Die virtuelle Mutation der von der Stadt Lienz am linken Iselufer im Bereich des Iselkai-Parks geplanten „Sonnenlounge“ trat bei der Gemeinderatssitzung am 25. März in eine neue, die dritte Phase ein. Wieder durften die Visualisierer des Designbüros Aberjung die Zukunft optisch vorwegnehmen, wieder ohne Gewähr, dass die Realität mit den bunten Bildern je mithalten kann, wie selbst Bürgermeisterin Elisabeth Blanik zugab: „Das ist nur eine Annäherung“.
Unabhängig von der Frage, wer eigentlich eine „Sonnenlounge“ am Iselkai bestellt hat und warum sich dieses Gebilde, das die Stadt etwa eine Viertelmillion Euro kosten wird, in seiner Entstehungsgeschichte einigermaßen amorph verhält, waren sich die Gemeinderätinnen und -räte ein weiteres Mal einig: „Es wird schön!“ Eigentlich hätte es heißen müssen „schöner“, denn Maßstab sind die beiden vorhergegangenen Vorschläge, die aus unterschiedlichen Gründen wenig Gegenliebe fanden.

Der erste Aberjung-Iseltraum war eine Art Strand mit Liegestühlen direkt am Ufer, angesichts der Dynamik eines Gebirgs- und Gletscherflusses ein Albtraum für sicherheitsorientierte Wasserbauer. Also wurde flugs umgeplant und eine 60 Meter breite Betonwanne konstruiert, die gleich zweimal „visualisiert“ wurde und dennoch keine Gegenliebe fand, zumal ein Kahlschlag mehrerer Uferbäume drohte. Die eigens am Iselkai aufgestellte Infotafel der Stadt war bald wieder verschwunden.
Nun, im dritten Anlauf, wurde – von welchem Planer auch immer und noch ohne Kostenkalkulation – der Beton durch einen stark abgeschrägten Grashang ersetzt, in dem große, geschliffene Serpentin-Steinblöcke der Firma Lauster zum Platznehmen einladen. Die Ausbuchtung ist auch nicht mehr 60, sondern „nur noch“ 40 Meter breit, ein paar Bäume müssen wohl dennoch geopfert werden. Das sei aber mit Renate Hölzl vom Verein Osttirol Natur abgesprochen, erklärte die Bürgermeisterin.
Alles paletti? Noch nicht ganz. Während Elisabeth Blanik mutmaßte, dass die Verkleinerung auch eine Vergünstigung bei den Kosten bringen könnte, verwiesen die städtischen Bauexperten im Ratsaal diese Hoffnung vorerst ins Reich der Wunschträume. Es könnte auch teurer werden. Alle Gemeinderät:innen stimmten den Visionen zu, sobald die konkreten Pläne und Kosten vorliegen, müssen sie allerdings noch einmal die Hand heben.
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Eine Visualisierung setzt eine seriöse Planung voraus! Lageplan, Schnitte usw.. Man würde sehen, wie steil die Böschung wirklich werden wird und ob die Wurzeln der Bäume bei dieser Ausführung ausgegraben werden! Wie entscheiden eigentlich die Gemeinderäte! Bauchgefühl? Scheint so, hinterfragt wird nicht, schon brav die Hand heben! Wie immer es gilt die Unschuldsvermutung!
... natürlich kann und darf man so tun a l s o b es k e i n e n Klimawandel gäbe, und darf so tun als ob man etwas täte, und so tun als ob Placebos(zB schwammige noch dazu)der Sache dienen; tatsächlich ist mangelhafte Verwaltung, wobei die Menschen dies ja so wollen, Stichwort Bequemlichkeit ... das (fast)alle alle maßgeblichen Fakten nit einmal ignorieren, respektive weiterwidmen(konsumieren) als gäbe es den 2ten Talboden hinterm Kofel, ist schlichtweg traurig ... bei dieser geplanten Sache jedoch schaut man dann hintennach in weiterer Folge in die (neue)Mauer gegenüber, supa oder doch supoptimal? ...
@Hannes, bitte nicht alles krankjammern und gleich aufgeben, mit etwas Durchsetzungswillen ginge so manchen, man muss es (auch politisch) durchstehen. Von Fahrradstreifentrennung mit Randsteinen oder ähnlichen Barrieren geht man innerstädtisch längst überall ab. Optische Begrenzungen reichen, weil damit Fläche, Sicherheit und Kostenersparnis gewonnen wird (Stolperfalle, Schneeräumung ...). Man muss es halt einfach mal probieren und nicht ausjudizieren.
Du hast recht mit (ständiger) Aufklärung und Temporeduktion wäre einiges zu erreichen, wie eben in den NL und anderswo. Den einen oder anderen PP aufzugeben als Weltuntergang zu sehen mag auf den privaten Grundeigentümer zutreffen, im öffentlichen Bereich ist es keine Rede wert, man muss es tun und dafür entsprechende Konzepte erarbeiten, mit denen letztlich auch die Benutzer klar kommen.
Neoliberales Handeln oder gefälliges Flickwerk ist hier falsch am Platz, Gemeinderatsweicheier ebenso. Arbeitsgruppen müssen zukunftsorientierte Ergebnisse liefern und fachlich zusammenarbeiten statt für Freunderlwirtschaft zu politisieren. Wo bleibt der längst in Rede stehende Rad- und Gehwegekoordinator mit seiner Arbeitsgruppe für den Lienzer Talboden, wo bleiben die Experten für Städteplanung und örtliche Raumordnung mit ihren langfristigen Konzepten? Nicht Polizisten und andere "Wachkörper" braucht es, gefordert sind die Mandatare, die uns ja immer vor den Wahlen das Gelbe vom Ei versprechen. Däumchen drehen reicht dafür nicht aus.
Und zu den polternden Immerundallesschlechtredner: Vielleicht wäre mit standhafter Argumentation und Mitarbeit für ein Miteinander mehr getan statt der täglichen Sprücheklopferei, die niemanden motiviert und keine Lösungen bietet.
Es gibt auch Gutes!
ich find die idee schön und freu mich drauf
Hr. Schwarzer, der Abschnitt vom Iselsteg bis Billrothstraße und umgekeht, muss für Radler befahrbar bleiben. Tempo 20 - noch besser 10! (viele fahren mit Karacho durch) - wäre wg. der starken Frequenz durch Fußgänger, Ältere mit Rollator, Mütter mit Kinderwagen, naher Kinderspielplatz, usw. - dringend notwendig. Der westliche und östliche Teil des Linken Iselwegs ist nach meiner Beobachtung für Fußgänger aus- geschildert. Nur hält sich niemand daran.
Sie meinen aber nicht im Ernst, dass Radfahren vorbei am Schmetterlingsbrunnen ins Gassl erlaubt 'bleiben muss'?? Das kann wohl nicht Ihr Ernst sein ? Meinen Sie aber die Strasse Richtung Volkshaus, deren Name wäre: Marcherstrasse! Der östliche Teil des Iselkais ist seit Herbst auch für Fahrräder erlaubt, leider. Aber eh Wurscht, es hält sich eh niemand dran und kontrollieren tut's auch keiner!
ich wäre gespannt, wieviele von den kritikern sich dann an dieser iselbucht sonnen und es doch für gut befinden - sollte sie in der art kommen, diese erholungszone. ich finds von allen vorschlägen am besten
Da baut man der Isel entlang teure Mauern und dann gräbt man hier bis zur Isel hinunter eine Einbuchtung. Beim ersten Hochwasser super Platz für eine extra Strömung, die dann in dem Bereich den Hang bis zum Gehweg oder weiter unterspüllt bzw. abschwemmt. Ob das aus wasserbaulicher Sicht nicht kontraproduktiv ist?
Meine Rede, unsinniger gehts echt nimmer!
Drum wäre es ja so wichtig das lauschige Sonnenplatzerl rundum mit Stahlbeton abzusichern.
Bei all diesen Renderings erinnere ich an das Hochwasser von August 2020. Da können wir gespannt sein, wie viel Grasböschung, Bäume, Promenade(?) nach solchen Wassermassen noch übrig bleiben wird!
https://youtu.be/09GfN8RBz-0?si=6MY8aBqrn3CHCVRb
Die Fr. Bgm. begreifts irgendwie nicht! Niemand braucht diesen Unsinn, der Iselkai ist schön, so wie er ist. Kann man nicht endlich mal einen zu teuren Entschluss auch wieder zurück nehmen?
Würd mich mal interessieren, wie sich diese Maueröffnung dann bei Hochwasser verhält? Und vorallem, wie dieser Bereich danach aussieht, wenn dieser dann mit Sand, Holz und Steinen übersät zurück bleibt, nachdem sich das Wasser zurück gezogen hat? Wer säubert dies dann?
Ich frage mich echt langsam, was diesen Gemeinderat so reitet, dass man von diesem Quatsch einfach nicht zurücktreten will, wenn eh überall das Geld fehlt, das wahrlich sinnvoller verwendet werden sollte!
wie viel wurde an Aberjung mittlerweile abgedrückt? Baukosten von einer Viertelmillion... glaub das geht sich NIE aus. Aber glauben heißt nicht wissen, daher gespannt ob ich recht behalte.
off topic: die Böschung kann von den, in vernachlässigten Sportstätten beheimateten, Vereinen als Intervalltrainingsbichl genutzt werden ;).
In der Lienzer Pfarrkirche St. Andrä hat schon vor einem Vierteljahrtausend ein Künstler die Illusion des Himmels an die Decke gezaubert. Mit Überschwemmungen, Unwettern und sonstigen Katastrophen. Allerdings ohne Borkenkäferkulisse.
Für mich persönlich die ansprechendste Variante aller bisherigen, da hat jemand mitgedacht. Bin gespannt, wie viele Varianten sich noch in Visualisierungen niederschlagen werden:-). Belasst es bei dieser - das wird was.
Sieht schon "grüner" aus und damit etwas schöner !
... und Unrat wie Dosen, Zigarettenstummeln, Plastikglump, Bierdeckel und ähnliches ist damit nicht so gut sichtbar, ausserdem muss der Rasen zwischen den Liegeflächen laufend gepflegt werden. Die menschlichen Hinterlassenschaften werden weitaus krasser sein, als die der Isel bei Hochwasser. Hauptsache grüngekünstelt. Bin mal gespannt, wie sich der "öffentliche Bereich" hier entwickelt. :-)
@wolf, was hast du gegen einen Rad und Spazierweg mit Ruhebereiche? Planlesen ist anscheinend nicht jeden gegeben.
... vermutlich werden auch die Hinterlassenschaften von Hunden, die Herr-/Frauchen nicht verräumen, die gute Laune in der Chillzone schmälern!
@senf wo ist da ein Plan, den man lesen könnte oder lesen müssen könnte, finde nur ein Schaubild.
@Edi, das recht Iselufer bekommt bautechnisch einen etwas über die Uferkrone auskragenden Geweg ab der Spitalsbrücke durchgehend bis oberhalb der Pfarrbrücke, dazwischen zwei Aussichtsplattformen mit Rastbänken, dasselbe am linken Iselufer bis zum Wegbestand. So der Plan der Iselverbauer vom BBA. Am Iselkai selbst bietet sich dann für Radler einen eigenen Fahrstreifen. Gesehen vor Ort am "Tag der offenen Baustelle", 31. Jänner. Soviel zur "vergebenen Chance der Städteplanung" des heulenden Besserwissers ...! (unten).
... genau, so immergrüne Bäume - wie die auf dem Bild zB - spenden auch im Winter Schatten? ...
@koal: die Frage ist nur, wielange das 'schöner' ausschaut! Nach dem ersten 'höheren' Wasser im Sommer wird man halt erhöhten Instandhaltungsaufwand haben.... Die Betonplatten hätten -Optik und Verein Osttirol Natur hin oder her- schon Sinn gemacht! Durch den an dieser Stelle relativ geringen Querschnitt hat die Isel hier eine ziemlich hohe Fliessgeschwindigkeit und wird hier auch ziemlich schnell steigen/sinken. Wenn dann 2/3 der Rasenböschung ein paar Tage unter Wasser stehen, wird's danach nicht mehr besonders 'schön' sein....
... auf dem rechten Iselufer darf dafür weiter drübergefahren werden, wieder ein vergebene Chance der Städteplanung ...
immer dieserWOLF..gibt nichts ohne seine Kritik
"Konstruktive Kritik gibt Feedback zu Leistung oder Verhalten, um anderen die Möglichkeit zu geben, sich zu verbessern. Kritisieren hingegen beinhaltet oft negative Kommentare zu Leistung, Verhalten oder Meinung, ohne Hinweise darauf zu geben, wie man sich verbessern kann". Dieser Wolf begnügt sich halt mit letzterem, er langweilt und merkt es nicht. Nimms nicht so wichtig!
wolf_c hat schon recht! Durchdacht ist da leider wenig! Am rechten Ufer wird ein Gehweg mit durchschnittl. 2,75 m Breite errichtet, da träumen manche Gemeinderäte von kombinierten Geh- und Radweg, GsD geht dies rechtlich nicht! (fehlende Breite). Die Radfahrer werden wieder gemeinsam mit Autos auf einem Fahrstreifen zusammengepfercht, das bei Tempo 50....einfach super! Dafür wurde der Teil Pegel-Fischwirt für Radler geöffnet. Ein herzliches Danke von den zahlreichen Senioren, die dort -bisher- ein paar Schritte ohne Rollstuhl bzw. Rollator machen konnten, jetzt geht's dank vieler rücksichtsvoller (E-)Radler und Scooter nicht mehr gefahrenlos... Den oberen Teil Richtung Glöckelturm lässt man für Radler gesperrt....es kontrolliert nur niemand......wie leider so Vieles! Das bitte soll einer verstehen! Warum kann man das Rad nicht über den Steg schieben??
@Hannes, die meisten Radler, speziell in unserer Region schieben das Rad nicht, sie erwarten Freie Fahrt, Freiraum und Vorrang und verschaffen sie sich auf ihre egoistische Weise auch. Sie unterscheiden leider nicht zwischen Radwege, Straßen, Fussgängerzonen, Wanderwege und sogar Alpinsteige. Sie geniessen ihre Anonymität, denn sie sind ja nicht greifbar. Die Situation für Fussgeher, betagte oder behinderte Menschen ist umso beschissener - eine Verbesserung aussichtslos. Mia san mia, aber wo bleibt die Denkweise am Beispiel der Niederlande.
Vielleicht lieferst du endlich das Patentrezept für Verkehrsteilnehmer und Bewohner am rechten Iselufer, vielleicht auch für das ganze Städchen. Wenn ja, warum ist es nicht schon in Zeiten deiner Kommunaltätigkeit geschehen. Ist ständiges und gegenseitig bestärkendes Lästern für dich und deinem ehemaligen Listenkandidat die bessere Lösung? Ernsthaft?
@senf: Warum es in Dänemark und in den Niederlanden funktioniert ist leicht erklärt: dort spielen ALLE Stakeholder mit, bei uns ist das Aufgeben von zwei Parkplätzen schon ein mittlerer Weltuntergang!! Wir haben bei mehreren Radwegskonzepten mitgearbeitet, ausser einer -schlecht gelösten Massnahme (Andreas Hofer -Fahrradständerüberdachung in der Muchargasse) wurde NICHTS umgesetzt!! Dieser Radständer ist meist unbrauchbar, weil Autos illegal zu knapp davor parken). Solange es keine Kontrollen gibt (Polizei UND stadteigener Wachkörper) ist jegliche, noch so gut gemeinte Massnahme wirkungslos! Ich spreche nicht unbedingt von Strafen, viel wäre schon mit Aufklärung getan! Sofortmassnahmen: Tempo 30 im Stadtgebiet, rigorose Kontrollen des Seitenabstandes zu Fahrrädern (Polizei, das ist mMn das Gefährlichste), freihalten der spärlich vorhanden Radstreifen, ev. eine räumliche Trennung dieser (die 15-20cm hohen Betonelemente wie zB in den USA, könnten reichen)! Verbot von E-Bikes am Iselkai, Draupark, Fussgänger- und Begegnungszone (ich sehe nicht ein, dass ein Fahrrad mit Elektromotor dort fahren darf, eines mit Verbrenner - MOFA - nicht), detto auch für E-Scooter. Es ginge nich weiter ( teils alte Hüte), uns haben damals die Mehrheiten gefehlt....so einfach ist Deine Frage zu beantworten! Noch ein Wort zu wolf_c: über die Wortwahl kann man streiten, in ganz vielen Dingen hat er recht, es will nur keiner hören!!!!
Das mit den verparkten Radständern kann ich bestätigen.
Bin erst kürzlich mit meinen beiden Enkelkindern mit dem Rad zum Schwimmbad gefahren, stand da nicht ein schwarzer Audi (wohl aus Bequemlichkeit?) zwischen den Radabstellplätzen direkt vorm Eingang des Bades.
Gehts noch???
Dies scheint die Betriebsführung aber wenig zu interessieren, dass das KEIN KFZ-Parkplatz ist, aber die Autos gehen halt tatsächlich meistens vor, da muss ich Wolf_C und Herrn Schwarzer recht geben!
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