Im Rahmen des Tiroler Wiesenvogelprojekts, das seit 2015 als eines der Vorzeigeprojekte der Abteilung Umweltschutz des Landes Tirol gilt, haben die beiden ersten Klassen der MS Virgental an einem ganz besonderen Workshop teilgenommen. Im ersten Schritt machten alle Schüler:innen im vergangenen Schuljahr bei einer Wiesenvogelexkursion in den Virgener Feldfluren mit und haben dabei viel Wissenswertes über Wiesenvögel wie das Braunkehlchen, den Neuntöter oder den Wiedehopf erfahren.
Kurz vor den Weihnachtsferien ging das Projekt in die zweite Runde. Die Kinder unterstützten den Wiedehopf und bauten elf Nistkästen, eigens zugeschnitten auf den großen Höhlenbrüter mit der coolen Frisur. Den Wiedehopf kann man nicht nur leicht an seinem auffälligen Federkleid erkennen, sondern auch an seinem markanten Ruf, dem er auch seinen lateinischen Namen verdankt: Upupa epops. Eine Gesangsprobe gibt es hier.
Die Kinder konnten sich an dem vom Matreier Tischler Georg Mattersberger perfekt zugeschnittenen Holz austoben und so entstanden nach eifrigem Bohren, Hämmern, Schrauben und Malen die schönen Nistkästen. Ob Wiedehopfe tatsächlich dunkle Wände in ihren Nistkästen bevorzugen (einige Beobachtungen legen das nahe), werden die Schüler:innen in den kommenden Jahren wohl selbst herausfinden, denn die meisten Kästen wurden innen schwarz gestrichen, einige wenige allerdings nicht. Die Virgener Kinder sind jedenfalls gespannt, ob bei dieser Ministudie tatsächlich neue Erkenntnisse gewonnen werden können.
Im Frühling ist es geplant, die Kästen an den Hängen der Burgruine Rabenstein anzubringen. Der Wiedehopf brütet bevorzugt in 1-1,5 Metern Höhe, also viel niedriger als andere Vogelarten. Vor Räubern wie Katze, Marder oder Fuchs müssen sich die Tiere dennoch nicht fürchten, denn ein ekelig stinkendes Sekret schützt den umtriebigen Vogel bereits von Kindesbeinen an. Genügend Nahrung sollte der Wiedehopf, der Würmer und Insekten frisst, dort auch finden, sind die blütenreichen Trockenhänge dieser Ecke von Virgen ja noch ein artenreiches Naturjuwel. Bleibt zu hoffen, dass durch diese vielen angebotenen Nistplätze der Wiedehopf in Zukunft sich noch lieber in Virgen niederlassen wird, wenn er von seiner weiten Reise aus Zentralafrika im Frühjahr wieder bei uns eintrudelt.
2 Postings
Liebe Frau Heinz-Prugger, danke für diese vorbildliche Aktion! Und danke für Ihr stetes Bemühen, die jungen Menschen für die Kostbarkeiten unseres Landes zu begeistern!
Eine tolle Idee! Gratuliere!
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