86 Prozent der 16- bis 25-Jährigen sind trotz Krisen und zunehmender Unsicherheit mit ihrem Leben zufrieden. Mit ihrer Ausbildung oder Arbeit sind es 78 Prozent. Für fast zwei Drittel (63 Prozent) ist der Lehrplan in der Schule jedoch zu voll und weltfremd. Das zeigen die Ergebnisse der Ö3-Jugendstudie 2025 mit rund 28.000 Befragten. Die vergangenen Jahre haben Spuren bei der GenZ hinterlassen: Jede oder jeder Vierte berichtet von einer schlechten psychischen Verfassung.
Die jungen Menschen sehen sich dabei allerdings weniger als früher auf sich allein gestellt. Konfrontiert mit psychischen Problemen, würde die Mehrzahl (69 Prozent) nicht zögern, Unterstützung und Hilfe zu suchen. Die ersten Ansprechpartner wären in diesem Fall Eltern und Freundinnen und Freunde. Die Bedeutung von sozialen Beziehungen spiegelt sich auch in der Freizeit der GenZ wider, berichtete Ö3. 90 Prozent verbringen diese gerne mit Freunden, ähnlich viele mit ihren Familien (87 Prozent) und rund die Hälfte der 16- bis 25-Jährigen ist in einem Verein aktiv.
80 Prozent wollen Vollzeit arbeiten
Einig ist sich die GenZ darüber, was in ihrem Berufsleben zählt: Ganz oben auf der Liste stehen ein sicherer Arbeitsplatz, eine sinnvolle Tätigkeit, arbeiten auf Augenhöhe und arbeiten im Team - für jeweils rund 75 Prozent ist dies sehr wichtig. Mit 59 Prozent etwas abgeschlagen folgt Work-Life-Balance, für 29 Prozent ist Homeoffice unerlässlich und für 25 Prozent die Vier-Tage-Woche. Das Klischee, die GenZ sei arbeitsscheu, wird laut dem ORF-Radiosender nicht bestätigt. Für 80 Prozent der jungen Menschen ist es selbstverständlich, Vollzeit zu arbeiten.
72 Prozent möchten heiraten oder eine eingetragene Partnerschaft, Dating-Apps verwenden 16 Prozent in der GenZ. Für zwei Drittel aller Befragten sind Kinder Teil eines gelungenen Lebens. Unter den jungen Menschen lehnt aber die Mehrzahl beider Geschlechter die Aussage ab, dass Care-Arbeit Frauen mehr liegen würde - unter den Männern sind es 61 Prozent, unter den Frauen 81 Prozent. Auch sollte es aus Sicht der GenZ inzwischen völlig normal sein, dass Väter ein Jahr in Babykarenz gehen - 91 Prozent der jungen Frauen und 76 Prozent der jungen Männer denken dies.
Kriege und Terror als Hauptsorgen
Die weltpolitische Lage steht auf der Liste der Sorgen ganz oben. 80 bzw. 73 Prozent berichten, dass ihnen die laufenden Kriege bzw. Terrorismus Angst machen. Die Mehrzahl (58 Prozent) der 16- bis 25-Jährigen spricht sich gegen Aufrüstung aus. Die Entscheidung zwischen NATO und Neutralität geht mit 79 Prozent für die Neutralität aus. 59 Prozent vertrauen auf das Potenzial der Europäischen Union, die Herausforderungen unserer Zeit in den Griff zu bekommen. Auch leistbares Wohnen ist für 56 Prozent ein Sorgen-Thema. Erst dahinter folgt der Klimawandel (55 Prozent).
77 Prozent interessieren sich für Politik und politische Prozesse. Aktuelle Nachrichten zu verfolgen ist für 87 Prozent wichtig. Genau zwei Drittel empfinden Social Media als Zeitfresser, kommen aber nicht los davon. Die jährliche Ö3-Jugendstudie wird vom Sozialforschungsinstitut Foresight begleitet. Für die Auswertung der offenen Online-Befragung wurden die Daten auf die Zielgruppe eingeschränkt.
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86 Prozent der Jungen sind mit ihrem Leben zufrieden. Das ist doch schön. Vor kurzer Zeit war das Leben dieser Menschen noch vollkommen zerstört, sie hatten keine Zukunft, keine Perspektiven, keine Hoffnung etc. Das Leben wurde ihnen gestohlen und jetzt zum Glück sehr schnell wieder zurückgegeben.
Gibt's dazu auch eine Studie?
Ja, es gibt Studien. Siehe zB https://www.kinderjugendgesundheit.at/themenschwerpunkte/corona/: „Zahlreiche Studien zeigen, dass sich die Zeit der Lockdowns besonders auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen negativ ausgewirkt hat: Ängste, Schlafstörungen, Motivationsverlust und depressive Verstimmung haben massiv zugenommen. Jugendpsychiatrien waren und sind überfüllt, Jugendliche erhalten nach wie vor schwer Lehrstellen, Konflikte und Gewalt in Familien und psychische Erkrankungen sind deutlich angestiegen. Ebenso hat, abgesehen von den Gefahren einer Covid-Infektion, die körperliche Gesundheit der Kinder und Jugendlichen in der Zeit der Pandemie gelitten: Mangel an Bewegung und Sport und ungesunde Ernährung oder Essen als Kompensation führen zu erhöhtem Körpergewicht. [...] All diesen Auswirkungen der Pandemie muss immer noch entgegengewirkt werden, um Langzeitfolgen, die nicht nur individuell, sondern auch volkswirtschaftlich belastend sind, zu verhindern. Die Phase nach der Pandemie muss genutzt werden, um die Weichen für eine bessere gesamtgesundheitliche Versorgung von Kindern und Jugendlichen in Österreich zu stellen. Politisch ist die Not von Kindern und Jugendlichen auch in Österreich angekommen: speziell im Bereich psychische Gesundheit werden Anstrengungen unternommen gemeinsam mit Berufsverbänden aus dem Bereich Psychologie, Psychotherapie Unterstützung für jungen Menschen schnell, unbürokratisch, niederschwellig und kostenfrei anzubieten.“
Es gibt auch populistisches politisches Kleingeld: zB https://www.fpoe.at/medien/pressemeldungen/artikel/durch-corona-politik-der-regierung-haben-kinder-und-jugendliche-glauben-an-eigene-zukunft-verloren: „Menschen werden nicht vergessen, was ihnen angetan wurde – „[...] Die Folgen dieser Einschüchterungen: Viele Jugendliche haben den Glauben an die eigene Zukunft verloren. Das Corona-Regime war Ursache für viele Probleme im Bildungsbereich. Es entstanden große Bildungslücken, am Ende der Schullaufbahn hatten viele Schüler massive Probleme beim Lesen und Schreiben. Auch der Lehrermangel ging zum Teil auf diesen Druck zurück“, zeigte sich Brückl überzeugt, der auch davon überzeugt ist dass die Bundesregierung nicht einfach so davonkommen werde, indem sie die Probleme totschweige: „Die Menschen werden nicht vergessen, was ihnen angetan wurde!“
zwischen "vollkommen zerstört" und "negative ausgewirkt" ist aber noch was dazwischen...
...und 100% der 16- bis 25-Jährigen wollen sich den Narrativen der Statistik, der Mainstream-Medien und ihrer Eltern beugen. Sicher. Das wollten ihre Eltern auch!
... naja, sollen sie gar eine eigene Meinung haben dürfen sollen, einfach so ? ... ??? ...
Sehr geehrter @wolf_C, ich hoffe, Ihnen ist die Ironie in meinem Posting nicht entgangen. Hab vergessen, sie durch "on" und "off" auszuweisen.
Apropos ausweisen: Durch solche Darstellungen wird dieser Generation ihre Identität geraubt und die Ausweisung ihrer Proponenten plausibel gemacht.
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