Bis sich in Tirol ein erstes Windrad dreht, dürfte vermutlich noch viel Zeit vergehen. Dem Land liegt nämlich bis dato noch kein einziger Antrag auf Genehmigung einer Windkraftanlage vor. Der stellvertretende Landesumweltanwalt Walter Tschon sah im APA-Gespräch dafür aber ohnehin nur wenig Chancen im Bundesland: „Ich glaube, es wird in Tirol vielleicht eine Einzelanlage kommen. Aber sicher kein Windpark mit sechs oder sieben Anlagen.“
Gut 20 Standorte wurden laut Tschon bereits in der dafür zuständigen Anlaufstelle des Landes zur Abklärung eingebracht - realistische Chancen seien hier aber aus verfahrensrechtlicher und wirtschaftlicher Sicht nur „einer Handvoll“ eingeräumt worden. Projektbestrebungen gäbe es indes in ganz Tirol - sowohl im Ober- als auch im Unterland sowie in Osttirol.
Ein weiterer, nicht zu vernachlässigender Aspekt sei die Meinung bzw. auch der Widerstand der ansässigen Bevölkerung. „Da wo der Wind gut wäre im alpinen Bereich, da will man die Anlagen nicht“, sprach Tschon von einer teils „emotionalen“ Debatte. Größere ausländische Unternehmen würden sich dies dann „nicht mehr antun“. In Osttirol oder in Ehrwald im Außerfern habe es etwa Projektideen mit Windmessungen gegeben. „Die sind aber von der Bildfläche verschwunden, weil der Aufstand zu groß war“, schilderte der Landesumweltanwalt.
Ähnliches könnte dem aktuell diskutierten Vorhaben auf der Simmeringalm in Obsteig (Bezirk Imst) blühen. Eine Bürgerinitiative macht derzeit massiv dagegen mobil: „Wenn die da voll marschieren, sehe ich wenig Chance“. Auch eine geplante Anlage am Waldraster Jöchl mitten in einem Tourismusgebiet sei für ihn unter anderem mangels örtlicher Unterstützung nicht realisierbar.
Windkraftpotenzial bei rund fünf Prozent
Eine Studie aus dem Jahr 2023 attestierte der Windkraft in Tirol zur Deckung des Energiebedarfs mit 4,9 Prozent ein eher geringes Potenzial. Dies würde 800 bis 1.200 Gigawattstunden an Energie bedeuten. „Erste Ergebnisse zeigen, dass man bei weitem nicht zu diesen fünf Prozent kommt“, nannte Tschon etwa Vogelschlag als möglichen Ausschlussgrund. Tirol werde „nie eine gewichtige Rolle in der Windkraft einnehmen“, hielt er fest. Es könne jedoch durchaus „geeignete Standorte“ im Bundesland geben.
Die schwarz-rote Tiroler Landesregierung hatte vor eineinhalb Jahren eine Förderung von 100.000 Euro für die Errichtung des ersten Windrades ausgelobt. Für Tschon wäre dies „ein Zuckerl“ für kleine Anlagenerrichter - wie es etwa der Seilbahnenchef und ehemalige ÖVP-Abgeordnete Franz Hörl im Zillertal versuchte und letztlich aufgab. „Er hat das wirklich lange probiert“, zollte Tschon ihm Respekt.
Der zuständige Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler (ÖVP) bekundete indes gegenüber der APA weiterhin das Interesse des Landes an der Windkraft. „Es gibt Potenzial für Windkraft in Tirol, wenn auch in einem überschaubaren Ausmaß. Dem wollen wir uns nicht verschließen - jeder Schritt in Richtung Energieautonomie ist wichtig.“ Tirol will bis 2050 energieautonom werden.
7 Postings
Umweltfreundliche Energieerzeugung durch Windräder auf den Tiroler Bergen? Um dort oben ein Windrad aufzustellen, braucht es mindestens 6 bis 8 m breite, asphaltierte Straßen mit 30 m Kurvenradius bis auf die Bergkämme bzw. Gipfel! Dieser Aufwand lohnt sich natürlich nicht für ein Windrad, also wollen die Betreiber Windparks bauen. Für den Sockel eines Windrades braucht es etwa 1000 Lieferungen mit Beton-LKW! Alles noch umweltfreundlich? Und wenn an allen geeigneten Standorten in Tirol Windparks stehen würden, würden diese nicht ganz 5 % der benötigten Energie liefern. Wieviel Prozent es dann wohl aus einem Windpark auf dem Compedal wären ....
@beobachter52: Und genau deswegen sollen flächendeckend Windmessungen Aufschluss geben, wo derartige Anlagen überhaupt machbar und sinnvoll sind. Die derzeitige Windenergiepotenzialstudie ist nicht ausreichend und umfasst noch zu wenige Kriterien, vor allem was das Landschaftsbild und Naturaspekte anlangt. Es wird große Tabuzonen geben müssen - so wie in anderen Gegenden auch.
Noch ist die Technik für den alpinen Raum zu wenig ausgereift, es fehlen vor allem noch gesetzliche Rahmenbedingungen zur Errichtung und Gestaltung. Also Größe, Eingriffsumfang etc. die eine Machbarkeit zulassen.
Sollten sich dennoch Plätze finden, dann müsste das Instrument einer Volksbefragung der betroffenen Region verpflichtend werden.
Kleine Windräder zur Alm- oder Hüttenversorgung im Inselbetrieb sind damit nicht gemeint :-)
in Matrei sehe ich kein Windrad aber eine richtig breite Strasse und große Rodungen und grosse Teiche die massive Eingriffe waren. Das können wir auf fast alle Schigebiete die ausgebaut wurden ausdehnen. Dann wird von der FPÖ eine Wildtierstudie in Auftrag gegeben. Wurde darin dann festgehalten, dass der Wolf ein Wildtier ist und zur Natur gehört. Aber da ist man ja der Meinung, dass der nicht in die Kulturlandschaft passt weil wir ja keine passende Naturlandschaft mehr haben. Ich komme mir langsam vor wie bei Pippi Langstrumpf: Ich mache mir die Welt wie sie mir gefällt oder in Abwandlung von dem ich verkaufe die Leute blöd, wie es mir gefällt. Und in der nächsten Woche schreien sie nach billiger Energie wie die Weidel und zeigen dann die Rechenkünste, dass man sich Strom mit 17 cent aus Windenergie nicht leisten kann weil das zu teuer ist. Strom aus Atomkraftwerken um 34 cent ist die Lösung, die sie angeboten hat.
Liebe Leute! Um Umweltfreundlich Strom zu erzeugen und Unabhängigkeit zu haben werden wir Windräder brauchen damit wir die Fossilien nicht mehr brauchen wir werden Speicher wir werden Windkraft Photovoltaik Anlagen und Wasserkraft brauchen jeder möchte Heute genug Strom haben deswegen werden wir das brauchen. Übrigens wer meint das der Verbrenner keinen Strom Verbrauch ist am Holzweg das möchte ich sagen . Ohne Strom ist auch der Verbrenner nicht mehr benutzt bar jetz könnt ihr einmal nachdenken wo der Verbrenner den Strom verbraucht und das nicht zu knapp
Lei schön alles blockieren und darauf noch stolz sein. Es geht uns einfach zu gut.
So unschön sie sind, sie sind ein gewaltiger Job Motor. Stellt euch den Aufschrei vor wenn jemand sagen würde, wir brauchen keine Liebherr Betriebshallen, weil sie passen nicht in die Landschaft? Jobs, Jobs, Jobs...wenn auch jemand da ist, der ihn machen will. In Norwegen ist das ein grosser Motor. Wäre für Osttirol schon zu überlegen (öl pipelines, strom masten, wind räder, Transitland Osttirol). Windisch Matrei bester Platz!
Ja genau .... heut is ja Unsinniger Donnerstag!
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