Aktuell gibt es strenge Regeln für die Vergabe von Wohnkrediten. Eingeführt wurden sie, um „systemische Risiken für den Bankensektor“ zu reduzieren. Die entsprechende Verordnung (kurz KIM-VO) läuft Mitte 2025 aus. Auf Basis der aktuellen Situation sieht das „Finanzmarktstabilitätsgremium“ (FMSG) die Gefahr gebannt.
Die positive Entwicklung bei den Kreditausfällen gepaart mit einer besseren Kapitalisierung des Bankensystems habe geholfen, „dass aktuell kein Systemrisiko mit schwerwiegenden negativen Auswirkungen auf die Finanzmarktstabilität aus Wohnimmobilienfinanzierung festgestellt werden kann“, schreibt das FMSG. „Für diesen Fall ist gesetzlich ein Auslaufen der Verordnung vorgesehen.“ Die Regelung, die Anfang August 2022 eingeführt wurde, war bis zum 30. Juni 2025 befristet. Seit August 2022 dürfen Wohnbaukredite nicht mehr länger als 35 Jahre laufen. Der Eigenmittelanteil muss mindestens 20 Prozent betragen und die Rückzahlungsrate darf maximal 40 Prozent des verfügbaren Nettoeinkommens ausmachen.
Von der Immobilienbranche und dem Bankenverband wird das Auslaufen der KIM-Verordnung bejubelt. Aus Sicht des Immobilienfachverbands haben „die überzogenen Richtlinien bei der Kreditvergabe für den Immobilienkauf den Eigentumserwerb in Österreich massiv behindert“, der Wegfall sei „sehr erfreulich“, sagte Obmann Gerald Gollenz. Der Obmann der Bundessparte Bank und Versicherung in der Wirtschaftskammer, Michael Höllerer, sieht einen „wichtigen Impuls für den Erwerb von Wohneigentum und eine Belebung des Wohnbaus in Österreich“.
Auch der Generalsekretär der Wirtschaftskammer, Karlheinz Kopf (ÖVP), applaudiert: „Die KIM-Verordnung stellte in den vergangenen Jahren eine dermaßen hohe Hürde für den Erwerb von Wohneigentum dar, dass der Wohnungsneubau am Zusammenbrechen war.“ Nun könne es zu einem kleinen Aufatmen kommen. „Ob Einrichtungsfachhandel, Baunebengewerbe oder Kreditwirtschaft, die Flaute am Wohnungsmarkt war deutlich spürbar“, so Kopf.
Finanzminister Gunter Mayr erklärte, dass er davon ausgehe, dass „die KIM-Verordnung, wie vorgesehen, mit Ende Juni 2025 auslaufen wird. Das würde zu mehr Flexibilität bei der Vergabe von Wohnkrediten führen und die Schaffung von Eigentum in unserem Land wieder erleichtern.“
Auch mehrere ÖVP-Landeshauptleute begrüßten das voraussichtliche Ende der strengen Kreditvergaberegeln.
Kritisch äußerte sich dagegen die grüne Abgeordnete Nina Tomaselli: „Der Traum vom Eigenheim bleibt den meisten verwehrt, weil seit Jahren die Immobilienpreise davongaloppieren. Anstatt sich darum zu kümmern, hat die ÖVP - Land auf, Land ab - lieber den Druck auf die Aufsicht erhöht“, sagte Tomaselli. Das Auslaufen der Verordnung sei „total unvernünftig“ und bringe „hohe Risiken für den Finanzplatz“.
3 Postings
Es ist zu befürchten, dass Einige dann das fertiggestellte Haus, Heim wieder verlieren werden. Dann rentiert sich ja wieder das Aufkaufen von diesen Objekten als Wertanlage, es gibt noch viele EU-Bürger die Geld anlegen möchten,
Lockerung der Vergabe von Krediten ist gleichbedeutend mit sprunghaftem Anstieg der Immobilienpreise/Inflation......sehr kurzgegriffen die Denkweise unserer "Experten"
Tja netter Artikel nur was ist nun Sache, mal bei unseren Banken nachgefragt was Sache ist?
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