Zwei Sportvereine, zwei Fußballplätze und eine Kampfmannschaft. Virgen und Prägraten beweisen, dass Fußball auch in kleinen Gemeinden mit wenig Einzugsgebiet noch betrieben werden kann. Und zwar mit einer Spielgemeinschaft. Aus Personalmangel fusionierten die Vereine ab der Saison 2019/20 ihre beiden Mannschaften zu einer. In den Jahren zuvor spielten die Virgener ab 2013 erstmals und die Prägratener ab 2017 zum fünften Mal mit eigenen Mannschaften in der 1. Klasse A. Neu war die Fusion allerdings nicht. In den Saisonen 2001/02 bis 2003/04 nahmen die beiden Sektionen erstmals mit einer gemeinsamen Elf am Meisterschaftsbetrieb teil.
Drehen wir das Rad der Zeit ab den 2000er noch einmal rund fünfzig Jahre zurück, so sind wir beim ersten Talschaftsderby angelangt. Im Juni 1956 gastierte die erst kürzlich gegründete Turn- und Sportunion Virgen beim Nachbar. Ein Zeitungsbericht aus damaliger Zeit besagt, dass beide Mannschaften fair spielten, Virgen trotz mangelhafter Ausrüstung mit 0:2 in Führung ging und Prägraten schließlich mit 5:2 gewann.

Nachdem Virgen 1972 einen eigenen Sportplatz errichtete und ein Jahr später eine Mannschaft stellte, kam es ab dem Eintritt Prägratens in die Kärntner Meisterschaft 1975 zu ersten Begegnungen der Nachbargemeinden im Rahmen der KFV-Bewerbe. Während damals hohe Konkurrenz für spannungsgeladene Derbys sorgte, spielten die jungen Prägratener und Virgener nun in gemeinsamen Teams um Punkte. Derzeit sind neben der Kampfmannschaft und der Reserve sieben Nachwuchsmannschaften zusammengelegt. Die U7 und U8 in Prägraten und die U8 in Virgen werden von den Fußballsektionen eigenständig betreut. Gemeinsam mit dem Fußball-Kindergarten trainieren in den beiden Gemeinden rund 100 Kinder.
Entscheidungen über den gemeinsamen Nachwuchs und die 15- bis 30-jährigen Spieler der Reserve und der Kampfmannschaft treffen unter anderem der Sektionsleiter von Prägraten Dominic Egger und sein Stellvertreter Benny Unterwurzacher sowie der Sektionsleiter von Virgen Christian Egger und Kassier Patrick Bacher. Wir treffen die vier Funktionäre zwischen den noch schneebedeckten Bergen und der Burgruine Rabenstein am Sportplatz in Virgen an.

„Das Saisonziel ist ganz klar definiert: Klassenerhalt“, erklärt Unterwurzacher die Ausgangslage. Mit derzeit zehn Punkten liegt die Spielgemeinschaft Virgen/Prägraten vor dem SV Baldramsdorf auf dem vorletzten Tabellenplatz. Um in der 1. Klasse A zu bestehen, braucht es Siege. Die nächste Chance bietet sich beim Heimspiel gegen Oberlienz am Samstag, 12. April, um 15.00 Uhr.
In der Rangliste der höchsten Fußballplätze der 1. Klasse A sind die Iseltaler jedoch nicht zu schlagen. Einziger Nachteil? In Prägraten liegt noch Schnee. „Im Frühjahr spielen wir deshalb hauptsächlich in Virgen“, erklärt Unterwurzacher. Neben den Sportplätzen wurde in den letzten Saisonen auch die Trainerrolle mehrmals gewechselt. Seit dem Frühjahr sitzt Bernhard Steiner jun. in der Coachingzone.
„Das Saisonziel ist ganz klar definiert: Klassenerhalt!“
Benny Unterwurzacher, Sektionsleiter-Stellvertreter Prägraten
Im Gegensatz zum Waldstadion in Prägraten trägt der Sportplatz in Virgen keinen Namen. „Rabenstein Stadion“ oder „Ochsenburg Arena“ standen einmal zur Auswahl. Ohne Namen, aber dafür mit modernisierten Kabinen präsentiert sich die Anlage in Virgen. „Die Duschen sind vor zwei Jahren erneuert worden“, weiß Christian Egger. Auch in der Nachbargemeinde standen vor zwei Jahren Umbauarbeiten in den Kabinen an. „Ab Sommer haben wir dann noch eine neue Anzeigetafel im Waldstadion“, ergänzt Dominic Egger.
Während der Saison werden die Heimspiele auf beide Plätze gerecht aufgeteilt. Wo genau gespielt wird, erfährt man unter anderem in den sozialen Medien. Die Follower der Spielgemeinschaft Virgen/Prägraten auf Instagram und Facebook werden auf recht professionelle Weise mit Spielankündigungen und Ergebnissen auf dem Laufenden gehalten. Drei junge Damen, die die Spiele regelmäßig mitverfolgen, sind für die Kanäle verantwortlich.



Innerhalb der Mannschaft sprechen die Funktionäre von einem „guten Spirit“. Eine gute Voraussetzung, um junge Spieler in die Kampfmannschaft zu integrieren und zu motivieren. Unterstützung erfährt das Team im Durchschnitt von 150 Zuschauern. Darunter vielleicht auch einige Hobbyfußballer, die am 21. Juni beim Kleinfeldturnier in Virgen nicht neben, sondern auf dem Rasen stehen werden. Ob Klassenerhalt oder nicht, auch in Prägraten laufen Vorbereitungen für ein Fest. Am 28. Juni wird das 50-jährige Bestehen in der Kärntner Meisterschaft gefeiert.
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Also was in punkto Rasenpflege in Prägraten geleistet wird, ist phänomenal. in dieser Höhenlage und Schnee bis spät in den April alle Jahre wieder einen solchen Pflegezustand zu gewährleisten ist top. Bravo Dominik Egger für dein Know-how und Einsatz. Green Keeping auf höchstem Niveau.
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