Im Jahr 2024 gingen in Tirol 211 tote Weidetiere auf das Konto von großen Beutegreifern, sprich Wolf, Bär und Goldschakal – vor allem Schafe (183), aber auch zehn Ziegen, 17 Rinder und ein Pferd. Dabei waren Wölfe für gut 70 Prozent der Verluste verantwortlich. Das meldet das Büro des zuständigen Landesrates Josef Geisler per Medienaussendung am 11. Februar.
Die Zahl der Risse ging verglichen mit 2023 um 17 Prozent zurück und auch die Anzahl der nachgewiesenen Wolfsindividuen wurde kleiner. 23 unterschiedliche Wölfe wurden anhand ihrer DNA im Vorjahr identifiziert. 14 Mal wurde ein Wolf per Verordnung als Risiko eingestuft und zum Abschuss freigegeben. Zweimal trafen die Jäger, beide Male in Osttirol, wo generell die meisten Wölfe und Goldschakale beobachtet wurden. Bären wurden nur in Nordtirol gesichtet.
Knapp zwei Dutzend Wölfen stehen in Tirol 173.000 Rinder und 85.000 Schafe gegenüber, wobei jedes vierte Schaf – rund 22.000 Tiere – in Osttirol beheimatet ist. Damit bewegt sich die Zahl der Risse im Promillebereich und jedenfalls deutlich unter dem Wert der Todesfälle von Schafen mit anderen Ursachen, wie Krankheiten oder Abstürzen.
Wird ein Nutztier gerissen, zahlt das Land Tirol dem Eigentümer eine Entschädigung. Das gilt ebenfalls für vermisste Tiere. Finanziell entlastet werden auch Bauern, die ihre Tiere aus Angst vor Wolfsattacken frühzeitig von der Alm abtreiben und daher Futter zukaufen müssen.
Im vergangenen Jahr wurden 88 Anträge auf Entschädigungszahlungen und Förderung von Futterkosten gestellt. Das Land Tirol bezahlte rund 127.000 Euro an Entschädigung für gerissene und vermisste Weidetiere sowie knapp 11.000 Euro an Beiträgen für Futterkosten für rund 400 vorzeitig von Almen abgetriebene Tiere. Errichtet ein Bauer einen Herdenschutzzaun, erhält er 60 Prozent der Kosten rückerstattet. Die wolfsabweisenden Elektrozäune kommen überwiegend auf den Heimweiden im Tal zum Einsatz. Im vergangenen Jahr wurden 105 Anträge zur Förderung von Herdenschutzzäunen gestellt, ein Viertel weniger als 2023.
10 Postings
Vom Tierleid der Schafe die angefressen liegen bleiben und elend verenden redet niemand.
die zahlen sprechen für sich ... ach ihr armen bauern
Die Milchmädchenrechnung ergibt also: Das Land Tirol hat 6.000 Euro für jeden Wolf ausgegeben.
ja,ja die promill bzw. prozent rechnung! wenn vom meiner schafherde = 20 Stück, 10 Stück gerissen und nur 1 Stück, und das nur zum Teil gefressen wird, kann man das nicht im promille ausdrücken! das ist reine augenauswischerei!
Man könnte die Formulierung eines berechtigten Appells, genau genommen, durchaus etwas genauer nehmen.
Aber wenn die Tiere Schlachtgewicht haben und der LKW kommt und sie irgendwohin bringt zum Schlachten ist es dir wieder egal. Schau du misst mit zweierlei Maß, wenn der Wolf Leid verursacht und dir einen wirtschaftlichen Schaden macht bist du sauer. Wenn du aber Leid verursachst und dabei einen wirtschaftlichen Gewinn erziehlst, ist dir das Leid scheißegal.
danke - auf den punkt gebracht
Nochmal: das Land Tirol hat 132.000 Euro für 22 Wölfe bezahlt. Schön für jeden Landwirt. Aber das sind 6.000 Euro pro Wolf von "unserem" Steuergeld. Das die Landwirte die Vergütung bekommen finde ich in Ordnung, denn der Schaden sollte ja ersetzt werden, aber warum muss dafür der Tiroler Steuerzahler aufkommen? Viele NGOs bekommen Geld für den Erhalt des Wolfes, so sollen auch Diese für die Schäden aufkommen, sonst bezahlen wir ja doppelt. Einmal durch die Förderungen an die NGOs und zweitens durch die Entschädigungszahlungen an die Landwirtschaft. Oder sehe ich das falsch?
So ganz kann ich dir nicht folgen, lieber @Martin. Ist es nicht so, dass die Landwirte, vor allem aber Hobbyzüchter ihre Schafe in freier Wildbahn vernachlässigen und wir dann mit unseren Abgaben für die Schäden durch den hungrigen Wolf aufkommen, weil die Politik das so richtet?
Versicherungen gäb es auch, aber die sind ja wahrscheinlich nicht leistbar. Und wenn der bei uns der ausgerottete Isegrimm nun wieder vom Balkon oder Polen in seine alte Heimat zurückkommt, dann wird er mit Steuergeld-Prämien abgeknallt, andernfalls gilt das "SSS". Dasselbe bei den Ottern, bei Reiher, bei Bären und anderen bösen "Räubern". Irgendwie eine fatale Geschichte, die wir zulassen (müssen). Schade, die Weltkugel wird immer kleiner und der Platz enger!
Meinst du nicht auch? :-)
Warum soll man das nicht "im promille" ausdrücken können? Wenn Sie 20 Stück Schafe haben, werden in Ihrem Beispiel 500 Promille Ihrer Herde gerissen und 50 Promille (nur zum Teil) gefressen.
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