Der Nationalrat hat auf Initiative der neuen Dreierkoalition einen Mietpreisstopp als Sofortmaßnahme gegen den bevorstehenden Anstieg der Wohnkosten beschlossen. Die Abgeordneten sprachen sich einstimmig dafür aus, die Mieten für Altbau-, Gemeinde- und Genossenschaftswohnungen für das laufende Jahr einzufrieren. Von den insgesamt 1,7 Millionen zur Miete wohnenden Haushalten ist aber immer noch ein Viertel, nämlich 24 Prozent, weiterhin den Mieterhöhungen ungebremst ausgesetzt, schreibt das Momentum Institut.
„Mieter:innen am ungeregelten, privaten Mietmarkt (freifinanzierter Neubau und angemessener Mietzins) bleiben weiterhin ungeschützt, dabei ist gerade hier der durchschnittliche Mietzins am höchsten“, so Leonard Jüngling. Der wirtschaftspolitische Think-Tank fordert eine „wirkungsvolle Mietpreisbremse“, die alle Segmente umfasst und rasch umgesetzt wird: „Bis 2028 zu warten, ist zu spät.“ Auch die Oppositionsparteien FPÖ und Grünen werten die aktuell genehmigte Maßnahme als unzureichend.
Wie Mietrechtsexpertin Elke Hanel-Torsch in einem Medieninterview sagt, wurden die anderen Mieter aber nicht vergessen: „Als Nächstes soll eine gesetzliche Wertsicherung für den gesamten Wohnbereich kommen, die der Inflation entgegenwirkt. Ziel ist eine Kappung, wie sie ab 2028 bei geregelten Mieten besteht, also drei Prozent. Das muss jedoch genau geprüft werden, um rechtlich wasserdicht zu sein - und das dauert.“

Die Wohnkosten in Österreich sind in den letzten Jahren vor allem wegen der Inflation stark gestiegen. Die Mieterhöhungen liegen hierzulande jedoch deutlich über der Inflationsrate – anders als in der Eurozone. Im europäischen Vergleich liegt Österreich zudem an vierter Stelle jener Länder, in denen die Mietpreise seit 2010 im Durchschnitt am stärksten gestiegen sind.
Nach Angaben der Europäischen Statistikbehörde betrug der Preiszuwachs in den vergangenen 14 Jahren hierzulande 70,3 Prozent. Damit sind die Mieten in Österreich dreimal so stark gestiegen wie im Durchschnitt der Eurozone (23,5 Prozent). Noch größere Preiserhöhungen verzeichneten lediglich Estland (208,2 Prozent), Litauen (177,3 Prozent) und Irland (108,1 Prozent).

2 Postings
... durch das Einsparen von Autoabstellplätzen unter den Gebäuden könnten die Baukosten um 10-15% niedriger sein; und als goodie davon könnten menschenwürdigere Architekturen entstehen ...
mieter wurden und werden schon immer abgezockt, außer sie haben noch kriegsruinen.
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