Glaubt man den Verantwortlichen, dann ist die Stadt Lienz ein Eldorado für Radfahrende. Bei einem Diskussionsabend zum Thema „Zukunft von Stadt und Mobilität“ sonnten sich Bürgermeisterin Elisabeth Blanik und der Obmann des städtischen Entwicklungsausschusses, Christian Steininger, sichtlich im überschwänglichen Lob des Filmemachers und Stadtplaners Reinhard Seiß, der Lienz als Paradebeispiel für eine Rad- und Fußgängerstadt sieht und auch nicht vor Superlativen zurückschreckte: „In keiner anderen Stadt Österreichs sieht man so viele Fahrräder mit Einkaufskorb“, war in einem Dokufilm zu hören, den Seiß vor Lienzer Gemeinderäten und rund 40 Interessierten im Saal der FH-Gesundheit vorführte.
Die Wahrnehmung der Lienzer „Alltagsradler:innen“ muss sich mit dieser Einschätzung nicht unbedingt decken, zumal Lienz ja nicht nur aus einer gepflasterten Innenstadt besteht, sondern auch dicht bewohnte Siedlungen außerhalb des Zentrums hat. Verkehrsexperte Michael Meschik wies in einer von der Stadt bezahlten Studie vor fast zehn Jahren anhand konkreter Beispiele nach, dass es gerade bei den Verbindungen zwischen Peripherie und Zentrum noch Schwachstellen gibt. Von seinen Verbesserungsvorschlägen landeten die meisten in der Schublade.
Nicht lange aktuell blieb die Beschäftigung eines städtischen „Radkoordinators“, der die Wünsche der „Alltagsradler“ ergründen sollte. Millionenteure Projekte für den Ausbau alltagstauglicher Radwege sind zwar in Umsetzung, haben aber tendenziell die überörtlichen Radverbindungen im Fokus und nicht die vielen kleinen und größeren Gefahrenstellen im urbanisierten Stadtgebiet.

Neuere Studien zeigen, dass man Radwege am besten aus der alltäglichen Sicht der Betroffenen, also der Radfahrer:innen, plant. Einen Schritt in diese Richtung geht eine aktuelle Kampagne des Verkehrsclubs Österreich VCÖ. Der VCÖ bietet online eine interaktive Karte an, in die man Gefahrenstellen aus der Sicht der Radfahrer eintragen kann. Die von den Nutzern markierten und beschriebenen Straßenabschnitte, Kreuzungen, etc. werden laut Verkehrsclub den zuständigen Behörden übermittelt.
Die Sinnhaftigkeit dieser nutzerorientierten Maßnahme belegt der Verkehrsclub auch mit Zahlen. Von 2021 bis 2023 gab es 136 tödliche Radfahrunfälle in Österreich. In diesen drei Jahren verunglückten 110 Menschen, das sind 81 Prozent, nicht auf einem Radweg, sondern auf einer allgemeinen Straße. Zu schmale Radwege oder komplett fehlende Radwege auf Straßen, wo schneller als 30 Stundenkilometer gefahren werden darf, seien ein großes Sicherheitsrisiko, erklärt der VCÖ.
Sie sind Alltagsradfahrer:in in Lienz und Umgebung? Wenn Sie auf Ihren täglichen Wegen mit dem Rad gefährliche Straßenstücke oder Kreuzungen passieren müssen, tragen Sie diese Stellen auf der VCÖ-Karte ein. Man kann in die Karte zoomen, präzise auf die Gefahrenstelle klicken und dann beschreiben, welches Manko hier besteht. Auch ein Bild kann angehängt werden.
Die Mobilitätsorganisation sammelt die Einträge und leitet diese an die zuständige Stadt oder Gemeinde weiter. Die Dolomitenstadt-Redaktion wird vor Ort einen Faktencheck an häufiger genannten Gefahrenstellen durchführen.
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Es wird besser werden, das hoffe ich sehr. Und wir sind bereits am richtigen Weg. Man kann aber in der Verkehrsplanung klar den Stellenwert erkennen, welcher den einzelnen Gruppen beigemessen wird. Nahezu immer wenn ein Radweg eine Straße kreuzt, wird ersterer beendet, mit Zebrastreifen (wenn überhaupt, siehe Bild) überführt und danach wieder eröffnet. Auf manchen Teilstrecken braucht es dafür unzählige Radwegschilder um den on/off Modus (und den Vorrang des Autos) rechtssicher zu kennzeichnen. Noch eine Kaste drunter sind aber Fußgänger. Den Stellenwert in der Straßenplanung könnte man auch als „lästig“ beschreiben. Anders ist es nicht zu erklären, dass die Ampelphasen so kurz gehalten werden, dass für manche Fußgänger ein normales überqueren zur Stresssituation wird.
Wo ich wolf_C Recht schon geben muss ist, dass wir ab den 60er Jahren die Raumplanung ganz nach dem Auto ausgerichtet und damit immensen Schaden angerichtet haben. Im Schnitt befördert ein Auto 1,14 Personen und ist 23h am Tag irgendwo geparkt (meist im öffentl. Raum). Das ist enorm ineffizient, verursacht große Kosten für alle und ja, Parkplätze sind schiach. Das Auto wird aber nicht für alle verschwinden. Entscheidend ist wohl, welchen Stellenwert wir dem Auto einräumen. Ein gutes Beispiel ist der Skibus in Lienz. Wenn ein öffentliches Angebot attraktiver ist als die Alternative (mit Auto zum überfüllten Parkplatz), wird es auch deutlich mehr genutzt. Es kann daher im öffentlichen Interesse sein, diese Alternativen direkt zu fördern in dem man zBsp. Parkplätze begrenzt oder Gebühren einhebt.
Gleich verhält es sich auch mit dem Fuß- und Radverkehr. Wenn wir diesem Priorität einräumen, gehen und fahren die Leute wieder mehr und das Auto bleibt öfter geparkt (am besten gleich beim Händler).
@le corbusier, die Problematik in Lienz als zentraler Ort als Wirtschafts-, Gesundheits- und Schulstadt im und für den Bezirk ist nicht leicht und für Stadtbewohner mit ihren Alltagsradlern nicht immer verständlich. Das Pendleraufkommen wird auch bei den besten Radwegen in etwa gleich bleiben. Wer heute davon träumt, die Infrastruktur in der Dolomitenstadt ähnlich dem niederländischen Vorbild auszurichten, wird enttäuscht sein. Dazu ist es zu spät. War es nicht das unbändige Fortschrittsdenken der Wirtschaftenden, der Parteifreunde und Architekten, das uns mancherorts jede Menge Mist eingebrockt hat? Egal, der Zustand ist da, Gegenwart die Zukunft und die Herausforderung auch, die Welt geht ja nicht morgen unter. Und hier muss zusammengestanden werden um viele Kompromisse einzugehen. Deine ersten beiden Sätze ermutigen, auch die folgende Zustandsbeschreibung im ersten Absatz ist einleuchtend. Geben sie ihre Info an den VCÖ weiter.
Man sollte sich vielleicht einmal Holland als Beispiel heranziehen.Da funktioniert es tadellos mit dem Radelfahren.
Während in den Niederlanden 50 Prozent der Jugendlichen mit dem Fahrrad zur Schule fahren, waren es in Österreich vor Corona lediglich sechs Prozent. Werden Eltern befragt, warum ihre Kinder nicht mehr zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind, dann kommt häufig die Antwort: „Wegen dem Verkehr“. „Zu viel Verkehr, zu hohes Tempo, unübersichtliche Übergänge oder fehlende Radwege – all das schränkt die Mobilität von Kindern und Jugendlichen massiv ein. Und führt oft dazu, dass das motorisierte Elterntaxi zum Einsatz kommt – und damit das Problem weiter verschärft wird“, macht VCÖ-Experte Schwendinger auf die Folgen aufmerksam.(VCÖ 2021)
bike whitewashing? lienz ist wohl die fahrrad-unfreundlichste stadt weit und breit. freundlich wärs, wenn man mit dem fahrrad nicht gezwungen ist stehenzubleiben sondern durchgängig freie fahrt hat. das ist in lienz definitiv nicht so gegeben. die handschrift des entwicklungsausschusses, der schon für den hochstein zustädig war, ist hier klar erkennbar.
Kannst Du mir bitte erklären, welche Ausschüsse das sein sollen (Hochsteinentwicklung ja, aber..) ??? Da wird wieder etwas erfunden und behauptet!
Es geht nit 'miteinander' wenn ein Teil bevorzugt wird. Auch viele Autofahrer, Motorradfahrer, Scooterfahrer etc. würden sich freuen wenn sie "nicht gezwungen wären stehenzubleiben sondern durchgängig freie fahrt" hätten. Fußgänger wollen natürlich auch immer Vorrang vor allen anderen haben. So funktioniert das aber nicht. Ein wenig Rücksichtnahme aufeinander ist nicht zu viel verlangt.
Gefahrenstellen sind die jeweiligen Autozufahrten, welche den ausgewiesenen Radweg entlang der B100 vom Dolomitencenter bis RGO kreuzen.
Eine gute Idee der VCÖ, hoffentlich beteiligen sich recht viele konstruktiv daran. Bin schon gespannt, wer sich dann um die Koordination und Umsetzung der realisierbaren Vorschläge kümmert und den schiachsten Talboden zum "Schönsten & Lebenswertesten" weiterentwickelt.
Nachdem ja eine Menge Deppen und Unfähige Planer und RO-Planungsmenschen in der Umgebung nur herumstreunen, wird wohl der Zuzügler und Vierbeiner mit Großmaul aus dem Norden stammend diese ehrenvolle Aufgabe übernehmen wollen. Da bin ich mir hundertpro sicher, denn er wird sich "hoffentlich" nicht in die finstere Nacht davonschleichen, bei so viel Wissen!
Und diese Grauhaarige weiß jetzt schon, dass die Bedingungen nur ähnlich der "effektiven" PV-Wirkung liegen kann. Klar, tagsüber bei "regenfreien" Schönwetter, in der Schnee- und frostfreien Zeit oder bei Gegenwindflaute über einige Monate im Jahr gewinnt die Fortbewegungsmethode der einspurigen und fahrtüchtigen Alltagspedalritter. Für die übrige Zeit wird auch dem besten Radkoordinator nichts anderes einfallen als zum Lenkrad seines Autilein zu greifen oder - falls zeitlich vorhanden - in ein Gerät vom MOB zu steigen. Da nützt auch kein einsames Heulen!
es wird nur miteinander gehen - Motorisierte, Radfahrer und Fußgänger! leider ist das Wort miteinander für ganz Viele heutzutage ein Fremdwort geworden!
Es geht nit 'miteinander' wenn ein Teil bevorzugt wird; tatsächlich sind die Gesetze weltfremd respektive aus vergangenen Zeiten, hauptsächlich von Autogeschädigten verfaßt!
Wolf_C: hast du einen Führerschein, wenn ja wozu hast du ihn denn gemacht. Falls du keinen hast, solltest du dein Fahrrad meiden. Den Mitbenutzern der Straßen zuliebe.
Es tät dir sicher gut, von deine subjektiven, Nörglerei und Kritikverhalten mit andauernden Schuldzuweisungen langsam in die Phase der Veränderung zu treten um Lösunsgsansätze zu liefern.
Mit Gefasel allein ist niemanden geholfen, auch nicht in Opposition oder deinem Ego. Oder bist du gar ein arbeitsscheues, verhätscheltes Wesen dem langweilig ist?
sind nicht oft die radlraser daß gefährlichste was so unterwegs sind? okay bin Autofahrer..nehme Rücksicht auf alle so gut wie möglich...gibt es auch solche Radler?
Das grösste Problem ist und bleibt die B100. De facto müsste man an mehreren stellen Unterführungen fürs Rad bauen. Besonders gefährlich ist die Querung beim McDonalds (für alle Verkehrsteilnehmer) und gewissernassen "gefährlich" ist auch eine stadtplanung, die Radwege einfach sang- und klanglos verenden lässt, wie beim Antonius-Kirchlein (vielleicht hat ja Herr Seiss da einen Plan ...). Sonst ist Lienz aber tatsächlich not so bad, ich fahre in Lienz viel lieber mit dem Rad als mit dem Auto.
die überquerung beim mc donalds ist ein zebrastreifen und auf dem zebrastreifen ist radfahren nicht gestattet. man hätte dort im zuge eines neubaus der b100 auf jeden fall eine unterführung bauen sollen, denn besagter zebrastreifen macht die letzte möglichkeit der "intelligenten" ampeln durch ständige wartezeiten zunichte
Ich würde ihnen zustimmen wenn die Aufgabe heißt: der Autoverkehr muss immer und uneingeschränkt fließen. Die Kosten für die Unterführung werden dann den Fußgängern zugeschrieben (diesen lästigen Ökos).
"Besonders gefährlich ist die Querung beim McDonalds (für alle Verkehrsteilnehmer)" Na dann, am besten entfernen. Ich meine gehört zu haben, dass nicht allzuweit entfernt eine neue Unterführung für Radfahrer und Fußgänger errichtet wurde, wo ein gefahrenloseres queren der B100 möglich ist. Der Umweg zu Fuß ca. 2min und mit dem Fahrrad ein noch geringerer, sollte zumutbar sein. Oder für was ist diese Unterführung gebaut worden?
im lienzer stadtkern gibt es keinen einzig ausgezeichneten radweg.
Mich würden auch die für Fußgänger gefährlichen Zonen interessieren, z. B. Iselkai und noch manche andere.
Der Iselkai ist für Fußgänger gefährlich? Weil man betrunken oder eingeraucht über die Mauer hinunterfallen könnte? Wer kann da im Ernstfall was dafür?
... das Radfahren in Lienz von A nach B entspricht dem ununterbrochenen Streßtest eines Überlebenstrainings im Selbstversuch ... ein normales und entspanntes Fahren ist unmöglich ... und die Bevorzugung der Auti hier ein Armutszeugnis für alle Talbodenbewohner ... dabei wär Radfahren ganz gut gegen den Bewegungsmangel und gegen das Massensterben auf den Straßen und für das österr Budget ...
Verstehe ich jetzt nicht: In der im Bericht erwähnten Veranstaltung hat die Frau Bürgermeisterin doch klar und einleuchtend begründet, wozu man z. B. die Autos in der Nussdorferstraße braucht!
Tut mir leid, aber dann warst du wohl noch nie in einer "richtigen" Stadt, wenn du Lienz für Radfahrer als Überlebenstraining empfindest. Das ist nämlich überhaupt nicht der Fall – ganz im Gegenteil. Abgesehen von der B100 zwischen der ÖGK und der Tristacher Kreuzung ist in Lienz alles sehr gut und sicher mit dem Rad erreichbar. Ich bin selbst Alltagsradler und meide die B100 wie die Pest - ist ja auch problemlos möglich - ansonsten bin ich wirklich zufrieden.
... tja, in einer -richtigen- Stadt, darf es München sein? und Wien gleich dazu, es gibt auch beispielhafte Vorarlberger RO, da ist das Radln inzwischen ein Vergnügen und noch dazu fixer und ansprechender wie das peinliche Parkplatzsuchen; da gibt es RADWEGE! und sogar RADSTRASSEN !! f ü r Radlfahrer, ohne Nachrang, ohne Holperstolperfallen, ohne Parkhindernisse ... abgeteilt vom Autiwahn eine eigenständige Struktur; inzwischen sind die Verantwortlichen dort stolz neue RADABSTELLPLÄTZE zu schaffen, sogar! auf Kosten!! der heiligen AUTOPARKPLÄTZE!!! ... und hier hat die Autolobby gnadenlos das Sagen, jede einzelne Widmung beginnt beim PARKPLATZ!!! besonders schiach und armselig das ''Jahrhundertprojekt'' Unterführung MobZentrum, obwohl bepreist vom VCÖ ... Für Radler ist es hier Notstandsgebiet, den Autis wird der Raum in den A ... geschoben, den schwächeren weggenommen, siehe auch die groteske DEBANT!!!
Ja wolfi, woanders isch halt immer alles besser, auch der Urlaub, das Krankenhaus, die Sportstätten, und sogar die Frauen :-) Und so wie sich so mancher osttiroler Autileinfahrer im Kreisverkahr schwer tut, ist das anscheindend auch bei den Radlfahrern auf den Straßen und Fahrwegen. A seiderl weniger und es funktioniert auch mit dem Einspurigen.
Du hast mi um mein Fastenabstinenz bei der Dolostadt gebracht.
Lia, gehört der Stadtkern nicht den Füßen? Wozu dann dort auch noch patzige Begrenzungslinien für Gehfaule.
@wolf_c. ich habe es schon einmal geschrieben, ich bewundere Ihren Einsatz für unsere Umwelt, aber nichts desto trotz kommt es mir so vor, als wenn Sie keine Ahnung vom wirklichen Leben haben. Sie wohnen in einem Architektenhaus mitten in der Stadt und brauchen sich nicht zu sorgen, wie Sie ohne Auto aus dem hintersten Osttiroler Tal zur Arbeit und retour, zum Arzt, ins Krankenhaus oder zu diversen Geschäften etc. kommen. Die von Ihnen so gehassten "Autis" werden nie wieder verschwinden, gewöhnen Sie sich daran. Warum leben Sie immer noch im "schiachsten Talboden"? Wenn ich mein Dasein hier in Lienz-Umgebung so hassen würde wie Sie, wäre ich schon lange weg. Für Veränderungen muss man die Leute mit ins Boot holen und nicht "vergraußigen".
... nein, eine weiterhin -kaputte- Verkehrsplanung in der Raumordnung geht sich nimma aus; zB der unsäglich furchtbare Lobautunnel, die versiffte Hangbrücke, es sind Monumente des Versagens! Klimawandel wurscht, oder? Weiter wie immer, nur schlimmer!!!
Zum Thema 'richtige Stadt': Utrecht (NL) hat eine Fahrradgarage mit 12500 Stellplätzen ( die musst Dir einmal ansehen: imposant!!), Amsterdam ähnlich, Kopenhagen hat Radschnellstrassen mit ähnlichen Regelungen wie bei uns für's Auto: Vorrang, kreuzungsfrei, ....Sind das keine 'richtgen Städte'??
@Hannes: NL, die Radfahrernation. Stimmt! Dort wurden Menschen aktiv, sie haben gemeinsam gehandelt und die dafür erforderlich Infrastruktur mit Verkehrsregeln über Jahrzehnte angepasst. Günstige Rahmenbedingungen und der Zusammenhalt hat das ermöglicht, es funktioniert, die Menschen dort identifizieren sich damit und motivieren. Vieles davon wäre auch bei uns im Gebirge nachahmenswert, einiges ist ja schon geschehen. Mit den ständigen Nörgeleien und Schuldzuweisungen der Gschaftlhubers, speziell in unserem Bezirk wird sich halt nur wenig ändern, das kennst du als ehemaliger GR sicher recht gut. Die Idee des VCÖ finde ich gut, auch die Bestellung eines Radwegkoordinators. Ein solcher möchte ich in Lienz allerdings nicht sein. Du ahnst warum! Trotzdem: Lienz ist und bleibt ein schönes und lebenswertes Städchen!
Gefährliche Zonen für Radfahrer sind jene Zonen,wo es Berührungpunkte mit den bösen Autofahrern gibt. Und wenn sich dann die Radfahrer da nicht an die Verkehrsregen halten, dann wird es für die Radfahrer gefährlich. Also liebe Radfahrer, bitte haltet auch ihr euch an die Verkahrsregeln, dann gibt es keine Probleme.
Gefährlicher ist wohl eher das viele Verkehrsteilnehmer die Verkehrsregeln gar nicht kennen. Wieviele hier wissen aus dem Stehgreif den Mindestabstand eines Autos zu einem Radfahrer wenn es diesen überholt?
Na, da fangen wir auch mal bei den Radlern an... Stopptafeln, Vorrangtafeln, gegen jede Einbahn fahren, Schutzwege per Rad überqueren, im Dunkeln ohne Licht fahren und und und. Ich glaube, da ist noch viel Lernbedarf.
genau, es sind 1,5 m ... aber davon dass radfahrer 1 m weg vom randstein und dort manchmal auch nebeneinander fahren sagt uns jetzt was?
geh, @halbwegs: hör mit diesem Totschlagargument auf! Natürlich gibts bei Radlern 'schwarze Schafe', bei Autofahrern aber mindestens gleich viele!
@Chiller336
direkt von der ÖAMTC Seite übernommen:
"Das Rechtsfahrgebot gilt auch für Radfahrer. Es muss dabei so weit rechts gefahren werden, wie es der Verkehr bzw. sonstige Hindernisse ohne eigene Gefährdung und ohne Beschädigung von Sachen erlauben. (§ 7 Abs 1 StVO) Art und Umfang der Gefährdung hängen von den Umständen ab. Das sind bei Radfahrern z.B. Straßenbelag, Schienen, Autotüren, Querverkehr, querende Fußgänger.
Nach der Rechtsprechung des Landesverwaltungsgerichts Wien ist die Einhaltung eines Abstands von 1,2 bis 1,8 m zu parkenden Fahrzeugen durchaus vertretbar und wird dadurch nicht gegen das Rechtsfahrgebot verstoßen.
Durch zu extremes Rechtsfahren könnten Autolenker auch zu gefährlichen Überholmanövern eingeladen werden!"
Ich fahre selbst im Talboden sehr viel mit dem Rad. Achte dabei auf gute Beleuchtung vorne wie hinten, halte mich an die Verkehrsregeln, fahre nicht wie hier so oft angekreidet gegen Einbahnen etc.. Aus Erfahrung heraus weiß ich, dass man als Radfahrer zwar im Recht sein kann - es aber einem im Falle eines Unfalls halt nichts bringt, da man einfach der Schwächere ist. Passives Fahrverhalten ist zumindest sicher.
Gerade deswegen halte ich mich von parkenden Autos oder Randsteinen - wie z.B. auf der Tristacher Straße - tunlichst mindestens einen 3/4 Meter fern. Und das hauptsächlich aus Selbstschutz. Gerade hier wird man - obwohl hier eine 30er Zone gilt - regelmäßig von Autos so überholt, dass man problemlos an die Scheibe klopfen könnte. Die 1 1/2m Abstand sind hier oft Traumdenken. Dass die 30er Geschwindigkeit auch beim Überholen nicht überschritten werden darf und eigentlich - soweit ich weiß - vom Gesetzgeber 20kmh Geschwindigkeitsunterschied für einen Überholvorgang vorgeschlagen werden kratzt hier meistens sowieso niemanden. Ich bin mit einem Gravelbike unterwegs und fahre daher auch knappe 30kmh. Mir kann hier niemand einreden, dass er zügig überholt und nicht mindestens 45-50kmh am Tacho stehen.
Fahrräder MÜSSEN überholt werden, alte Grundregel. Da ist auch Gegenverkehr oft kein Grund zu warten. Wenn es wieder mal zu einem solchen Überholmanöver kommt bin ich froh wenn ich noch etwas Spielraum nach rechts habe.
Ja, auch mich nerven Radfahrer, die nebeneinander in der Stadt unterwegs sind. Und auch ich fluche - wenn ich mal mit dem Auto unterwegs bin - über Radfahrer, die sich nicht an Verkehrsregeln halten. Aber ich fluche mindestens gleich oft - wenn nicht öfter - über Autofahrer, die sich genauso rücksichtslos verhalten. Das Problem dabei ist halt einfach, dass der Radfahrer in dieser Beziehung im Falle eines Unfalles IMMER den Kürzeren zieht.
Ich wurde vor 3 Jahren von einem Autofahrer im Kreuzungsbereich Schillerstraße / Bürgeraustraße übersehen und niedergefahren. Ich war zu 100% im Recht. Der Autofahrer hat mich einfach übersehen. Kein gefährliches Überholen, keine überhöhte Geschwindigkeit, einfach nur übersehen. Das hat knappe 6 Monate Rekonvaleszenz bedeutet.
Ich habe keinen Bedarf an Wiederholung und werde deswegen auch weiterhin aus Gründen des Selbstschutzes mindestens einen 3/4 Meter zu jedem Randstein einhalten. Schon allein deswegen weil ich durch dieses bisschen mehr Abstand zum Fahrbahnrand evtl. noch ausweichen bzw. reagieren kann wenn ich wieder mal sehr knapp überholt werde.
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