Kinder bei „Superman-Challenge“ schwer verletzt

Handy aufstellen und auf Filmen drücken, in Position gehen und springen. Auf den kurzen Videos, die derzeit in den sozialen Netzwerken kursieren, sieht das lustig aus. In der Realität geht es oft schief. Nachdem vergangene Woche zwei Kärntner Buben mit schweren Verletzungen ins Klinikum Klagenfurt eingeliefert wurden, warnen nun Chirurgen in einer Aussendung des Krankenanstaltenbetreibers Kabeg vom Dienstag, 10. Dezember, vor dem Nachahmen von TikTok-Videos.

Die „Superman Challenge“ ist seit einigen Monaten auf TikTok weit verbreitet. Dabei stehen sich zwei (manchmal auch vier) Personen gegenüber und verschränken ihre ausgestreckten Arme. Eine weitere Person springt in typischer Superman-Pose in die Arme der Freunde, die ihn auffangen und wieder in die Ausgangsposition zurückkatapultieren sollen.

Oft endet dieser Trend mit fatalen Folgen. Das zeigen nicht nur die zahlreichen Kurzvideos auf Instagram und Co. Vergangene Woche wurden in Kärnten zwei Buben schwer verletzt ins Klinikum Klagenfurt eingeliefert. Nachdem ein Elfjähriger und ein 14-Jähriger die Challenge nachgemacht hatten, wurden sie mit komplexen Hand- und Armbrüchen eingeliefert und mussten operiert werden. Dem 14-Jährigen, der so hart auf den Boden aufschlug, dass er sich das Handgelenk zertrümmerte, mussten sechs Schrauben und eine Metallplatte eingesetzt werden. „Der Heilungsprozess wird etwa ein Jahr dauern“, erklären Johannes Schalamon und Christoph Arneitz von der Kinder- und Jugendchirurgie am Klinikum Klagenfurt.

Beide Unfälle in Kärnten ereigneten sich in der Schule, weshalb die Chirurgen nun auch an die Lehrerinnen und Lehrer appellieren, aufmerksam zu sein: „In der Pause trifft sich manchmal die ganze Klasse zu dieser Challenge. Dabei entstehen Videos, die dann veröffentlicht werden." Die Kinderchirurgen befürchten noch mehr Verletzte. Ihr Appell: „Bitte führt derartige Challenges nur unter kontrollierten Bedingungen, etwa im Sportunterricht, durch!“