Das geplante Sparpaket, mit dem die Koalitionsverhandler von FPÖ und ÖVP ein Defizitverfahren der EU vermeiden wollen, hat nun auch die Lehrergewerkschaft auf den Plan gerufen. Von den 6,4 Milliarden Einsparungen sollen 1,1 aus den Ministerien kommen. Im Bildungsressort wird deshalb ein Projekt gestoppt, das die Pflichtschulen durch ein mittleres Management entlasten sollte. Das soll 50 Mio. Euro bringen. In der Gewerkschaft zeigt man sich „irritiert“.
Schon lange hatten Lehrpersonal und Schulleitungen an den Pflichtschulen (v.a. Volks- und Mittelschulen) eine Überlastung mit administrativen Aufgaben beklagt. Durch die noch kurz vor der Wahl im September beschlossene Maßnahme sollte ab Herbst 2025 die neue Funktion einer „pädagogisch-administrativen Fachkraft“ geschaffen werden.
Sie sollten - wie die Administratoren an den AHS und BMHS - die Schulleiterinnen und Schulleiter bei der Unterrichtsorganisation (Stundenplanerstellung, Fächereinteilung etc.) und der Kommunikation mit Eltern und Behörden (z.B. Kinder-und Jugendhilfe) entlasten. Vorgesehen war eine halbe Wochenstunde pro Klasse, für die zuständigen Lehrer sollte es eine Abgeltung als Mehrdienstleistung geben. Die Maßnahme werde eine „spürbare Entlastung am Schulstandort“ bringen, hatte Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) angekündigt.
Weil das Ministerium 65 Mio. Euro pro Jahr einsparen muss, kommt die Maßnahme nun aber doch nicht. Dabei handle es sich allerdings um keine Kürzung, wie das Ressort im „Standard“ betonte. „Vielmehr handelt es sich um einen Widerruf einer Maßnahme, die neu gekommen wäre.“
„Ich finde es sehr irritierend, dass man mit diesem Schritt in die Öffentlichkeit geht, ohne vorher Gespräche zu führen“, zeigte sich der oberste Lehrergewerkschafter Paul Kimberger (FCG) verschnupft. Sollte die Maßnahme tatsächlich eingespart werden, wäre das „ein schwerer Schlag für die Pflichtschulen“. „Wir haben zurzeit auch schon das Problem, dass wir für manche Schulen schwer Schulleiterinnen finden, weil schon auch bekannt ist, wie belastend dieser Beruf jetzt ist“, hatte auch Lehrervertreter Jürgen Pany (FSG) in der „ZiB2“ am Freitagabend betont. „Umso mehr sind wir halt jetzt sehr enttäuscht, dass das auf der Liste der Kürzungen zur Erreichung der Budgetziele zu finden ist.“
11 Postings
Eigentlich ist es ja unglaublich in Zeiten von KI über Aufrüstung im administrativen Bereich zu diskutieren. Wo doch die KI in Schulen erheblich im administrativen Bereich unterstützen kann. Stundenplanerstellung: optimierte Stundenpläne erstellen die den Bedürfnissen der Lehrer:innen und Schüler:innen gerecht werden (Verfügbarkeit der Lehrkräfte, Raumnutzung, Fächerkombination). Kommunikation und Terminmanagement: automatische Benachrichtigung (KI kann Lehrkräfte und Schüler:innen über Änderungen im Stundenplan oder wichtige Termine informieren Dokumentation und Berichterstattung: KI kann administrative Berichte wie Anwesenheitsstatistiken, Notenübersichten oder Fortschrittsberichte schneller und fehlerfrei erstellen Unterstützung in Verwaltungstätigkeiten: Personal- und Ressoursenplanung KI kann helfen, Unterrichtszeiten effizient zu planen, Vertretungen zu organisieren und Ressourcen (wie Räume, technische Geräte) besser zu verwalten Vorteile von KI für Schulen: ZEITERSPARNIS, EFFIZIENZ, FLEXIBILITÄT
Schule soll doch auf die zunehmende Bedeutung von Künstlicher Intelligenz vorbereiten da sie bereits heute und in Zukunft eine zentrale Rolle in vielen Lebens- und Arbeitsbereichen spielt. Die neue Welt ist tatsächlich da - und KI wird sie prägen. Schulen müssen diese Veränderung ernst nehmen um die nächste Generation darauf vorzubereiten nicht nur Konsumenten sondern auch Gestalter dieser neuen Welt zu sein. Die Bildungsverantwortlichen wären gut beraten diese Tools selbst auszuprobieren um sie dann verantwortungsvoll zu nutzen und einzusetzen, kreativ und innovativ zu denken um in einer KI gesteuerten Welt aktiv mitzugestalten
Ich bin der Meinung dass Lehrer:innen in Österreich im Vergleich zu anderen Berufsgruppen überdurchschnittlich viele freie Tage haben. Könnte ein Teil der freien Zeit, zB in den Sommerferien nicht sinnvoll für administrative Aufgaben oder Weiterbildung genutzt werden? Viele andere Berufsgrppen müssen ihre administrativen Tätigkeiten zusätzlich zu ihrem Tagesgeschäft erledigen und haben deutlich weniger Urlaubstage zur Verfügung. Wäre es nicht fair die freien Zeiten der Lehrer:innen teilweise für solche Aufgaben zu nutzen um die Arbeitsbelastung gleichmäßiger zu verteilen?
Im Grunde genommen hast eh recht, aber willst etwa gar an Krieg mit den Lehrergewerkschaftern anzetteln?
wie hat der Hofer schon vor langem so schön gesagt: "Sie werden schon noch sehen, was alles geht....!" Die Parteienförderung massiv streichen, das bringt wesentlich mehr, nicht nur finanziell.....
Die Mittelschulen sind an sich finanziell sehr gut gefördert. Man könnte Geld umschichten, indem man sich die zweite Lehrperson in den Hauptfächern spart. Ich kenne viele Lehrpersonen, die lieber allein unterrichten würden.
gebt den lehrerinnen die rechte zurück, dann braucht es den ganzen psychofirlefanz nicht.
@lia: Hat Dir heute schon jemand gesagt, dass ein ziemlicher Depp bist! Wenn nicht, müsste ich das wohl tun!
ich habe noch nie jemanden als depp bezeichnet.
Sparen bei der Bildung, und das alles, weil der Babler so cholerisch ist. Gehn's, Frau Meinl-Reisinger!
Kann schon sein, dass es dem Babler bei der Vorstellung, die Meinl-Reisinger wird Finanz- oder gar Bildungsministerin, die Zornesröte ins Gesicht getrieben hat.
Alles zurück an den Start! Was so ein Posting auf Dolomitenstadt alles bewirkt.
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