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Liste Fritz sieht Defizite bei Gesundsheitsberufen

Andrea Haselwanter-Schneider kritisiert sowohl das Gehaltssystem als auch die Arbeitszeitregeln.

Im November 2024 stellte die Landesregierung sieben Maßnahmen zur Aufwertung der Gesundheitsberufe vor. Neben den Tiroler Grünen übte damals auch Andrea Haselwanter-Schneider, Parteiobfrau und Landtagsabgeordnete der Liste Fritz, Kritik: „Keine Berücksichtigung im 18,3 Millionen Euro schweren Paket des Landes Tirol haben jene Menschen gefunden, die noch im alten Gehaltssystem angestellt sind.“ Damals, so erinnerte sie sich im Rahmen eines Pressegesprächs am heutigen Freitag, 28. Februar, in Lienz, habe sie die Änderungen so kommentiert: „Dümmer kann man eine Gehaltsreform nicht machen“. 

Konkret geht es um Gehaltsanpassungen, die gezielt für Mitarbeiter:innen mit neuen Dienstverträgen erarbeitet wurden. Seit 1. Jänner dieses Jahres, als die Aufwertung in Kraft trat, profitieren laut Liste Fritz im BKH Lienz nur 40 Prozent von den Maßnahmen. Um sich ein Bild zu machen, nennt Haselwanter-Schneider eine Summe: „Eine Diplompflegerin die 35 Jahre im Haus ist, hat eine junge Kollegin auf der Station die um 500 Euro mehr verdient.“

Der Betriebsrat des Krankenhauses habe deshalb mit Unmut der betroffenen Belegschaft zu kämpfen, wie die Landtagsabgeordnete wisse. Die Liste Fritz setzt sich nun für die Möglichkeit eines nachträglichen Wechsels des Gehaltssystems ein. Die sogenannte Optionsmöglichkeit wäre demnach die Minimalforderung. Den Angestellten bliebe damit offen, sich jährlich auszurechnen, ob sich ein Wechsel lohnt, um dann in Folge ins neue System überzugehen.

Seit 2018 ist Haselwanter-Schneider Parteiobfrau der Liste Fritz. Foto: Dolomitenstadt/Hassler

Den Besuch in Osttirol – „wir haben hier allerhand vor“ – nützte Haselwanter-Schneider für ein zweites lokales Thema, ebenfalls aus dem Gesundheitsbereich. Im Jänner brachte die Parteiobfrau im Landtag einen Antrag zu den Umkleidezeiten in Spitälern ein, um auch in den Bezirkskrankenhäusern eine mitarbeiterfreundliche Regelung zu erreichen. Denn auch hier gebe es Benachteiligungen für das medizinische Personal. 

Im Vergleich zu anderen Krankenhäusern und den Spitälern der Tirol Kliniken werden laut Liste Fritz auch im BKH Lienz die Umkleidezeiten nicht zur Gänze zur Arbeitszeit gerechnet, sondern laut Beschluss des Gemeindeverbandsausschusses mit zehn Minuten mehr Mittagspause abgegolten. „Das ist nicht fair und so auch nicht hinzunehmen“, sagt Haselwanter-Schneider, die auf Nachtschichten, kurze und geteilte Dienste anspielt. 

Die Liste Fritz fordert vom Land Tirol eine tirolweit einheitliche Lösung. Gleichzeitig legt die Partei Vorschläge auf den Tisch. Eine Möglichkeit wäre, es wie die Tirol Kliniken zu machen, die für Vollzeitbeschäftigte eine Jahrespauschale von 20 Stunden ausweisen. Als vorbildliches Beispiel nennt Haselwanter-Schneider das Bundesland Kärnten. Dort zählen dank gesetzlicher Regelung und Betriebsvereinbarungen zehn Minuten vor und nach dem eigentlichen Dienstbeginn als Arbeitszeit.

Alexandra Hassler stammt aus Irschen, hat die HAK Lienz absolviert und ist als junge Redakteurin auf lebendige, multimediale Reportagen und Videos spezialisiert.

2 Postings

Ismile
vor 13 Stunden

Eine Diplompflegerin die 35 Jahre im Haus ist, hat eine junge Kollegin auf der Station die um 500 Euro mehr verdient.“ Fremdschämen. Mehr kann man dazu nicht sagen. 🤦🏻‍♀️

 
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    Hoamat
    vor 2 Stunden

    Ja, Ja die Politik schafft es immer wieder zu spalten

     
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