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Werner Greil, Evelin Gander und Christoph Buchberger sind sich einig: Mann muss mehr für seine Gesundheit tun! Foto: Dolomitenstadt/Zanon

Werner Greil, Evelin Gander und Christoph Buchberger sind sich einig: Mann muss mehr für seine Gesundheit tun! Foto: Dolomitenstadt/Zanon

Prostatakrebs: Über Vorsorge, Selbsthilfe und Sex

Werner Greil und Urologe Christoph Buchberger reden über den Männerkrebs Nr. 1. Unzensiert!

Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung in Österreich. Jedes Jahr erkranken an die 7000 Männer daran. Oft bleibt der Tumor unbemerkt. Er wächst meistens langsam und zeigt zunächst keine Symptome. Mann glaubt sich gesund und schiebt den Vorsorgetermin beim Urologen auf irgendwann. Ein fataler, möglicherweise tödlicher Fehler!

Ab dem 45. Lebensjahr, spätestens ab dem 50., sollte jeder Mann einmal jährlich zur Vorsorgeuntersuchung gehen. Prostatakrebs gehört zu den gut behandelbaren Krebsformen. Die Therapiemöglichkeiten sind vielfältig und haben sich in den letzten Jahren wesentlich verbessert. Entscheidend ist aber die frühe Erkennung des Tumors, bevor er über die Prostata hinaus Metastasen bildet.

Die Vorsorgeuntersuchung umfasst einen Bluttest zur Ermittlung des PSA-Wertes und eine Abtastung der Prostata, die digital-rektale Untersuchung. Der PSA-Wert allein kann trügen! „Die Untersuchung ist gar nicht schlimm, da ist überhaupt nichts dabei,“ sagt Werner Greil, der ab 50 jährlich den Vorsorgetermin einhielt, obwohl sich niemals Symptome zeigten. Dann kam die Diagnose Prostatakrebs.

Die Prostata ist ein wichtiges Geschlechtsorgan des Mannes. Eine Krebsdiagnose und deren Behandlung haben Auswirkungen auf das Sexualleben des Betroffenen und dadurch auch auf das Sexualleben seiner Partnerin oder seines Partners. Sie gehören bei Entscheidungen und Therapiegesprächen mit einbezogen.

Die Hauptfunktion der Prostata liegt darin, Spermienflüssigkeit zu bilden, und sie ist außerdem an der Ejakulation und am Hormonstoffwechsel beteiligt. Im gesunden Zustand ist das Organ etwa walnussgroß, liegt dicht unterhalb der Blase und umgibt einen Teil der Harnröhre.

Es gibt keine Universaltherapie bei Prostatakrebs. Zusammen mit den Ärzt:innen muss für den jeweiligen Patienten die passende Behandlung gefunden werden. Nach der Entfernung der Prostata können Erektionsstörungen auftreten, da die für eine Erektion wichtigen Nervenstränge beschädigt oder durchtrennt werden können.  Ein weiterer belastender Aspekt ist die Inkontinenz, die nach der Operation auftreten kann. Zur Heilung der Inkontinenz und zur Regenerierung der Nervenzellen kann der Patient selbst viel beitragen.

Der Prostatakrebs ist somit eine Bedrohung nicht nur für die körperliche, sondern auch für die psychische Gesundheit eines Mannes. Vielen Männern fällt es immer noch schwer, über Emotionen zu sprechen und Hilfsangebote anzunehmen. Stattdessen setzen sie sich oft selbst unter unnötigen Druck, weiß Urologe Christoph Buchberger. Er fordert dazu auf, das überholte Bild von Männlichkeit kritisch zu hinterfragen und neu zu definieren. Eine offene Kommunikation ist dabei von großer Bedeutung. Es ist wichtig, die Vielfalt von Sexualität zu erforschen, um zu entdecken, dass ein erotisch erfülltes Liebesleben auch ohne penetrativen Sex existiert.

Schließlich entsteht Lust vor allem im Kopf, und die Fähigkeit, einen Orgasmus zu erleben, bleibt auch ohne Erektion erhalten. Werner Greil erzählt im Podcast offen und ehrlich, wie es ihm mit all dem ergangen ist und was ihm geholfen hat. Er weiß aus eigener Erfahrung, wie entlastend und hilfreich Gespräche sein können. Deshalb hat er sich entschlossen, die Selbsthilfegruppe Männergesundheit zu gründen. Werners Ziel ist es, Männer aller Altersgruppen zu motivieren, zusammenzukommen, um sich über verschiedene Anliegen auszutauschen und sich gegenseitig zu unterstützen. „Heute geht es mir gut“, sagt er. „Es ist alles noch einmal gut ausgegangen.“ Und das vor allem dank der Vorsorgeuntersuchung!

Selbsthilfe Osttirol  
04852 606-290. Werner Greil
Jeden vierten Mittwoch im Monat.

Österreichische Krebshilfe:
Prostatakrebs


In der Serie „Reden hilft“ stellen Evelin Gander und Sabine Buchberger die unterschiedlichen Angebote und Gruppierungen der Selbsthilfe Osttirol vor, die mit mehr als 40 aktiven Gruppen ein breites Auffangnetz für all jene anbietet, die sich mit einem Problem, einer Krankheit oder einem sozialen Anliegen alleine oder auch allein gelassen fühlen.

Evelin Gander ist nicht nur Stadtführerin und Biobäuerin, sondern auch Ideenlieferantin und Geschichtenerzählerin mit viel Einfühlungsvermögen. Thema ihrer Reportagen und Podcasts ist das Leben in all seinen Facetten.

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