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Arbeitsmarkt in Tirol: Mehr Arbeitslose und viele neue Jobs

2024 geprägt durch Anstieg der Arbeitslosig­keit trotz Beschäftigungs­rekord und Fachkräfteengpass.

Nie zuvor waren in Tirol so viele Menschen unselbstständig beschäftigt wie im Jahr 2024, bilanziert das Arbeitsmarktservice am 2. Jänner in einer Aussendung. Mit über 358.000 Beschäftigungsverhältnissen ist die Zahl der unselbständig Beschäftigten auf einem Rekordhoch. Die Arbeitslosenquote betrug im nun abgelaufenen Jahr 4,3 Prozent. Nach den Ausnahmejahren 2022 und 2023 ist das der niedrigste Wert seit dem Jahr 1984 mit 3,8 Prozent. Nur 11,2 Prozent aller Arbeitslosen waren in Tirol im Jahresdurchschnitt 2024 langfristig beschäftigungslos. Das ist der geringste Wert im Bundesländervergleich. Österreichweit liegt dieser Wert bei 27,7 Prozent.

Die niedrige Langzeit-Arbeitslosigkeit in Tirol lässt sich durch saisonale Beschäftigungsmodelle im Tourismus und in der Bauwirtschaft erklären. So waren etwa im Dezember 16.775 Personen arbeitslos gemeldet, aber ein gutes Drittel dieser Personen hat eine Einstellzusage von einem Betrieb in der Tasche. Rund 70 Prozent der gemeldeten Arbeitslosen sind kürzer als drei Monate arbeitslos.

„Der Tiroler Arbeitsmarkt befindet sich im Umbruch“, sagt AMS-Geschäftsführerin Sabine Platzer-Werlberger. Foto: AMS

„Die hohe Inflation und die Wirtschaftsflaute haben im Jahr 2024 deutliche Spuren am Tiroler Arbeitsmarkt hinterlassen. Die Arbeitslosigkeit ist fünfzehn Monate in Folge gestiegen. Dennoch blieb die Arbeitslosenquote auf relativ niedrigem Niveau,“ fasst AMS-Geschäftsführerin Sabine Platzer-Werlberger, die Entwicklung zusammen. 

Die Prognose für den Tiroler Arbeitsmarkt im Jahr 2025 fällt auch aufgrund der aktuellen Krisenstimmung und der strukturellen Herausforderungen verhalten aus. Die Arbeitslosigkeit und die Arbeitslosenquote werden 2025 voraussichtlich leicht steigen. Aber auch die Zahl der unselbstständig Beschäftigten wird aufgrund der zunehmenden Erwerbsbeteiligung von älteren Arbeitskräften und Frauen und einer anhaltend starken Zuwanderung von Arbeitskräften aus dem Ausland weiter zunehmen.

 „Der Tiroler Arbeitsmarkt befindet sich im Umbruch. Der Strukturwandel und die demografische Entwicklung sind dabei die wesentlichen Treiber und der Engpass an Fachkräften wird die größte Herausforderung am Tiroler Arbeitsmarkt bleiben. Für die kommenden Monate gehen wir von einem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit aus. Eine Trendwende ist erst zur Jahresmitte 2025 in Sicht,“ erklärt Platzer-Werlberger.

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