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Obermüller: „Ich habe größtes Vertrauen in das MCI“

Die Tiroler Klubchefin der Neos glaubt an die Zukunft des Campus Lienz und eine Dreierkoalition im Bund.

Mit dem Wechsel ihres langjährigen Klubchefs Dominik Oberhofer aus dem Tiroler Landtag in den Nationalrat stellen sich die Neos im Landesparlament neu auf. Grund genug für die neue Klubchefin Birgit Obermüller, flankiert von der frisch gebackenen Neos-Landtagsabgeordneten Susanna Riedlsperger und Neos-Bezirkssprecher Domenik Ebner, den Medien im Bezirk Lienz ihre Schwerpunktthemen für 2025 zu präsentieren.

Als Pädagogin und ehemalige Schulleiterin forciert Birgit Obermüller ein Lieblingsthema der Neos: Bildung auf allen Ebenen.

Obermüller stammt aus Oberlienz, hat eine pädagogische Laufbahn hinter sich und ist in ihrer politischen Agenda stark auf Bildungsthemen fokussiert, von Elementarpädagogik bis zur Kinderbetreuung und von der Sprachförderung bis zum bildungspolitischen Lieblingsthema der Neos im Bezirk, dem Campus Lienz. Für diese universitäre Einrichtung sehen die Pinken nach der Übernahme durch das MCI ein Licht am Ende des Tunnels: „Ich habe größtes Vertrauen in das MCI, weil das Profis sind“, unterstreicht die Tiroler Klubchefin, die auch im Neos-Verhandlungsteam beim Koalitionspoker in Wien sitzt. Einen positiven Abschluss der Gespräche hält sie für wahrscheinlich: „Man spürt das gemeinsame Bemühen um einen konstruktiven Kompromiss.“

Susanna Riedlsperger findet den Tiroler Schuldenberg zu hoch, wie man ihn abtragen könnte, bleibt allerdings noch offen.

Jungjuristin Susanna Riedlsperger, 23, kannte Lienz bislang „vom Faschingskrapfen verteilen“ mit Parteikollege Ebner in der Altstadt und will im Tiroler Landesparlament vor allem ein kritisches Auge auf die Budgetpolitik der Landesregierung werfen. 1,3 Milliarden Euro Schulden seien ein Alarmsignal und Sparsamkeit das Gebot der Stunde. Auf die Frage, wo man denn in größerem Stil sparen könne, blieben Riedlsperger und Obermüller aber eher vage.

Als konkreter Posten, der jedenfalls hinterfragbar sei, kam die jährliche Millionenzahlung des Landes an die Landwirtschaftskammer zur Sprache. Angesichts einer landeseigenen Agrarabteilung mit mehr als hundert Mitarbeitenden seien rund 90.000 zugekaufte Beratungsstunden eine hinterfragbare Arbeitsauslagerung. Jedenfalls lichten müsse man den üppigen Förderdschungel in Tirol, ein Dickicht, durch das kaum noch jemand durchblicke. Und auch über die Gehälter höherrangiger Landesbediensteter wollen die Neos nachdenken. Dem Budgetvoranschlag des Landes werden sie nicht zustimmen.

Domenik Ebner umfährt gedanklich Sillian und ärgert sich darüber, dass die Felbertauernstraße AG sehr dezent nach neuen Vorständen sucht. Alle Fotos: Dolomitenstadt/Pirkner

Domenik Ebner warf sich für eine Umfahrung Sillian in die Bresche und erinnerte gemeinsam mit Susanna Riedlsperger noch einmal an das derzeitige lokale Reizthema für die Neos, die aus ihrer Sicht intransparente Ausschreibung für zwei Vorstandsposten bei der Felbertauernstraße AG. Das Argument, dass diese Stelle sehr wohl in einer großen Nordtiroler Tageszeitung inseriert wurde, ließ Ebner nicht gelten: „Diese Posten hätte man – wie andere Unternehmen das ganz selbstverständlich machen – natürlich auch in den Osttiroler Medien ausschreiben müssen.“ Warum das nicht geschah, ist Gegenstand einer schriftlichen Anfrage von Susanna Riedlsperger an den zuständigen Landesrat Mario Gerber.

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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