Während es seit Wochen keine Ergebnisse zwischen Österreichischer Gesundheitskasse und Österreichischer Zahnärztekammer in Bezug auf den Amalgam-Ersatz gibt, wird in Vorarlberg der Amalgam-Ersatz für Plomben im Seitenzahnbereich von der Kasse übernommen. „Was in Vorarlberg möglich ist, muss auch in Tirol möglich sein“, sagt vor diesem Hintergrund AK Präsident Erwin Zangerl und fordert die Tiroler ÖGK-Landesstelle auf, so rasch wie möglich Verhandlungen mit der Tiroler Zahnärztekammer aufzunehmen.
Bekanntlich dürfen Amalgamfüllungen aufgrund bedenklicher Inhaltsstoffe ab dem 1. Jänner nicht mehr verwendet werden. Seither gibt es große Unstimmigkeiten, da sich Bundes-Zahnärztekammer und ÖGK nicht auf eine Kostenübernahme einigen können und es auch bei den Ersatzmaterialien für Füllungen Differenzen gibt – die ÖGK besteht auf Alkasit, die Bundes-Zahnärztekammer auf Glasiomer-Zement. Leidtragende der Diskussion sind die Patient:innen. Sie müssen zahlen.
Nun haben sich die Landeszahnärztekammer und die ÖGK-Landesstelle in Vorarlberg auf ein Abrechnungsabkommen geeinigt, das anstelle eines Kassenvertrags besteht, damit sind in Vorarlberg die Amalgam-Alternativen finanziert. „Wie man sieht, sind Lösungen möglich, wenn man will“, so Zangerl. Er fordert die Tiroler Landesstelle auf, Verhandlungen mit der Landeszahnärztekammer Tirol zu führen, um hier schnellstmöglich zu einer Vereinbarung zu kommen, die sicherstellt, dass auch Tiroler Patientinnen und Patienten zu Amalgam-Alternativen im Seitenbereich des Gebisses kommen, ohne Zahlungen leisten zu müssen.
In diesem Zusammenhang kritisiert Zangerl erneut die Fusion der Landesstellen zur Österreichischen Gesundheitskasse. Die Diskussion über die Amalgam-Alternativen zeige einmal mehr, dass das zentrale System nicht nur teuer, sondern auch starr ist und nicht auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten ausgerichtet.
„Die Zusammenführung der Länderkassen hat nur enorme Kosten verursacht, Verbesserungen gibt es hingegen keine. So viel zum Thema Gesundheitsreform und Patientenmilliarde. Alles wird zentral entschieden, sogar dass Länderkassen Einzelverträge mit Ärztinnen und Ärzten schließen dürfen, erst wenn der Hut brennt, muss in Wien genehmigt werden. Die Länderkassen brauchen wieder mehr Eigenständigkeit, das gesamte ÖGK-Konstrukt ist eine Fehlentwicklung und gehört korrigiert“, fordert Zangerl.
6 Postings
Tja, wenn sich die Solzialkassen leeren (die Gründe hierfür sind ja teils bekannt, aber werden gerne ausgeblendet), müssen halt Alternativquellen herangezogen werden - ist nun mal so, also bitte nicht jammern!
Das Sozialsystem wäre locker finanzierbar, wenn diejenigen, die ständig gegen den Sozialstaat wettern, ihn gleichzeitig ausmelken und ausbeuten auf sämtliche Leistungen zu verzichten. Da seh ich aber tiefschwarz, denn ihre Gier nach noch mehr können sie leider nicht bändigen. Scheinheilig nennt man das!
An den Kosten fürs Rohmaterial kann die Preisexplosion dann wohl nicht liegen? https://www.mwdental.at/10055098-cention-forte.html
So geht's halt, wenn man die elitär denkende ÖVP und die populistische FPÖ aus Pferd setzt. Das galoppiert schnell in die falsche Richtung.
Länderkassen???? Ich habe gedacht es gibt nur mehr EINE Gesundheitskassa!! Und 1 Millarde Einsparung.
Zur Erinnerung: Eines dieser ruhmreichen Projekte der letzten ÖVP/FPÖ Regierung.
... die Krankenkassenzusammenlegung war der höhnischte Akt der TürkisBlauen, ohne Verantwortung, einfach zum sich Lustigmachen über die Kundschaft, traurige Medizin in Österreich, verlorene Patienten die es sich nimma leisten können ...
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