Die Arbeiterkammer hat am Dienstag eine positive Bilanz ihrer Beratungstätigkeit im Jahr 2024 gezogen. Insgesamt 824 Mio. Euro konnten für die 4,026.000 Mitglieder herausgeholt werden. Mehr als 2,4 Mio. Beratungen gab es, in 92.000 Fällen wurden Mitglieder gerichtlich oder außergerichtlich vertreten.
Einer Abschaffung der Pflichtmitgliedschaft, wie von der FPÖ in den gescheiterten Regierungsverhandlungen angepeilt, erteilte Präsidentin Renate Anderl eine Absage. „Es ist gut, dass es uns gibt“, betonte Anderl: „Wenn wir für unsere Mitglieder nicht das holen, was ihnen zusteht, dann macht es niemand.“ Auch wenn man sich die steigenden Zahlen nicht wünsche, sei klar: „Unsere Mitglieder brauchen uns mehr denn je.“ Jene, die das anders sähen, „die haben sich grob verrechnet“.
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AK-Direktorin Silvia Hruska-Frank nannte weitere Zahlen. Dass 824 Mio. Euro erstritten wurden, bedeute einen Zuwachs um 28 Prozent (2023: 645 Mio. Euro; 2022: 495 Mio. Euro). Die Zahl der Beratungen sei um sechs Prozent gewachsen. Der Löwenanteil entfiel auf die Themen Arbeitsrecht, Sozialrecht und - im Vorjahr verstärkt - auf das Insolvenzrecht (wobei KTM noch gar nicht in das Jahr 2024 fiel). Daneben wurden 1.200 Stellungnahmen in Gesetzwerdungsverfahren abgegeben. Die neue Stabsstelle Betrugsbekämpfung prüfte 170 Causen von mutmaßlichem Sozialbetrug. Fast 2 Mio. Euro an nicht ausgezahltem Entgelt wurden angezeigt.
4 Postings
Lieber chiller336, bitte lassen Sie die Kirche im Dorf: Erstens sind EUR 824 Mio nicht fast 1 mrd euros[!] und zweitens dürfen Sie diese Summe auf keinen Fall ausschließlich den Arbeitgebern umhängen. Laut der Leistungsbilanz der AK (https://www.arbeiterkammer.at/ueberuns/leistungen/Leistungsbilanz-2024.html) kommen beispielsweise EUR 59 + 21 Mio. (also fast 100 Mio. ;-)) aus dem Einschreiten der AK gegen die Strompreiserhöhungen bekannter Energieversorger. Wie hoch der Betrag ist, der im Zusammenhang mit Arbeitsverhältnissen erstritten wurde, geht aus dem Bericht leider nicht hervor. Ich will hier keinesfalls die Existenzberechtigung der AK in Frage stellen. Teilt man die erstrittene Summe jedoch auf alle Mitglieder auf, ergibt das EUR 205,- pro Mitglied (für das Jahr 2024). Bei einem Netto-Medianeinkommen (2023, Statistik Austria) von mehr EUR 30.000,-/Jahr sind das knapp 0,7 %. Welche Zahl in einer Presseaussendung mehr Aufsehen erregt, darf sich an dieser Stelle jeder selbst überlegen...
jaja nimm einem arbeiter oder angestellten 205 euro weg, dann wirst sehn was los is
Nicht ich, sondern die Arbeiterkammer nimmt jedem Arbeitenden Jahr für Jahr in etwa diesen Betrag ohnedies weg! (Die Aufregung darüber hält sich meines Wissens in Grenzen...) Bevor das große Bashing jetzt losgeht - hier die Erklärung zu dieser zugegeben etwas spitzen Formulierung: Die Arbeiterkammerumlage ist gesetzlich verankert, beträgt 0,5 % des Brutto-Lohns /-Gehalts und ist von den Arbeitgebern monatlich über die SV-Träger an die AK abzuführen. Da finde ich es nur fair, dass diese Beträge - wenn auch umverteilt - in irgendeiner Form wieder zurückfließen.
ja das zeugt doch eindeutig, wieviel mitarbeiter so manchem chef wert sind, fast 1 mrd euros, die zu recht "erstritten" wurden (natürlich auch insolvenzen inbegriffen), um die angestellte und arbeiter betrogen wurden ...
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