In den vergangenen 20 Jahren, konkret zwischen dem 1. Jänner 2004 und dem 1. Jänner 2024, ging die Zahl der Einwohner im Bezirk Lienz von 50.199 auf 48.841 zurück. Es gab in dieser Zeit zwar deutlich mehr Geburten als Sterbefälle, allerdings wanderten auch deutlich mehr Menschen ab als zu. Diese „negative Wanderungsbilanz“ ist für die Schrumpfung der Bevölkerungszahl verantwortlich. Man könnte auch umgekehrt formulieren: Weil zu wenige Menschen nach Osttirol zuwandern, wächst der Bezirk nicht.
Dazu zwei Grafiken. Oben jene, die zeigt, welche Gemeinden wachsen (gelb und rot) und welche schrumpfen (blau). Darunter die Grafik, die den Ausländeranteil visualisiert. Hier sieht man auf einen Blick, dass Osttirol tatsächlich anders tickt als alle anderen Bezirke des Landes. Und man sieht 30 Prozent und mehr Ausländeranteil im Norden Tirols. Deshalb wachsen diese Gemeinden und Bezirke. Ganz Nordtirol ist rot und gelb eingefärbt, ganz Osttirol blau und violett.
Die gute Nachricht: Die Abwanderung aus Osttirol konnte in den letzten Jahren zwar deutlich eingebremst werden, doch sogar im letzten Jahr war der Saldo mit -13 Personen noch negativ. Das geht aus der am 5. Dezember veröffentlichten Statistik „Tirol in Zahlen“ des Landes hervor, die eine ganze Reihe von spannenden demografischen Fundstücken enthält.
So zählen etwa Schlaiten und Lavant zu den zehn Tiroler Gemeinden mit der größten Zuwanderung des vergangenen Jahres. Ein Umstand, der in Kleingemeinden schon durch die Eröffnung einer neuen Wohnanlage bewirkt werden kann. Auch die Stadt Lienz wächst seit einiger Zeit wieder etwas an und hat die 12.000er-Marke klar überschritten.
Blickt man in die Zukunft der Bevölkerungsentwicklung, dann spielt natürlich auch die Alterspyramide eine Rolle, die längst keine Pyramide mehr ist, sondern eher wie ein Christbaum mit einem etwas zu dicken Stamm aussieht. Die Menschen mittleren Alters sind längst eine weit größere Gruppe als jene, die noch jung sind. Und so wird auch das Segment der Alten immer breiter.
Dazu zwei Zahlen: Rund 7.000 Einwohner:innen Osttirols sind jünger als 15 Jahre, das sind 14,4 Prozent. Der Bezirk Lienz liegt bei dieser Gruppe an viertletzter Stelle der neun Tiroler Bezirke. Unangefochtener Spitzenreiter ist Osttirol bei den über 85-Jährigen mit einem Bevölkerungsanteil von 3,3 Prozent. 1.599 Personen haben aktuell im Bezirk dieses stolze Alter schon überschritten.
15 Postings
Es gab und gibt ja einige Initiativen die sich der Zuwanderung bzw. "Rückwanderung" also von Osttiroler:Innen die wieder "zruck hoam" kommen sollen. Die sind aus meiner Sicht sehr positiv. Was ein Problem ist, ist einerseits das Selbstbildnis des "Osttirolers" der von den Nordtirolern stets unterdrückt, zurück gelassen etc. wird, andererseits tatsächlich das Fehlen von Anziehungspunkten - schauma uns mal die Kletterhalle, die neue Tennishalle, ein Eishockey-Dach/Halle - hoppla - all das gibt´s ja gar nicht... Hier muss die gesamte Region zusammenarbeiten - Kirchtürme sind kontraproduktiv - nur gemeinsam wird man solche Projekte stemmen können, die auch einen Mehrwert für die gesamte Region bringen. Wieso net einen Eisplatz-Dach/Halle in Leisach, die Tennishalle in Tristach, die Kletterhalle in Lienz? Ich würd mir wünschen, dass dies alles offen disktutiert wird.
Das junge Einheimische wegziehen lässt sich schwer verhindern , besserer Verdienst , Karriere und Abenteuer einer Großstadt punkten da sehr gut . Mieten sind wo anderes wesentlich höher , eine Stadt wie München hat den höchsten Zuzug , die höchsten Mieten in Deutschland , aber die besten Jobs , da große amerikanischen Firmen dort ihren Europa Sitz haben , das zieht auch junge Österreicher an . Lienz und Osttirol muss seine Stärken ins Spiel bringen . Die Deutschen die ich in Lienz treffe sind alles Fachkräfte , entweder sportliche Typen die Radfahren , Berg oder Wassersport betreiben , sich an der Landschaft erfreuen , und die meisten mögen Lienz mit seine Geschäfte , nur Gastronomie schwächelt .
Ich habe noch nie auf YouTube ein Video entdeckt für Deutsche , dehnen Osttirol schmackhaft gemacht wird , als Ort zum Leben .
Dafür irgendwelche hässliche graue Ortschaften in Bulgarien , Ungarn oder Esoteriker die Sibirien bewerben .
Viele Deutsche wollen ein beschauliches Leben wie in Lienz . Die Ortschaften im Bezirk Kitzbühel , Kufstein oder Schwaz , die grosse Anzahl Ausländer die dort leben , sind fast nur Bürger der BRD .
Osttirol und Lienz muss sich nur besser verkaufen , ich bin mir ziemlich sicher das junge deutsche Familien gerne hier arbeiten und leben würden , im Tausch gegen Sicherheit , herrliche Landschaft , kurze Fahrzeit nach Italien und wesentlich mehr Sonnenstunden wie in Deutschland .
Die bringen ja auch neue Ideen , was junge Einheimische gefällt , von Gastro Konzept , Kunst bis Klamotten ( coole ) .
In Wörgl glaube ich waren sie noch nie. Wenn ich da durchgehe sehe ich auf der Strasse und in Geschäften nicht so viele Deutsche wie sie erzählen. Denke aber das spielt keine so Rolle woher der Zuzug von Arbeitskräften und Menschen sein kann den die Region braucht. Osttirol überaltet und wir brauchen, wenn wir das wie es ist erhalten wollen zumindest ein ausgewogenes Verhältnis zwischen jung und alt, das sicher stellt, dass die alltäglichen Sachen erledigt werden und die Betriebe aufrecht erhalten werden. Das ist wie die Statistik zeigt nicht mehr gegeben. Die schönsten Berge, die tollsten Touren, die Landschaft sind für einen Start für Leute die das mögen gut, jedoch braucht man um zu bleiben auch ein soziales Umfeld und eine Gesellschaft die Ausländer integrieren will und in der man nicht als Fremdkörper betrachtet wird. Es braucht den Willen von beiden Seiten das ist klar. Aber wenn ich im Alltag sehe wie auf der Arbeitstätte, auf den Ämtern, im Geschäft Fachkräfte aus unserer südlichen Nachbarschaft behandelt werden, wie mit ihnen Jugo Deutsch gesprochen wird, wie sie teilweise auch von Amtsträgern behandelt werden wenn sie nicht jemandem kennen der ihnen hilft verstehe ich, dass das Interesse hier sesshaft zu werden ohne ihre Familie mitzubringen gering ist. Und die Leute sind vernetzt und geben ihre Erfahrungen weiter. Es braucht eine grundsätzliche Änderung der Einstellung wenn wir wollen, dass Osttirol vom Angebot halbwegs so bleibt wie es ist und da bräuchte es ein Bekenntnis von der Politik, der Wirtschaft und der Bevölkerung, dass wir Zuzug und Integration wollen. Wir haben so wenige Ausländer in der Region, dass eine gezielte gemeinsame Integration möglich ist. Bis jetzt habe ich keinen einzigen Osttiroler Politiker gehört, der sich zu Zuzug bekannt hat auch von unsere Bürgermeisterin und unserem LAbg. nicht. So lange das nicht auch in der Politik angekommen ist und auch wirklich ernst gemeint ist, werden wir jedes Jahr gespannt auf die Statistik starren und etwas ist klar, wir haben ca. 1500 über 85. Da ist es eine Frage der Zeit wann wir bei 47.000 Einwohnern sind wenn wir nicht gegensteuern. Das die Politik das Thema Zuzug nicht zum Thema machen will ist klar weil man mit dem Thema keine Wahlen gewinnt. Aber es steht der Politik auch frei, vor allem in unserem Bezirk den Leuten vor Augen zu führen was mit der Region passiert, wenn wir keinen Zuzug haben und die Menschen damit konfrontieren. Das bedeutet aber schwere Arbeit und das ist etwas was die meisten Politiker scheuen. Einfacher ist es den Mainstream zu folgen und über Ausländer zu schimpfen, denn das bringt Stimmen.
Wörgl kenn ich sehr gut, Kumpel hat dort eine Pizzeria , anderer an Shop für Kampfsport und ein Kurde aus diesen Kreis,hat eine Bar betrieben wo man animiert wird mit hübsche Frauen , auch den Kroaten der eine Keller Bar / Lounge betreibt , kenne ich sehr gut .
Natürlich gibt es Gemeinden mit viele Bürger aus EX Jugo oder aus dem ehemaligen Osmanischen Reich . Wenn sie die abgebildete Karte anschauen , werden sie Gemeinden wie Reith b Kitzbühel, Ellmau , Stadt Kitzbühel , Achensee , Seefeld und Leutasch sehen , eindeutig Deutsche in der Mehrheit bei Migranten . Fallen halt weniger auf , schauen den Tirolern sehr ähnlich , erst wenn sie den Mund öffnen, outen sie sich . Habe einige Jahre in Ellmau gelebt .
Ich bin sehr weltoffen , finde es aber besser das man eher an Personenkreis bewirbt , der sich beim Thema Integration einfacher tut . Die geforderten Dinge würden Generationen dauern , deswegen lieber deutschsprachige die vielleicht noch ähnliche Interessen wie Eingeborene haben .
Ich fände es natürlich super Spanier , Brasilianer , Balkanesen oder andere Nationen als Nachbarn zu haben , die werden hier aber es zu schwer haben um glücklich zu sein .
Nichtmal ein deutscher werd unbedingt glücklich , habe in die großen Skigebiete mit deutsche Köche und Service Personal zusammengearbeitet. Wer nicht selber Wintersport betrieben hat , es geliebt hat in kalte Winter Nächte die Rodelbahn unsicher zu machen , der wurde meistens depressiv und hat viel Alkohol konsumiert .
Ok , Skandinavier und Holländer würden sich auch leichter tun , die mögen Winter , Berge und trinken Osttioler auch mal untern Tisch .
Alles andere funktioniert nicht , wie sie selber schon geschrieben haben, muss mehr kommen von der Politik u Bevölkerung . Habe paar Leute kennengelernt , die arbeiten als Fachkröfte im sozialen Bereich , die dringen bei der lokalen Politik nicht durch .
"Weibelen und Manda, schnaxelts wieder mehr", würd der "Urechte Tiroler aus der Piefke Saga" dazu wohl sagen!
@ Menozzi: die Deutschen in Kitzbühel, Kirchberg, Leutasch bringen uns in Tirol was genau? Teure Grundstücke, keine Arbeitskräfte.... Wer soll die Arbeit machen. Also die Gemeinden die sie aufzählen stehen nicht für gelungene Zuwanderung.
Ohne Integration wird es nicht funktionieren, dann können wir gleich ein „Wir schließen Schild“ dranhängen und Osttirol zurück in die geistige Steinzeit schicken. Jetzt haben wir hier die Innovativsten Unternehmen, Kreativität und ein unglaubliches Outdoor Sportareal. Nur mit Heimkehrern wird’s nicht gehen oder damit zu werben, dass wir angeblich Wortkarge Menschen sind, die man erst Mal besser kennen lernen muss. Viele von uns können es bereits besser, begegnen Zugezogenen auf Augenhöhe, seins Deutsche, Niederländer oder was auch immer. Das sind Menschen die ihre Heimat verlassen um bei uns zu arbeiten, Steuern zahlen, ihre Kinder auf Schulen schicken, Osttirol mit stabil halten… und dennoch scheinen die Rückwärts-Gewandten gerade etwas Lauter als sonst.
hier das video das lust auf osttirol macht...
https://youtu.be/5L7gNmb5mH4?si=VOjdcMv64g1W-aIn
Durch die steigend hohen Wohnkosten ist es auch nicht verwunderlich das immer mehr junge Erwachsene von Lienz auswandern.
@Tamara, ihrem nachvollziehbaren Beitrag möchte ich noch hinzufügen, das auch sonst infrastrukturell für junge Menschen kaum was besonderes geboten wird.
@karlheinz: Wunschliste? Ideen? Akteure? Diejenigen die das gern kritisieren sind wohl rechtzeitig ausgewandert.
klingt so als ob es überall billiger wäre...???
Ältere wandern auch deshalb aus.
... uiii, da ist die Grafik vollblau ... jetzt verstehen wir auch die Notwendigkeit vom massenhaften Wohnbau allerorten, der ist nicht für das Kartell, sondern damit immer mehr qm² für den einzelnen da sind ??? und die Autoparkplätze erst, 2 pro Auto im ganzen Bezirk wenigsten, meisterhaft ...
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