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Johannes Kostenzer leitet die Tiroler Umweltanwaltschaft. Foto: Dolomitenstadt/Hassler

Johannes Kostenzer leitet die Tiroler Umweltanwaltschaft. Foto: Dolomitenstadt/Hassler

Tirols Anwalt für die Umwelt im Gespräch

Johannes Kostenzer vertritt Tiere und Pflanzen jährlich in rund 1.300 Verfahren. Sein Fazit?

In diesem Podcast kommt ein Mann zu Wort, dessen Rolle und Amt zum einen nicht allen bekannt und zum anderen nicht bei allen beliebt ist: Johannes Kostenzer ist Tiroler Umweltanwalt und als solcher Teil der Landesverwaltung, aber – und das ist ein entscheidender Punkt – dennoch weisungsfrei.

„Wir sind eine Organisation des Landes Tirol, arbeiten aber völlig ohne Einflüsterungen oder Vorgaben hinsichtlich der Landesregierung oder des Amts. Was wir an Leitlinien haben, das ist unser Gewissen und unser Fachwissen. Und das leben wir“, erklärt Kostenzer im Gespräch.

Das macht den Biologen und sein 12-köpfiges Team, in dem auch Juristen sitzen, zu durchaus relevanten Mitspieler:innen in rund 1.300 Verfahren pro Jahr, in denen vorwiegend bauliche Projekte auf ihre Umweltverträglichkeit geprüft werden.

Die Umweltanwaltschaft hat Parteienstellung, entscheidet aber nicht. Kostenzer: „Wir können den Sachverhalt betrachten und schauen, wie sind die Auswirkungen. Und wenn die Auswirkungen aus unserer Sicht problematisch groß sind, dann können wir dieses Vorhaben noch einmal vor Gericht bringen.“

Und das bedeutet für die Projektwerber in jedem Fall Zeitverlust. Schon die pure Existenz der Umweltanwaltschaft habe deshalb positive Auswirkungen auf die Natur, sagt Kostenzer: „Es geht gar nicht darum, wie viele Beschwerden wir einbringen, sondern es geht darum, dass wir eine einbringen können. Und das führt in vielen Fällen zu deutlich sorgsameren Projekten.“

Warum viele Unternehmen sehr konstruktiv mit der Umweltanwaltschaft zusammenarbeiten und wie man die Verfahren optimieren könnte ist ebenso Thema im Podcast, wie die durchaus philosophische Frage, ob und wie „die Natur“ überhaupt Mandant vor einem Gericht sein kann?

Das führt am Ende des Gesprächs auch nach Osttirol, wo Umweltanwalt Kostenzer und sein Team 2025 ein „Iseljahr“ ausgerufen haben, mit einem ambitionierten Ziel: Die Isel soll eine eigene Rechtspersönlichkeit erhalten. Wie das gehen könnte und warum das anderswo schon Realität ist? Hören Sie selbst.


Der Dolomitenstadt Podcast ist ein akustisches Magazin, das die Redaktion von dolomitenstadt.at in Lienz zusammenstellt. Das Themenspektrum ist breit und beschränkt sich nicht nur auf die Region. Wir stellen spannende Projekte vor, widmen uns den Künsten und der Kunst des Lebens, schauen in Kochtöpfe und über den Tellerrand, greifen heiße Eisen an und diskutieren die Themen unserer Zeit mit Menschen, die etwas zu sagen haben. Zu finden auch auf Spotify und bei Apple Podcasts.

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

Ein Posting

ohli
vor 51 Minuten

podcast gerne angehört, hoffe sehr- er bleibt ein gutes Sprachrohr für die Natur-und unsere Heimat! Danke!

 
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