Draußen vor dem Pfahlbau am Fluss schaufelten die Bagger, drinnen machten sich rund 200 Schülerinnen und Schüler aus mehreren Osttiroler und Kärntner Mittelschulen ein Bild vom jüngsten akademischen Studienangebot im Bezirk. Wer wollte, konnte an diesem Vormittag nicht nur inhaltlich sondern vor allem atmosphärisch einige Entscheidungshilfen mitnehmen.
Verglichen mit der ersten Präsentation des MCI-Studienpakets im vergangenen Oktober, bei der viel über inhaltliche Details der vier angebotenen Studiengänge gesprochen wurde, war diesmal eine geballte Ladung Motivationscoaching angesagt, souverän moderiert von Standortleiter Hansjörg Jaufenthaler. Stilgerecht grüßte Rektor und „MCI-Übervater“ Andreas Altmann die Osttiroler Schüler:innen per Handyvideo aus der Bibliothek der amerikanischen Eliteuni Yale und ließ keine Zweifel aufkommen, dass das MCI seine Netzwerke bis in die heiligsten Hallen der internationalen Wissenschaftselite spinnen kann.
Alumnis, auf gut Deutsch Absolventen (gendern war diesmal nicht nötig) erzählten von studentischen Erfolgserlebnissen, von Karrieren, die mit der Ausbildung und Vernetzung in der „unternehmerischen Hochschule“ begannen, aber auch von Zusammenhalt und Spaßfaktoren des MCI-Studentenlebens, das für 83 Prozent aller Inskribierenden mit einem erfolgreichen Abschluss endet. Ein sehr hoher Wert. Wer mit einem Bachelor- oder Mastertitel aus der Tür des MCI in die Welt schreitet, hat im Schnitt 2,8 durchaus attraktive Jobangebote im Rucksack.
Einen guten Job hat MCI-Absolvent Christoph Gamper gefunden, der CEO von Durst, der an diesem Vormittag prominenter Keynote-Speaker war: „Wenn es das MCI nicht gäbe, würde ich nicht hier stehen,“ stellte Gamper klar und nahm die jungen Leute dann auf einen virtuellen Rundgang durch die von ihm geleitete Techologieschmiede mit. Über einen per QR-Code erreichbaren Livechat hatten die Schüler:innen im Saal die Möglichkeit, während der Veranstaltung auch Fragen zu stellen, ganz ohne aufzuzeigen.
„Kann ich mich auch bewerben, wenn ich die Matura noch nicht in der Tasche habe?“ und „Wie läuft das Bewerbungsgespräch ab?“ waren zwei dieser Fragen. Natürlich kann man sich schon jetzt bewerben, auch wenn die Matura noch bevorsteht. Und Gespräche führen jeweils zwei der vier Studiengangsleiter mit den Bewerber:innen, wobei einer von ihnen, Phillip Kronthaler, klarstellte, dass wichtiger als Notenschnitt und Vorwissen eben das Motiv für ein MCI-Studium ist: „Zeigen Sie uns, dass Sie das wollen!“
Auffallend war an diesem Vormittag auch, dass sich Jaufenthaler & Co. sehr um Schüler und Schülerinnen aus den allgemeinbildenden Schulen, sprich Gymnasien bemühten. Nicht nur an HTL- und HAK-Absolventen richte sich das Angebot, das wurde mehrfach versichert und Entwarnung für alle gegeben, die sich mangels technischer Vorbildung für nicht qualifiziert genug halten. Nicht technisches Wissen brauche man für einen der in Lienz angebotenen Studienzweige, sondern lediglich „Freude an technischen Dingen“.
Wie viele junge Menschen am Ende tatsächlich an der Isel ihre MCI-Studienlaufbahn beginnen werden, steht noch in den Sternen. Doch dieser zweite Anlauf am Campus Lienz ist für Beobachter, die sich an die Startphase der UMIT beim ersten Anlauf 2018 erinnern, von ungleich mehr Energie, Kreativität und Professionalität geprägt. Die Übung könnte gelingen.
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