Mit Jahresende trudeln immer wieder statistische Werte und Zahlen in das Redaktionspostfach. Neben vielen Summen, Durchschnittswerten und anderen Maßzahlen liefern Bevölkerungsstatistiken auch immer eine Reihe von Extremwerten, die zum Schmunzeln – oder auch zum Stirnrunzeln – anregen. In diesem Fall stammen die Zahlen aus der Publikation Demografische Daten Tirol, die im November publiziert wurde und das Jahr 2023 umfasst.
So liest man dort beispielsweise, dass die jüngste Mutter bei der Geburt ihres Kindes 2023 nur 14 Jahre und fünf Monate alt war. In hohem Alter hingegen wurde jene Frau Mutter, die bei der Entbindung 62 Jahre zählte. Der jüngste (bekannte) Vater war bei der Geburt seines Kindes 17 Jahre und fünf Monate alt, mit 63 Jahren wurde der älteste Mann Papa.
Im Durchschnitt sind die Tirolerinnen bei der Geburt ihres ersten Kindes 30,3 Jahre alt. Damit setzt sich der seit dem Jahr 1984 annähernd lineare Anstieg des mittleren Fertilitätsalters fort: Damals gebaren Frauen in Tirol ihr erstes Kind im Schnitt im Alter von 24,3 Jahren. Insgesamt erblickten in Tirol im Jahr 2023 6.766 Kinder das Licht der Welt. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Rückgang von 8,9 Prozent. Zu den beliebtesten Vornamen, welche an die neugeborenen Mädchen vergeben wurden, zählten Sophia, gefolgt von Emilia und Mia. Bei den Knaben entschieden sich die Eltern besonders oft für die Namen Elias, Jakob und Matteo.
Nicht nur bei den Geburten, sondern auch bei bei den Eheschließungen gibt es spannende Zahlen zu verzeichnen: Die jüngste Braut war bei ihrer Hochzeit 18 Jahre alt, der jüngste Mann schloss im Alter von 18 Jahren und fünf Monaten den Bund für´s Leben.
Die älteste Frau ließ sich mit 84 Jahren und der älteste Mann mit 88 Jahren trauen – wohl ganz nach dem Motto: „Du bist nie zu alt und es ist nie zu spät.“ Den größten Altersunterschied (35 Jahre) erreichten ein 83 Jahre zählender Bräutigam und seine 47-jährige Braut.
Im Vergleich zum Vorjahr sprachen 2023 um 2,6 Prozent weniger Pärchen das Ehegelöbnis aus. Bei den Partnerschaftseintragungen lässt sich im Gegensatz dazu ein Anstieg von 11,8 Prozent verzeichnen. 53 (1,3 Prozent) der 4.174 im Jahr 2023 verzeichneten Ehen wurden von gleichgeschlechtlichen Paaren geschlossen. Von den 133 Paaren, die ihre Partnerschaft 2023 eintragen ließen, waren sechs gleichgeschlechtliche Paare. Die meisten Partnerschaftseintragungen (95,5 Prozent) wurden also von verschiedengeschlechtlichen Paaren veranlasst.
Bei den Scheidungen weist Tirol – wie auch in den vergangenen sechs Jahren – die niedrigste Gesamtscheidungsrate auf. Dennoch war die Zahl der Scheidungen 2023 um 12,9 Prozent höher als im Vorjahr. Bezogen auf jene Eheschließungsjahrgänge, aus denen die aufgelösten Ehen stammen, ergibt sich eine Gesamtscheidungsrate von 32,8 Prozent. Das bedeutet, dass in Tirol durchschnittlich jede dritte geschlossene Ehe früher oder später aufgelöst wird.
Früher oder später darf hier wörtlich genommen werden, schließlich dauerte die kürzeste Ehe nur fünf Monate und 16 Tage, während die längste Ehe, die im Jahr 2023 geschieden wurde, ganze 64 Jahre gehalten hatte.
Für eine Scheidung in hohem Alter entschied sich auch jener Mann, der bei der Auflösung seiner Ehe laut Statistik 91 Jahre alt war. Die älteste Frau ließ sich mit 86 Jahren von ihrem Partner scheiden. Die jüngste Tirolerin war bei der Scheidung 20 Jahre und sieben Monate alt, der jüngste Ehemann löste seine Vermählung im Alter von 21 Jahren und sechs Monaten.
Ob die Pärchen jeweils zusammengehör(t)en oder ob es sich um voneinander unabhängige Eheschließungen und Scheidungen handelt, lässt sich aus der Statistik nicht herauslesen. Doch eines ist klar: Das Leben steckt voller Überraschungen und schreibt Geschichten, die sich nicht einfach so in Zahlen fassen lassen.
Ein Posting
Das hört sich ganz danach an, als hätte man euch keine Statistik, sondern die Bibel ins Postfach gesteckt. Schadet ja nicht um die Zeit!
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