Keine allzu rosigen Aussichten für den Wirtschaftsstandort Osttirol zeichnet eine von der Innos GmbH in Auftrag gegebene Arbeitsmarktstudie. Der Arbeitskräftemangel bleibt demnach größte Herausforderung in einem Bezirk, dessen Bevölkerung – wie berichtet – nicht wächst und zunehmend altert. Bis 2043 wird ein Drittel der Osttiroler Bevölkerung über 65 Jahre alt sein. Die Innos schreibt: „Die Gruppe der Erwerbsfähigen schrumpft drastisch, was die heimische Wirtschaft vor enorme Herausforderungen stellt.“
Als Osttiroler Standortentwicklungsgesellschaft verfolgt die Innos das Ziel, Menschen für das Leben und Arbeiten in der Region zu gewinnen. Aktuell liegt der Anteil ausländischer Arbeitskräfte bei nur 8 Prozent. Zum Vergleich: Im Tiroler Durchschnitt kommen 26 Prozent der Arbeitenden aus dem Ausland. Um Osttirol für Zuwanderer interessanter zu machen, versucht die Innos GmbH gezielte Maßnahmen zu setzen, von der Standortwerbung über die Arbeitsmarktstudie bis hin zu einer Talente-Plattform mit dem Titel „Willkommen Osttirol“, die Anfang nächsten Jahres offiziell starten soll.
Damit sollen Menschen für die Region gewonnen werden. Die Statistik zeigt, wie sich im ursprünglich wirtschaftsschwachen Bezirk das Blatt gewendet hat: 2013 kamen noch 24 Arbeitssuchende auf eine offene Stelle, 2023 waren es nur noch zwei. Mit dem weiteren Rückgang an Erwerbstätigen bis 2032 – prognostiziert ist für diesen Zeitraum ein Rückgang um 1.300 Personen – sowie einer wachsenden Zahl an Pensionierungen steht die Region unter Druck. Regionalentwicklungsexperte Dominik Ebenstreit appelliert deshalb an alle Entscheidungsträger:innen: „Alleine lassen sich die Herausforderungen am Arbeitsmarkt in Osttirol nicht mehr stemmen. Es braucht eine Allianz der Willigen!“
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