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Foto: iStock/Shironosov

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So liebt Österreich: lieber selten gut als häufig schlecht

Marketagent veröffentlicht den „großen Sex-Report“. Es geht ums erste Mal, Selbstliebe, Erfüllung und Höhepunkt.

„Wann hatten Sie Ihr erstes Mal?“ „Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Liebesleben?“ oder „Welche Sorgen und Gedanken haben Sie beim Sex?“  So oder so ähnlich lauteten drei der insgesamt 112 Fragen einer von Marketagent durchgeführten repräsentativen Umfrage. In Kooperation mit dem PULS 4 Format „Oversexed“ veröffentlichte das Marktforschungsinstitut kürzlich den „großen Sex-Report“. Personen zwischen 18 und 69 Jahren teilen darin ihre intimen Erlebnisse und Vorlieben. 

Im Schnitt erleben Österreicher:innen mit 17,4 Jahren ihr „erstes Mal“. Innerhalb der letzten 12 Jahre stieg das Durchschnittsalter minimal um 0,7 Jahre. Der erste Orgasmus wird mehrheitlich nicht beim Sex, sondern durch Masturbation erlebt (58 Prozent). „Dieses Ergebnis zeigt, dass sexuelle Selbstentdeckung eine zentrale Rolle in der individuellen Entwicklung spielt“, so die Marktforscher:innen. 

Pro Monat geben sich Herr und Frau Österreich durchschnittlich 10,5 Mal der Selbstliebe hin, wobei Männer – 15,1 Mal pro Monat – hier deutlich aktiver sind als Frauen – 5,9 Mal pro Monat. Die häufigsten Gründe für Selbstbefriedigung sind Lust ohne verfügbaren Partner (57 Prozent), der Wunsch nach einem Orgasmus (46 Prozent) und die Entspannung (40 Prozent). Stressabbau durch Selbstbefriedigung spielt vor allem bei den jungen Befragten zwischen 18 und 29 Jahren eine Rolle (47 Prozent). 

Trotz einer durchschnittlichen Sexhäufigkeit von 8,1 Mal pro Monat wünschen sich die meisten Österreicher:innen mehr Intimität. Die Idealvorstellung liegt im Schnitt bei 15,8 Mal pro Monat. Dennoch geht Qualität vor Quantität: 94 Prozent haben lieber wenig guten als viel schlechten Sex.

Alles in allem ist die Mehrheit der Befragten mit ihrem aktuellen Liebesleben zufrieden. Sieben von zehn bewerteten dieses als sehr oder eher erfüllend, das sind 71 Prozent. Dennoch bleiben manche Wünsche unausgesprochen – 45 Prozent haben Sexfantasien, die sie ihrem Partner oder ihrer Partnerin nicht mitteilen. 

Was den Orgasmus angeht, gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Während 66 Prozent der Männer beim Sex (fast) immer kommen, trifft dies nur auf rund jede vierte Frau zu. Viele Frauen haben daher schon einmal einen Höhepunkt vorgetäuscht (71 Prozent). Neben der Befriedigung liegt Sexualpartner:innen zudem viel an emotionaler (28 Prozent) und körperlicher Nähe (23 Prozent). 

Wie gut schätzen sich die Österreicher:innen im Bett ein? Sieben von zehn legen Wert auf ihre sexuellen Fähigkeiten. Die eigene Performance wird dabei im Schnitt mit der Schulnote 2,4 bewertet. „Dies zeigt, dass sexuelle Kompetenz als lernfähig und verbesserbar wahrgenommen wird und nicht als reine Selbstverständlichkeit“, schließen die Marktforscher:innen daraus.

Laut Umfrage zeichnet einen guten Liebhaber bzw. eine gute Liebhaberin vor allem Zärtlichkeit und Freude am Verwöhnen des Gegenübers aus. Besonders bei männlichen Sexualpartnern ist es zudem wichtig, dass sie ein Nein respektieren (57 Prozent). Die Schlüsselfrage für viele – Länge oder Technik – fällt für Österreicher:innen recht deutlich aus: Nur 43 Prozent der Befragten halten die Penisgröße für ausschlaggebend, die restlichen 57 Prozent empfinden sie als nachrangig. 

„Sexualität  ist so vielfältig wie die Menschen selbst. Unsere Umfrage zeigt, dass Selbstbestimmung und offene Kommunikation entscheidend sind – sei es beim ersten Mal, bei der Erfüllung von Wünschen und Fantasien, oder beim Umgang mit Unsicherheiten und Ängsten“, erläutert Thomas Schwabl, Gründer und Geschäftsführer von Marketagent. 

Sexuelle Unsicherheiten sind nämlich keine Seltenheit. 27 Prozent fürchten, den Partner oder die Partnerin zu enttäuschen, 26 Prozent haben Angst, ihn oder sie nicht befriedigen zu können. Auch an der eigenen Attraktivität zweifeln viele. Jede:r Vierte sorgt sich, dass der eigene Körper nicht gefällt. „Diese Unsicherheiten unterstreichen die Bedeutung offener Kommunikation in Beziehungen“, schreiben die Marktforscher:innen.

Offen zeigen sich die Befragten gegenüber unverbindlichem Sex und Affären. Jede:r Zweite hatte bereits einen One-Night-Stand, mehr als jede:r Vierte berichtet von einem Seitensprung. Auch außereheliche Affären sind mit 22 Prozent keine Seltenheit. Je älter die Befragten, umso größer die Versuchung eines Liebesabenteuers abseits der Beziehung. Bei den über 40-Jährigen hat sich sogar schon rund jede:r Dritte einem „verbotenen Vergnügen“ hingegeben. 

Was die Aufgeschlossenheit betrifft, so bezeichnen sich zwei Drittel der Befragten als experimentierfreudig im Bett. Besonders aufgeschlossen sind Homo- und Bisexuelle, von denen sich 84 Prozent offen für neue Erfahrungen zeigen. Sexspiele sind allgemein verbreitet. 39 Prozent benutzen zumindest gelegentlich einen Vibrator. 

Pornografie ist ebenfalls für viele ein fixer Bestandteil des Sexuallebens. Männer konsumieren durchschnittlich 9,1 Mal im Monat Sexfilme, Frauen deutlich seltener (2,2 Mal pro Monat). Obwohl neun von zehn die Darstellung von Pornos als wenig bis gar nicht realistisch bewerten (89 Prozent), fühlen sich 14 Prozent in ihrem eigenen Sexualleben davon unter Druck gesetzt. Bei den jungen Befragten der Generation Z trifft dies sogar auf mehr als jede:n Vierte:n zu. „Das digitale Bild von Sexualität ist oft weit von der Realität entfernt – und doch setzt es viele unter Druck. Besonders junge Menschen spüren die Erwartungen, die durch Pornografie geweckt werden, was ihr eigenes Liebesleben beeinflussen kann“, so Studienleiterin Andrea Berger. 

Bezahlte Intimität ist ebenfalls ein fester Bestandteil der heimischen Sexualkultur, vor allem unter Männern. Der Besuch bei einer Prostituierten ist für viele Österreicher kein Tabu. 39 Prozent der hetero- oder bisexuellen Männer geben an, bereits einmal Sex gegen Bezahlung gehabt zu haben. Je älter die Befragten, umso höher liegt dieser Anteil. In der Gruppe der über 50-Jährigen hat sich schon fast jeder Zweite zumindest einmal Liebe erkauft. Zum Vergleich: Bei den Frauen ist die Nutzung von gekauftem Sex eine Seltenheit: nur 1,8 Prozent der weiblichen Befragten haben bereits einmal die Dienste eines Callboys in Anspruch genommen. 

Den gesamten Pressechart des „großen Sex-Reports“ gibt es hier.

7 Postings

hinter dem vorhang
vor einer Woche

naja, bei 31 tagen kein Problem. im feber wirds stressig.

 
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skibidi
vor einer Woche

15,8 Mal im Monat? Ist das nicht etwas viel? Das wäre immerhin öfter als jeden zweiten Tag.

 
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    r.ingruber
    vor einer Woche

    Mir fällt dazu spontan ein, was Wiens Altbürgermeister über die Lehrer gesagt hat: Würde er arbeiten wie sie, sei er "am Dienstag z'Mittag fertig. Dann kann i haamgehn."

     
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    r.ingruber
    vor einer Woche

    ...vor allem im Februar!

     
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Village Pizza
vor einer Woche

Eine großartige Schlagzeile! "Selten gut" ist das gleiche wie "häufig schlecht", sodass man, wenn es nur diese "zwei Möglichkeiten" gibt, meist unbefriedigt bleiben wird. Gemeint war wohl eher "lieber selten und gut als häufig und schlecht".

 
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    m.c.
    vor einer Woche

    Adverb vs. Adjektiv - nicht jedermanns:fraus Sache...

    in diesem Sinne: Lieber liederlich als wieder nicht.

     
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      defi
      vor einer Woche

      ...grenzenlos gelacht.....muss i ma merken!

       
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