Dieses Jahr fällt der länderspezifische Tag der Erdüberlastung (Earth Overshoot Day) in Österreich auf den 29. März. Österreich hat somit noch bevor das erste Quartal des Jahres verstrichen ist, so viele Ressourcen verbraucht, wie theoretisch das ganze Jahr über zur Verfügung stehen. Damit steht das Land selbst im internationalen Vergleich schlecht da. Ein Blick in den Rückspiegel offenbart weiters: Würde die ganze Welt so viele Ressourcen pro-Kopf verbrauchen wie in Österreich, verbrauchen wir knapp 3,5-mal so viele Erden wie noch in den 60er Jahren, wie das Momentum Institut in einer Aussendung zeigt.
Der Earth Overshoot Day beschreibt jenen Tag, ab dem alle Ressourcen aufgebraucht sind, die der Planet innerhalb eines Jahres zur Verfügung stellen kann. Weltweit betrachtet fällt der Aktionstag heuer auf den 24. Juli – deutlich später als in Österreich der Fall.
Uruguay verbraucht erst am 17. Dezember sein Jahreskontingent an Ressourcen. Auf der anderen Seite des Rankings liegt Katar – nach nur 36 Tagen hat der Öl-Staat sein gesamtes Ressourcen-Budget aufgebraucht. „Österreich lebt ab 29. März auf Pump und macht ökologische Schulden. Dieses Minus kommt uns teuer zu stehen und wird durch die aktuelle Kehrtwende bei der Klimapolitik, sowohl auf österreichischer als auch auf europäischer Ebene, zusätzlich befeuert”, so Paul Steinmaßl, Ökonom am Momentum Institut.
Zur Klarstellung für alle „Aber die Chinesen“-Poster: Es geht einmal mehr nicht um den absoluten Verbrauch, sondern um den individuellen und kollektiven Lebensstil einer Gesellschaft. Würde die gesamte Menschheit so leben wie die Bevölkerung in Österreich, bräuchten wir dafür jährlich vier Erden statt der einen, die wir tatsächlich haben, um den übermäßigen Ressourcenverbrauch zu schultern. Heute ist er in Österreich 3,5-mal so hoch wie noch 1961. Damals schluckte das hiesige Verbrauchsniveau auf die ganze Welt umgelegt theoretisch noch 1,1 Erden. „Der Ressourcenverbrauch ist in Österreich somit in knapp 60 Jahren um 230 Prozent gestiegen”, erläutert Steinmaßl weiter.
Wie kann man den Ressourcenverbrauch zumindest ein wenig eindämmen? Das Momentum Institut empfiehlt, bei exzessivem und klimaschädlichem Verhalten anzusetzen. Maßnahmen im Bereich der Mobilität wären etwa ein Verbot von Privatjet- und Kurzstreckenflügen, Vielfliegerabgaben und gewichts- sowie größenabhängige Parkgebühren. Im Klartext: Für den SUV zahlt man mehr Parkgebühr als für den Kleinwagen.
Auch im Wohnbereich könnte man ansetzen, empfehlen die Experten des gewerkschaftsnahen Instituts: Ein vergünstigter Grundbedarf bei Gas und Strom würde dafür sorgen, dass Grundbedürfnisse leistbar bleiben. Darüber hinausgehender Energieverbrauch sollte dafür teurer werden, um Sparanreize bei exzessivem Verbrauch zu setzen. Weitere Bodenversiegelung sollte nur passieren, wenn die Versiegelung notwendig ist und keine Alternativen bestehen, stattdessen sollten Böden wieder zunehmend entsiegelt werden.
Hier das globale Ranking des Ressourcenverbrauchs in Relation zur Einwohnerzahl:

7 Postings
Österreich macht ökologische Schulden? Nicht nur, nicht nur!
Schade, diese Artikel interessieren leider die wenigsten Menschen. Wir leben in Österreich im totalen Überfluss, jammern aber ständig. In Ländern mit großer Armut lachen die Leute viel, viel mehr als bei uns, dafür ruinieren wir den Planeten so schnell wie möglich. Wohlstand tut uns leider nicht gut, wir denken nicht an morgen oder übermorgen.
Wieder einmal eine Statistik, bei deren Lesen man sich doch etwas wundert! Warum verbraucht Luxemburg, eingebettet in den Staaten Frankreich, Deutschland, Belgien um so viel mehr Ressourcen als diese Länder? Was macht die Mongolei für ihren "Spitzenplatz"? Sind im Libanon, Irak .... die Kriegsschäden eingerechnet?Wenn der Energiebedarf im Wohnbereich eine Rolle spielt, müssten sich die intensiven Aufwendungen in Österreich in die Gebäudedämmung (Neubau und Sanierung) doch auswirken! Und verbraucht ein SUV weniger Ressourcen, wenn er höhere Parkgebühren bezahlt?
Glaube keiner Statistik, die du nicht selber angefertigt hast. Dieses Institut soll uns doch nur permanent ein schlechtes Gewissen einreden, damit von unseren Politikern dann hemmungslos abkassiert werden kann. Papier ist geduldig, da kannst du draufschreiben, was du willst.
ja, und Ihr CO2-Verbrauch ist sicher unter einer Tonne?
... es ist den Bürgermeistern unbenommen die Stellplätze für die Auti vor und unter den Hütten zu vervielfachen, siehe ua auch Pressl und alle weiteren Betonierer, da ist die Welt halt noch in Ordnung ...
Schon klar, aber die Architekte arbeiten ja auch nicht gegen ihr Geld. Sie sind diejenigen, die uns so was einreden, gesamtheitliches Denken haben dadurch verlernt ...
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