Schule, Abschlussball, Maturavorbereitung, Sport und Zukunftsgedanken – Nico Pratlačić hat vieles vor und viel zu tun. Und trotzdem war ihm zu wenig los. Zumindest was schulische Aktivitäten angeht. „Wegen Corona haben wir am Anfang unserer Schulzeit nicht viel erlebt. Aber auch danach war im Vergleich zu früher weniger los.“ Eine Veränderung musste her. Und die brachte Nico: „Ich habe Ideen und den Charakter, etwas zu verändern.“
Insgesamt zehn Schüler:innen kandidierten Anfang des Semesters um das Amt des Schulsprechers an der HTL Lienz. Schon in der Vorstellungsrunde ließ Nico durchblicken, dass ihm viel an Veränderung liegt: Mehr Unternehmungen seitens der Schule, mehr Mitgestaltung seitens der Schüler. „Ich war mir schon sicher, dass ich gute Chancen habe.“ Sein Bauchgefühl lag richtig. Und sein Wahlversprechen hält er.
Die Vorhaben des Schulsprechers sind von seinen persönlichen Eigenschaften geprägt: Motivation, Engagement und Zielstrebigkeit. Durch die gute Zusammenarbeit im Schulgemeinschaftsausschuss (SGA) wurden auch schon einige Ideen umgesetzt. Dazu zählen Exkursionen und Ausflüge, Sportturniere oder zum Beispiel Schul-Merch. „Daran arbeitet die ganze Schule. Die Entwürfe kommen von den Schülern selbst. Jetzt geht es an die Bestellung und den Druck“, erklärt der 17-Jährige.
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Nicos Ideen reichen aber noch viel weiter: „Der Social Media Auftritt der Schule könnte noch ausgebaut werden“. Bevor es in die Sommerferien geht, wünscht sich der Hobby-Fußballer zudem ein abwechslungsreicheres Programm. „Ich habe vorgeschlagen, die letzte Schulwoche spannender zu gestalten. Also viel Wassersport, Sport allgemein, Volleyball, Fußball, ins Schwimmbad gehen, wandern und so weiter. Das sind Ideen von Schülern.“
Die Tatsache, dass Nico von den Lehrkräften und der Schulleitung ernst genommen wird, gibt ihm ein Mitspracherecht. Er zeigt ins Stiegenhaus: „Derzeit geht es da drei Stockwerke hinunter, es wird aber eine Zwischendecke eingezogen. Der Direktor hat mich gefragt, wie man diesen zusätzlichen Platz nutzen könnte. Ich fände es super, wenn wir dort eine Lounge oder eine Cafeteria bekämen, so als Hotspot für die Schüler:innen.“
„Die HTL ist super, wegen der vielen Praxiselemente.“
Nico Pratlačić, Schulsprecher HTL Lienz
Ebenso konkret plant Nico seine Zukunft. „Ich werde zu 100 Prozent studieren. Am liebsten Chemieingenieurwesen.“ Vorher stehen aber noch der Abschlussball, das Diplomprojekt und die Matura an. Die ersten Schritte macht der Viertklässler bereits. Die naturwissenschaftliche Matura wird Nico vorzeitig im Herbst ablegen und als Mitglied des Ballkomitees ist er in die Organisation eingebunden. Der große Abend für ihn, seine Mitschüler:innen und die angehenden Absolvent:innen der HLW und des Klösterle steigt bereits in wenigen Monaten. „Am 14. Juni findet unser Ball in der Tennishalle Lienz statt. Wir liegen gut im Zeitplan.“
Mit viel praktischer Erfahrung aus der Schule geht es dann hinaus in die Welt. „Die HTL ist super, wegen der vielen Praxiselemente.“ Das erworbene Wissen nimmt er mit, nach Wien, München oder vielleicht nach Sydney. „Ich würde gerne ein Auslandssemester machen. Australien würde mich interessieren.“ Dafür müsste er seine Heimat, Nußdorf-Debant, seine Familie und Freunde und seinen Sportverein SV Sportastic Spittal für einige Zeit hinter sich lassen. Ob ein Studium in Lienz für Nico eine Option wäre?
Einige Fragen an Nico zum Thema Lienz als Studentenstadt
Was macht deiner Meinung nach eine Studenten-Stadt aus?
Ich würde sagen, die Stadt muss gut vernetzt sein, dass man überall hinkommt. Dann natürlich gute Studienangebote und Orte, wo man ein Netzwerk aufbauen kann.
Meinst du mit Netzwerk Arbeitsplätze oder Freizeitorte?
Beides. Eben Firmen oder Industrie um einen herum, wo man schon mal sein Studienfach erkunden und sich einarbeiten kann. Aber natürlich auch Freizeitmöglichkeiten, die sind auch wichtig, um neue Leute kennenzulernen, oder Hobbys zu haben. Ich liebe zum Beispiel Sport, da ist für mich schon wichtig, dass ich mich dann auch austoben kann.
Hätte Lienz also das Potenzial als Studentenstadt?
Naja, wir haben viele Grünflächen, aber es gibt nicht wirklich viele Freizeitmöglichkeiten, wie zum Beispiel eine große Sportanlage. Aber das Campusgelände ist sehr schön und ich finde, das MCI hat sehr interessante Studiengänge, die ansprechend sind. Es ist nur alles sehr kompakt. Es fehlt das Flair eines richtigen Campus.
Vielleicht weil dir der Campus zu klein ist?
Ja, für eine richtige Studentenstadt ist er zu klein.
Wenn es dein Studium hier in Lienz gäbe, würdest du hier bleiben?
Eher nicht. Wenn man, so wie ich, das ganze Studienerlebnis um sich herum haben will, sollte man doch in eine Großstadt gehen. Wenn man sich weiterbilden, aber zu Hause bleiben möchte und schon eine Arbeitsstelle in Aussicht hat, dann ist das Studium in Lienz zu empfehlen.
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