vor den hohen Kosten im Ernstfall und rät zu mehr Eigenverantwortung und rechtzeitiger Absicherung – denn die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt Bergungskosten im unwegsamen Gelände nicht in jedem Fall.

Ein Großteil der Notfälle beim Bergwandern entsteht nicht durch spektakuläre Stürze oder schwere Verletzungen – es sind vor allem harmlose Situationen. Vom Weg abkommen, Kreislaufbeschwerden, Erschöpfungen oder Wetterumschläge sind im alpinen Gelände Grund genug für eine Bergung mit dem Hubschrauber.

Die Versicherungsstatistik des österreichischen Alpenvereins verzeichnet für 2024 die Bergung von 1.591 Personen. Bei 592 Einsätzen, also einem Drittel davon, wurde ein Helikopter benötigt, wobei die Hälfte davon auf Wanderungen schließen lässt. Sportarten wie Skitourengehen oder Skiunfälle liegen im Ranking mit 17 bis 18 Prozent klar zurück: „Als größter alpiner Verein Österreichs analysieren wir jährlich tausende gemeldete Schadensfälle unserer Mitglieder im In- und Ausland. Sicherheit hat für uns oberste Priorität. Wer gut vorbereitet in die Berge geht, sich selbst und seine Tour kritisch einschätzt, handelt verantwortungsvoll. Er schützt damit sich selbst – und auch andere“, bestätigt der Generalsekretär des österreichischen Alpenvereins, Clemens Matt.

Die Tourenplanung ist das A und O: „Vor jeder Tour sollte man sich über Wetter, Tourenziel und aktuelle Bedingungen informieren sowie das Vorhaben an seine Fitness und alpinen Fähigkeiten anpassen”, so Jörg Randl, Leiter der Abteilung Bergsport im Alpenverein. Die App bzw. Website alpenvereinaktiv.com liefert tagesaktuelle Überblicke für bestimmte Touren. „Wichtig bei den ersten Wanderungen im Frühjahr ist, realistische Tourenziele zu wählen. Mit ausreichend Flüssigkeit und regelmäßigen Pausen beugt man außerdem Herz-Kreislauf-Problemen und Dehydrierung vor. Obwohl es im Tal bereits angenehm warm ist, sind die niedrigen Temperaturen in höheren Lagen nicht zu unterschätzen. Auch die Wahl der Ausrüstung sollte gut durchdacht sein“, betont Randl.

Einen Versicherungsschutz vorbeugend abzuschließen, bewahrt vor hohen Kosten in einer Notlage. 40 Flugminuten mit dem Helikopter kosten mindestens 5.000 bis 6.000 Euro und könnten beispielsweise mit einer Freizeit- und Unfallversicherung des Österreichischen Alpenvereins vorbeugend verhindert werden.

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