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Die Bauern dürfen ihren „Klimabonus“ behalten

Bleibt die künftige Regierung bei bisherigen Plänen, wird Agrardiesel 2025 mit 23,5 Cent pro Liter subventioniert.

Wie die Tageszeitung Der Standard vor dem Wochenende berichtete, plant die künftige blauschwarze Koalition zwar die Abschaffung des Klimabonus, nimmt davon aber einzelne Gewerbebereiche und die Landwirtschaft aus. Bauern bekommen also weiterhin die Mehrkosten, verursacht durch die CO₂-Bepreisung, refundiert. 

Allerdings ist der Abrechnungsmodus bei land- und forstwirtschaftlichen Betrieben anders als bei Privatpersonen. Bei Privaten hängt die Höhe der Rückvergütung ja – wie berichtet – von der Verfügbarkeit öffentlicher Verkehrsmittel ab. Einfach ausgedrückt: Wer auf die Straßenbahn umsteigen kann, erhält weniger Geld zurück als Menschen, die auf das Auto etwa für die Fahrt zur Arbeit angewiesen sind. Künftig gehen vermutlich alle Betroffenen leer aus.

Bauern brauchen dieselgetriebene Traktoren für die Arbeit in Wald und Feld. Ihr Treibstoff wird daher subventioniert. Foto: Dolomitenstadt/Pirkner

Für ländliche Betriebe werden die Hektar bewirtschafteter Fläche als Berechnungsgrundlage für die Rückvergütung herangezogen. Die AMA, über die diese Förderung abgewickelt wird, geht etwa bei Ackerland von 110 Litern Dieselverbrauch pro Hektar aus, bei Mähwiesen mit mehr als zwei Nutzungen von 145 Litern Dieselverbrauch pro Hektar. Baut man Gemüse an, kann man 85 Liter pro Hektar dazurechnen, bei Feldfutter werden 63 Liter addiert. 

Je Liter werden den Bauern für 2024 als CO₂-Preis-Rückvergütung 13,50 Cent überwiesen. 2025 soll dieser Betrag auf 16,50 Euro steigen. Generell erhalten landwirtschaftliche Betriebe eine Förderung von 7 Cent je Liter verbrauchtem Dieseltreibstoff. Damit beträgt die Gesamtentlastung im Jahr 2024 für Agrardiesel 20,5 Cent pro Liter und steigt – sollte sich nach Bildung einer neuen Regierung daran nichts ändern – 2025 auf 23,5 Cent Förderung pro Liter Diesel an. 

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

7 Postings

Andreas Zeiner
vor 3 Stunden

(1) Es ist natürlich für 2025 16,5 "Cent" pro Liter gemeint.

(2) Ist die Formulierung "Generell erhalten landwirtschaftliche Betriebe eine Förderung von 7 Cent je Liter verbrauchtem Dieseltreibstoff." irreführend und falsch. Die Betriebe erhalten die CO2-Preis-Rückvergütung und die Agrardieselrückvergütung nicht pro verbrauchtem Liter Diesel. Die Berechnung erfolgt über die land- und forstwirtschaftlich bewirtschaftete Fläche und den dafür durchschnittlich benötigten Treibstoffmengen wie oben von Herrn Pirkner aufgeschlüsselt. Wenn wer mehr Diesel verbraucht - Pech gehabt.

@Nichtwisser Da der durchschnittliche Verbrauch als Grundlage herangezogen wird, stimmt das nicht.

@Franz Brugger Das passiert nicht. Erstens, da das Liefern der Iselsteine in den Gewerbebereichs des Unternehmen fällt. Zweitens erhält das Gumpi nicht mehr als andere nur weil sie größere Traktoren haben / mehr landwirtschaftliche Tätigkeiten durchführen. Wie bereits gesagt ist die Höhe der Auszahlung an die bewirtschaftete Fläche des eigenen Betriebs gekoppelt. Das Bild ist leider ein wenig provokant gewählt.

@ruhigblut Sparen ist naturlich kein Spaß und tut weh. Wenn du als "Besitzende" die Bauern meinst, dann glaube ich kann man getrost sagen, dass sich da keiner eine Goldene Nase verdient - vor allem wenn man die unzähligen Arbeitsstunden betrachtet. Eher kratzen da die meisten (zumindest hier bei uns) am Existenzminimum - auch wenn das bei den Traktoren oder den Höfen oft täuschen mag, aber die meisten unserer LandwirtInnen gehen nebenbei arbeiten um finanziell überhaupt über die Runden zu kommen.

Außerdem ist der Agrardiesel eine unterstützende Maßnahme aufgrund der in den letzten Jahren stark gestiegenen Produktionskosten und ist nur bis Ende 2025 angesetzt. Außerdem gibt es in fast allen EU Ländern ähnliche Unterstützungen.

 
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    Franz Brugger
    vor 2 Stunden

    @Andreas Zeiner: Danke für die Information.

     
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    ruhigblut
    vor 31 Minuten

    @Andreas Zeiner....mit "Besitzenden" meine ich AUCH aber nicht nur die Bauern. Der LKW Verkehr, auch der Agrar Verkehr bekommt ein Stück vom Kuchen. Es geht um Verteilungsgerechtigkeit. Und wenn schon sparen, dann bitte bei Allen, und sinnvoll. Das Dieselprivileg verursacht JÄHRLICHE Kosten zwischen vier und fünf MILLIARDEN Euro. Aber der Klimabonus wird abgeschafft, finde den Fehler!!! Eine Förderung für fossile Kraftstoffe ist generell abzulehnen.

     
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Nichtwisser
vor 4 Stunden

Umso größer der Traktor, um so höher die Förderung! Was sonst!

 
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Franz Brugger
vor 7 Stunden

Wäre frech, wenn das GUMPI-Team mit verbilligtem Diesel die "Iselsteine" liefert.

 
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Senf
vor 11 Stunden

Wunderbar, damit ist das Kreuzerl der spritprivilegierten Bauern an der gewünschten Stelle weiter gesichert, einige davon können weiter mit ihren überdimensionierten Traktoren protzen. Den Mikroorganismen in Böden für den Kreislauf von Kohlenstoff, Stickstoff und anderen Elementen in Böden gehts weiter an den Kragen. Interessant ist, dass Umweltkritiker dazu keine Meinung haben, dafür aber gegen die "Autilein" wettern, auf die auch sie selbst niemals verzichten. Verrückt!

 
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    ruhigblut
    vor 8 Stunden

    Wird immer besser.....zum "rean" wo wieder mal der Sparstift angesetzt wird. Nur bei denen die eh schon nichts oder wenig haben, während den "Besitzenden" die Förderungen in den Allerwertesten gesteckt werden. Nur weiter so, bis der soziale Unfrieden eskaliert.

     
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