Zum 25. Mal wurden am 7. März die Amadeus Austrian Music Awards verliehen. Entgegen den vorherigen Jahren zog man für die Jubliäumsshow vom Volkstheater in die größere Wiener Marx Halle und feierte die österreichische Musikszene gebührend. Preise in insgesamt 14 Kategorien wurden vergeben.

Großer Gewinner des Abends war der Kärntner Musiker Rian, der in diesem Jahr erstmals für drei Awards nominiert war und ebensoviele Trophäen mit nach Hause nehmen konnte: Für sein humorvolles Lied „Verwandtschaftstreffen“ wurde er in den Kategorien Song des Jahres und Songwriter des Jahres ausgezeichnet, außerdem bekam er noch die Trophäe in der Kategorie Pop/Rock. „Ich bin überwältigt! Das ist mein erster Preis nach dem Schulskikurs vierter Platz 2012“, kommentierte der Musiker seinen Sieg in der Königskategorie Song des Jahres.
Neben Rian wurde auch die Wiener Band Wanda zum Sieger der Gala. Für ihr Album „Ende Nie“ bekam die Gruppe ihren insgesamt zwölften Amadeus Award verliehen, was einen neuen Rekord darstellt. Zuvor teilten sich Wanda mit Christina Stürmer und je elf Auszeichnungen den Spitzenplatz in der ewigen Bestenliste.
Allerdings könnte ihnen RAF Camora bald dichter auf die Fersen rücken. Der Wiener Rapper, der auch in Deutschland große Erfolge feiert, bekam - fast schon obligatorisch - die Auszeichnung in der Kategorie Hip-Hop/Urban und nahm seine insgesamt zehnte Amadeus-Trophäe entgegen. „Es ist wie Weihnachten. Wir treffen uns, trinken vorher etwas und holen uns den Award ab“, erklärte der 40-Jährige.
Und sonst? Bibiza, der das Feld der Nominierten anführte, bekam wie schon im Vorjahr den Amadeus für den besten Sound. Entgegennehmen konnte er den Award nicht auf der Bühne, eine Erkrankung stoppt derzeit nicht nur seine Tour, sondern verhinderte auch eine Teilnahme an der Award-Show.

Oska, die im kommenden Juli ihr neues Album veröffentlicht, wurde mit dem Amadeus in der Kategorie „Alternative“ ausgezeichnet und freute sich sichtlich: „Danke an meine Mama, die mir das Leben und die Musik geschenkt hat“. Melissa Naschenweng baute ihre Siegesserie in der Schlager/Voksmusik-Kategorie aus und gewann zum sechsten Mal in Folge. Pizzera & Jaus bekamen den Preis für den besten Liveact, das Trio Glueboys siegte in Electronic/Dance. Turbobier, die Band des mittlerweile ehemaligen Politikers Marco Pogo gewann in Hard & Heavy, Herbert Pixner siegte in der Jazz/World/Blues-Klasse.
Der begehrte FM4-Award ging an die oberösterreichische Musikerin Sodl, die erst kommende Woche ihr Debütalbum „Sheepman“ auf den Markt bringt, sich aber schon einer großen Fangemeinde erfreuen kann – schließlich wird der FM4-Award ausschließlich von Publikumsstimmen vergeben. Für ihr Lebenswerk ausgezeichnet wurde die Volksmusikgruppe „die Seer“, die erst 2024 ihre große Abschiedstour beendeten.
Ein besonderes Highlight des Abends war der Auftritt von Anna Buchegger. Die Salzburger Künstlerin, die im September ein Konzert im Lienzer Stadtsaal geben wird, sorgte mit ihrem Song „Vaterland“ für Gänsehaut und setzte ein starkes Zeichen. In dem Stück verarbeitet sie die zwiespältige Beziehung zur österreichischen Geschichte und Gesellschaft – ohne Rücksicht auf Befindlichkeiten. Sie rechnet mit dumpfem Patriotismus ab, hinterfragt gesellschaftliche Entwicklungen und macht deutlich, dass sie sich von rückwärtsgewandten Tendenzen distanziert. Ein beeindruckender Moment, einer ingesamt gelungenen Gala.
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