Nach 26 Jahren Bauzeit sind seit Ende November die Arbeiten eines der bedeutendsten Infrastrukturprojekte Europas abgeschlossen. Mitten durch das Bergmassiv der Koralpe verläuft zwischen Kärnten und der Steiermark die 130 Kilometer lange Koralmbahn. Während der neue Bahnhof Weststeiermark noch seinen Feinschliff erhält, ist die Bahn-Strecke bereit für die sogenannte Inbetriebnahmephase, informiert die ÖBB.
Bevor nämlich die ersten Züge unterwegs sein dürfen, stehen mehrere Monate lang Tests, Messungen, Übungen, Proben und Einschulungen an. Insgesamt sind im kommenden Jahr mehr als 70 Testfahrten und rund 15.000 Testkilometer geplant. Mit sogenannten Hochtastfahrten geht es mit bis zu 250 km/h über die neue Strecke. Bei „Akzeptanzfahrten“ wird dann jedes Detail unter die Lupe genommen. Gleichzeitig wird das Zugsicherheitssystem getestet und alle Objekte entlang der Strecke werden auf Einflüsse überprüft.
Aber nicht nur die Technik wird hochgefahren. Auch die Menschen hinter dem Betrieb bereiten sich vor. Lokführer:innen lernen die neue Strecke – die durch 50 Tunnelkilometer, über 100 Brücken und vorbei an 23 modernisierten Bahnhöfen und Haltestellen führt – vorab im Simulator kennen und auch reale Schulungsfahrten werden absolviert. Rettungskräfte und Feuerwehren üben verschiedenste Einsätze. Zusätzlich stehen Begehungen mit Fahrdienstleiter:innen, Signalmeister:innen, Einsatzleiter:innen und Sachverständigen auf der Checkliste.
Die Bauarbeiten in Bildern:
Nach anfänglich großem Widerstand gegen die Koralmbahn wird es 40 Jahre nach den ersten Weichen für den Bau im Dezember 2025 tatsächlich möglich sein, in 45 Minuten von Klagenfurt nach Graz und umgekehrt zu fahren. Leonore Gewessler, Bundesministerin für Klimaschutz, meinte im Rahmen einer Pressekonferenz mit Vertretern der ÖBB und Politik: „Die Klimakrise stellt uns vor große Herausforderungen. Die Koralmbahn kommt da genau richtig. Sie wird noch mehr Menschen überzeugen, wie einfach und schnell der öffentliche Verkehr funktionieren kann. Die Koralmbahn leistet damit einen wichtigen Beitrag für die Mobilitätswende. Das freut mich als Steirerin doppelt!“
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