Wie hoch ist die Kriminalität in Osttirol? Eine Antwort auf diese Frage versucht alljährlich die Polizeistatistik, die am 14. April veröffentlicht wurde. Trockene Fallzahlen lassen allerdings weder Rückschlüsse auf die Schwere von Delikten – etwa im Segment der „strafbaren Handlungen gegen Leib und Leben“ – noch über teilweise hohe Dunkelziffern zu.
Insgesamt wurden im Vorjahr 1.712 Delikte registriert, im 10-Jahres-Vergleich ein relativ hoher Wert, aber um 61 Vorfälle weniger als im Jahr zuvor. Während die Zahl der Körperverletzungen, Nötigungen und sexuellen Übergriffe sank, stiegen die „strafbaren Handlungen gegen fremdes Vermögen“ auf 890 Fälle (2023: 863 Fälle) leicht an. In dieses Segment fallen Einbrüche, Sachbeschädigungen und Diebstähle.
Stark rückläufig war die Suchtmittelkriminalität. Die Anzahl der angezeigten Delikte sank von 209 Fällen im Jahr 2023 auf 156 im Folgejahr, das ist ein Rückgang von -25,4 Prozent. Die Polizei merkt aber an, dass ein Teil der Delikte möglicherweise im sogenannten „Dunkelfeld“ verbleibt, also nicht angezeigt wird. Man will deshalb neue Wege suchen, um die Realität besser abzubilden und appelliert an die Bevölkerung, Delikte zu melden.
Auch die Internetkriminalität ist zumindest statistisch rückläufig. 155 Delikte wurden im Bezirk Lienz angezeigt, um 15 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Zugenommen haben aber hier die Fälle von „Money Mules“, das sind Personen, die im Internet rekrutiert werden und sich durch die Weiterleitung illegaler Gelder der Geldwäscherei schuldig machen. Die Anzahl dieser Delikte erhöhte sich von 52 im Jahr 2023 auf 71 im Jahr 2024. Die Osttiroler Polizei will ihre schwerpunktmäßigen Aussendungen zur Prävention von IT-Kriminalität mit regionaler Relevanz deshalb auch beibehalten.
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