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Der Bär: in Kärnten streng geschützt, in Slowenien verwurstet. Foto: APA/Vier Pfoten

Der Bär: in Kärnten streng geschützt, in Slowenien verwurstet. Foto: APA/Vier Pfoten

Anzeige wegen Bärenwurst in Kärntner Onlineshop

Illegale Vermarktung von slowenischem Bärenfleisch samt „Potenzversprechen“ sorgt für Aufschrei bei Tierschützern.

Weil er mit Wurst handelt, die Bärenfleisch enthält, hat der Betreiber eines Kärntner Onlineshops nun den Ärger von Tierschützern auf sich gezogen. Die Organisation Tierschutz Austria teilte am Freitag in einer Presseaussendung mit, dass eine Anzeige gegen den Händler erstattet wurde. Denn: Nicht nur das Töten, sondern auch der Handel von streng geschützten Tierarten sei laut Kärntner Naturschutzgesetz verboten.

64 Euro pro Kilogramm kosten die Würste, die neben Schweinespeck auch Bärenfleisch enthalten, geht aus dem betreffenden Abschnitt der Website hervor – er war auch am Freitagvormittag noch online. Die Würste stammen aus dem slowenischen Soča-Tal, heißt es dort. Und, was die Tierschützer noch zusätzlich empört: Geworben und kokettiert wird nicht nur mit dem „ausgesprochen angenehmen“ Geschmack, sondern auch mit eher fragwürdigen Zuschreibungen: „Ob das Bärenfleisch eine positive Auswirkung auf die Potenz hat, weiß ich nicht. Aber ein Jäger, der schon mal einen Bären erlegt hat, schwört auf die Kraft des Bärenfleisches.“

„Wie ein später Aprilscherz

„Dass man heutzutage noch auf die Idee kommt, der Verzehr von Bärenfleisch könnte potenzsteigernd wirken, liest sich wie ein später Aprilscherz. Durch solche Nachfrage wird der Abschuss von vom Aussterben bedrohten Bären gefördert“, kritisierte Michaela Lehner von Tierschutz Austria. Und Leona Fux ergänzte: „Der Braunbär ist in Österreich bereits zweimal ausgerottet worden. Es ist verantwortungslos und rechtswidrig, ausgerechnet mit dem Fleisch dieser bedrohten Tiere Profite zu machen.“ Tierschutz Austria verwies auch auf aktuelle Reibereien mit dem Land Kärnten, etwa was die Abschussbewilligungen für Wolf oder Biber angeht: „Naturschutzgesetze werden hier in Zeiten der Biodiversitätskrise mit Füßen getreten.“

Eine Antwort auf eine APA-Anfrage an den betreffenden Onlinehändler war vorerst ausständig. Dort war auch weiterhin von dem Bärenspeck zu lesen, der so zart sei, „dass man ihn angeschmolzen, wie Butter auf Toast verstreichen kann.“

Ein Posting

Bahner Bernd
vor 6 Tagen

Bärenfleisch als neues, schmackhaftes Aphrodisiakum ? Wahrscheinlich wirksamer als das bis zum Überdruss im Fernsehen beworbene homöopathische Placebo, mit bestenfalls suggestiver Wirkung.

 
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