Es riecht nach Holz und ein bisschen nach Bienenwachs, im Kachelofen knistert das Feuer, eine schwarz-weiß gefleckte Katze hat es sich auf einem Haufen von Sägespänen gemütlich gemacht. Die großen Fenster geben den Blick auf eine mit Schnee angezuckerte Landschaft frei und lassen gleichzeitig helles Licht auf die unzähligen geschnitzten Heiligenfiguren fallen, die die Wände zieren und auf sämtlichen Kästchen ausgestellt sind. Auf der Hobelbank liegen Werkzeuge bereit, das alte Radio, das darauf steht, ist stumm.
Die kleine Werkstatt von Peter Wahler in Dölach in Hopfgarten im Defereggental zu betreten, ist wie eine Reise in die Vergangenheit. Hier steht die Zeit auf eine angenehme Weise still. So gar nicht still stehen allerdings die Hände des ehemaligen Schnitzers. Die Schnitzmesser hat Peter schon vor einer ganzen Weile zur Seite gelegt, trotzdem fallen in den Wintermonaten in seiner Werkstatt die Späne.
Von seinem Vater und Großvater hat Peter sich als Kind das Handwerk des „Körberns“ abgeschaut, nun sorgt er dafür, dass die alte Kunst nicht in Vergessenheit gerät. Wurden früher in erster Linie Buckelkörbe geflochten, mit welchen Heu und andere Dinge getragen wurden, flicht Peter heute nur noch kleinere Körbe und Brotkörbe.
Sobald die Tage kürzer und die Temperaturen kühler werden, ist es Zeit, das Holz zu sammeln. Die Haselnussstecken müssen zum richtigen Zeitpunkt abgeschnitten werden, damit man sie für die Herstellung des Flechtwerks – den sogenannten „Wittern“ – verwenden kann. Die Böden werden aus Eschenholz ausgeschnitten, die Steckschienen in feinster Handarbeit gehobelt.
Dolomitenstadt hat den 87-Jährigen in seiner Werkstatt besucht und ihm beim „Körbern“ über die Schulter geschaut:
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