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Das Publikum bewegte sich beim „Wanderkonzert“ im Haus der Musik frei zwischen den Musiker:innen. Foto: Chó

Das Publikum bewegte sich beim „Wanderkonzert“ im Haus der Musik frei zwischen den Musiker:innen. Foto: Chó

„Das Improvisieren ist das Geilste auf dieser Welt.“

Wolfgang Mitterer wandelte in temperierter Stimmung auf den Spuren von Johann Sebastian Bach.

Musikkundige werden ahnen, worauf der Titel von Wolfgang Mitterers jüngstem Werk anspielt: „437 Hertz“ – der Kammerton a ist mit 440 Hertz standardisiert – wurde als Auftragswerk für das HDM Contemporary Jazz Orchestra komponiert und am 19. März im Innsbrucker Haus der Musik uraufgeführt. Das Publikum war zu einem einstündigen Wanderkonzert eingeladen, bei dem man sich frei im Großen Saal bewegen und zwischen den einzelnen Musiker:innen herumwandern konnte.

Musikalisch getaktet in 30 zweiminütige Miniaturen, improvisierten Mitterer und das hochkarätige Orchester auf den Spuren eines Meisters, der den Osttiroler seit seinen Lehrjahren begleitet: „Temperiertes und Variationen in Gedanken an Johann Sebastian Bach“ – der Untertitel verweist einerseits auf die „temperierte Stimmung“ der Instrumente und natürlich auf Bach, „mit dem ich als Organist aufgewachsen bin“, wie Mitterer erklärt. In Innsbruck schimmerte der barocke Bach durch elektronische Sounds, die sich effektvoll räumlich durch den Konzertsaal bewegten.

„Weit davon entfernt, ein glattes Vergnügen zu sein, ist Mitterers Musik zuweilen dennoch unheimlich schön“, schreibt Musikwissenschaftlerin Marie Theres Rudolph im Programmheft zu „437 Hertz“ und zitiert den Musiker mit einem Statement über den improvisierenden, spontanen Charakter seiner Werke: „Das Improvisieren ist das Geilste auf dieser Welt. Auch fürs Publikum, weil man spürt, ob etwas nur wiedergegeben wird in bester Manier oder im Moment erfunden wird. Und letzten Endes kann nix passieren, es kann sich dabei keiner weh tun.“

Wolfgang Mitterer auf den Spuren eines Großmeisters: „Temperiertes und Variationen in Gedanken an Johann Sebastian Bach“. Foto: Chó

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