Wie die Tageszeitung Der Standard vor dem Wochenende berichtete, plant die künftige blauschwarze Koalition zwar die Abschaffung des Klimabonus, nimmt davon aber einzelne Gewerbebereiche und die Landwirtschaft aus. Bauern bekommen also weiterhin die Mehrkosten, verursacht durch die CO₂-Bepreisung, refundiert.
Allerdings ist der Abrechnungsmodus bei land- und forstwirtschaftlichen Betrieben anders als bei Privatpersonen. Bei Privaten hängt die Höhe der Rückvergütung ja – wie berichtet – von der Verfügbarkeit öffentlicher Verkehrsmittel ab. Einfach ausgedrückt: Wer auf die Straßenbahn umsteigen kann, erhält weniger Geld zurück als Menschen, die auf das Auto etwa für die Fahrt zur Arbeit angewiesen sind. Künftig gehen vermutlich alle Betroffenen leer aus.
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Für ländliche Betriebe werden die Hektar bewirtschafteter Fläche als Berechnungsgrundlage für die Rückvergütung herangezogen. Die AMA, über die diese Förderung abgewickelt wird, geht etwa bei Ackerland von 110 Litern Dieselverbrauch pro Hektar aus, bei Mähwiesen mit mehr als zwei Nutzungen von 145 Litern Dieselverbrauch pro Hektar. Baut man Gemüse an, kann man 85 Liter pro Hektar dazurechnen, bei Feldfutter werden 63 Liter addiert.
Je Liter werden den Bauern für 2024 als CO₂-Preis-Rückvergütung 13,50 Cent überwiesen. 2025 soll dieser Betrag auf 16,50 Euro steigen. Generell erhalten landwirtschaftliche Betriebe eine Förderung von 7 Cent je Liter verbrauchtem Dieseltreibstoff. Damit beträgt die Gesamtentlastung im Jahr 2024 für Agrardiesel 20,5 Cent pro Liter und steigt – sollte sich nach Bildung einer neuen Regierung daran nichts ändern – 2025 auf 23,5 Cent Förderung pro Liter Diesel an.
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25 Pistenbullis wälzen sich in Ischgl täglich für Stunden für den Skispass über die Berghänge. Pro Tag verbraucht ein Gerät an die 250 Liter Diesel. Also 250 x 25 = 6250 Liter, über die Wintermonate ab Dezember ergibt das etwa eine Millio Liter = 1.000 m3 = rund 950 Tonnen = 63 mittlere Tankwägen. Oschtadio!
Da gibts aber a no weitere Skidestinationen im Tiroler Landl. Isch des ietz beeindruckend oder besorgniserregend?
Die Bauern dürfen ja auch das Heu in Plastik verpacken, und das ohne Pfand:)
Ich muss schon bald eine Bauanzeige machen wenn ich die Wäsche am Balkon aufhänge. Im Gegensatz dazu dürfen die Bauern ihre Siloballen zu hunderten überall lagern. Da gibt es keine Vorschriften und Regulierungen. Man braucht keine Widmung, keinen Sichtschutz, keine Halle? Es wird tonnenweise Plastikmüll produziert. Vieles davon wird von den Raben in der näheren Umgebung verteilt. Als Unternehmer fragt man sich da schon ob man in der BH und in den Gemeindestuben schläft oder ob man hier einfach nicht tätig werden will (kann)?
ich fahre inzwischen nur mehr mit heizöl. die können mich mit ihrer steuerungspolitik.
(1) Es ist natürlich für 2025 16,5 "Cent" pro Liter gemeint.
(2) Ist die Formulierung "Generell erhalten landwirtschaftliche Betriebe eine Förderung von 7 Cent je Liter verbrauchtem Dieseltreibstoff." irreführend und falsch. Die Betriebe erhalten die CO2-Preis-Rückvergütung und die Agrardieselrückvergütung nicht pro verbrauchtem Liter Diesel. Die Berechnung erfolgt über die land- und forstwirtschaftlich bewirtschaftete Fläche und den dafür durchschnittlich benötigten Treibstoffmengen wie oben von Herrn Pirkner aufgeschlüsselt. Wenn wer mehr Diesel verbraucht - Pech gehabt.
@Nichtwisser Da der durchschnittliche Verbrauch als Grundlage herangezogen wird, stimmt das nicht.
@Franz Brugger Das passiert nicht. Erstens, da das Liefern der Iselsteine in den Gewerbebereichs des Unternehmen fällt. Zweitens erhält das Gumpi nicht mehr als andere nur weil sie größere Traktoren haben / mehr landwirtschaftliche Tätigkeiten durchführen. Wie bereits gesagt ist die Höhe der Auszahlung an die bewirtschaftete Fläche des eigenen Betriebs gekoppelt. Das Bild ist leider ein wenig provokant gewählt.
@ruhigblut Sparen ist naturlich kein Spaß und tut weh. Wenn du als "Besitzende" die Bauern meinst, dann glaube ich kann man getrost sagen, dass sich da keiner eine Goldene Nase verdient - vor allem wenn man die unzähligen Arbeitsstunden betrachtet. Eher kratzen da die meisten (zumindest hier bei uns) am Existenzminimum - auch wenn das bei den Traktoren oder den Höfen oft täuschen mag, aber die meisten unserer LandwirtInnen gehen nebenbei arbeiten um finanziell überhaupt über die Runden zu kommen.
Außerdem ist der Agrardiesel eine unterstützende Maßnahme aufgrund der in den letzten Jahren stark gestiegenen Produktionskosten und ist nur bis Ende 2025 angesetzt. Außerdem gibt es in fast allen EU Ländern ähnliche Unterstützungen.
@Andreas Zeiner: Danke für die Information.
@Andreas Zeiner....mit "Besitzenden" meine ich AUCH aber nicht nur die Bauern. Der LKW Verkehr, auch der Agrar Verkehr bekommt ein Stück vom Kuchen. Es geht um Verteilungsgerechtigkeit. Und wenn schon sparen, dann bitte bei Allen, und sinnvoll. Das Dieselprivileg verursacht JÄHRLICHE Kosten zwischen vier und fünf MILLIARDEN Euro. Aber der Klimabonus wird abgeschafft, finde den Fehler!!! Eine Förderung für fossile Kraftstoffe ist generell abzulehnen.
Die CO2 Besteuerung wird nicht abgeschafft, die Umverteilung/Auszahlung reduziert sich nun auf Bauern, der Rest verbleibt im Staatsbudget zum Löcher stopfen.
Der Klimabonus, für den man diese Steuer eigentlich eingeführt hat, bekommt also nicht mehr das arbeitende Volk am Land als Ausgleich für schlechte oder gar keine Öffiverbindungen, dafür bezahlt es diese Steuer mit jeden Liter gekauften Sprit. Es bleibt ihn ja nichts anderes übrig.
Das nennt man Missbrauch einer an sich guten Idee zum weiteren Stimmenfang des eigenen Klientell der Koalationspartner. So schnell kanns gehen, liebe blauäugigen!
Kapiert?
@ Senf...ja so seh ich das auch.....
Die kleinen Bauern in Osttirol verbrauchen mit einer angemessenen Motorisierung niemals diese Mengen Diesel. Es ist eine Förderung der Großen Betriebe die das eigentlich eh nicht brauchen.
Umso größer der Traktor, um so höher die Förderung! Was sonst!
Schmarrn, größe vom Traktor spiegelt oft die Schuld gegenüber der Bank wieder ....
Wäre frech, wenn das GUMPI-Team mit verbilligtem Diesel die "Iselsteine" liefert.
Verweise auf die Antwort von Andreas Zeiner
Wunderbar, damit ist das Kreuzerl der spritprivilegierten Bauern an der gewünschten Stelle weiter gesichert, einige davon können weiter mit ihren überdimensionierten Traktoren protzen. Den Mikroorganismen in Böden für den Kreislauf von Kohlenstoff, Stickstoff und anderen Elementen in Böden gehts weiter an den Kragen. Interessant ist, dass Umweltkritiker dazu keine Meinung haben, dafür aber gegen die "Autilein" wettern, auf die auch sie selbst niemals verzichten. Verrückt!
Wird immer besser.....zum "rean" wo wieder mal der Sparstift angesetzt wird. Nur bei denen die eh schon nichts oder wenig haben, während den "Besitzenden" die Förderungen in den Allerwertesten gesteckt werden. Nur weiter so, bis der soziale Unfrieden eskaliert.
senf, man kann sachlich bleiben wie Herr Zeiner, oder versuchen, mit niveauloser Polemik, Stimmung zu machen.
Na klar, man kann ... man kann vieles, sogar aus einer Steuerabgabe zur Klimaverbesserung auch den Verbrauch fossiller Energie ankurbeln und die Böden noch mehr belasten. Abgesehen von der üblichen Bezuschussung der Landwirtschaft könnte man auch mal darüber nachdenken, für die Bauern eine ordentliches Einkommen für ihre Produkte zu erwirken, dann bräuchten sie jahraus- und ein nicht über den "sinnlosen" Bürokratismus zu nörgeln und könnten auch wieder frei entscheiden.
Jaja, Herr Zeiner hat die neue Situation klar dargelegt. Das ist ok. Ich muss aber über die Auswirkung dieser Politik nich einverstanden sein, oder? Wo sehen sie Polemik?
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