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„Summertime – and the livin‘ is easy!“

Bevor das Leben leicht wird, verlieren wir eine Stunde. Über die Zeitumstellung, ein Wiegenlied und die Melancholie.

Wenn man bereits mehr als zwei Dutzend Mal im Frühjahr und im Herbst über die Zeitumstellung geschrieben hat, ist es fast unmöglich, ein journalistisches Déjà-vu und die Wiederholung alter Sprüche zu vermeiden. Wem nützt sie, wem schadet sie, wer liebt sie, wer hasst sie und warum wird sie nicht längst abgeschafft, die alljährliche Vor- und Zurückstellung einer Zeit, die wir selbst erfunden haben?

Das alles wurde auch auf diesem Online-Portal schon abgehandelt. Also zunächst nur das Faktum: Die Uhren werden von heute auf morgen um eine Stunde vorgestellt, aus 2.00 Uhr morgens wird also 3.00 Uhr. Diese „verlorene Stunde“ bekommen wir am 26. Oktober wieder zurück.

Zur Abwechslung und Einstimmung nähern wir uns der Sommerzeit diesmal aber lyrisch und musikalisch an, mit einem Song, der zum Weltkulturgut gehört: „Summertime“, dem bekanntesten Lied aus George Gershwins Volksoper Porgy and Bess. Obwohl dieses legendäre Wiegenlied das leichte Leben während des Sommers besingt, klingt der Song traurig. Man ahnt beim Zuhören, dass jeder Sommer auch einmal endet. Es ist ein melancholisches Spiritual über den nahenden Verlust eines Paradieses. Viele große Stimmen haben dieses Lied interpretiert, eine der größten von ihnen haben wir ausgewählt.


Summertime and the livin' is easy
Fish are jumpin′ and the cotton is high
Your daddy's rich and your ma is good-lookin'
So hush, little baby, baby, don′t you cry

One of these mornings, you′re gonna rise up singin'
Then you′ll spread your wings and you'll take to the sky
But ′til that mornin', there is nothin′ can harm you
With Daddy and Mommy standing by
Don't you cry.

***

Text: DuBose Heyward, Ira Gershwin
Musik: George Gershwin
Interpretation: Ella Fitzgerald & the Tee Carson Trio (Tee Carson, Piano; Keter Betts, Bass; Joe Harris, Drums)

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

Ein Posting

Bahner Bernd
vor 3 Tagen

Der blues der negroes in den cottonfields hat auch in der Musik Gershwins, besonders in der Oper Porgy and Bess seinen Niederschlag gefunden. Eine Stimmung, die noch immer über den Südstaaten lagert, und die auch für das Kind eines weißen Plantagenbesitzers spürbar wird.

 
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