Das Seminarhotel FoKus des Vereins N’Cyan in St. Jakob ist zahlungsunfähig. Heute, 26. November, wird laut Kreditschutzverband 1870 über das Vermögen des Betreibervereins „N'Cyan – Innovation für Menschen“ ein Konkursverfahren am Landesgericht Innsbruck eröffnet. Die Höhe der aushaftenden Verbindlichkeiten beläuft sich laut Eigenangabe auf rd. 3,6 Millionen Euro.
Der Verein sparte vom Start weg nicht mit großen Worten. „Hightech trifft Höhenluft“, hieß es da. „Wir sind die progressive Provinz! Hier werden Schlagworte wie Living Lab, Smart Region und Citizen Science gelebte Realität.“ Das ehemalige Hotel „Unterrain“ sollte nach Um- und Ausbau als FoKus ein traditionelles Haus und gleichzeitig „Basislager für innovative Ideen, herausfordernde Gedanken und quergedachte Lösungen“ sein.
Der Vereinsgründer und Vorsitzende, Walter Troger, stammt aus dem Defereggental und ist Geschäftsführer der VAMED Standortentwicklung und Engineering GmbH (VSG). Als Trogers Stellvertreter vor Ort war Rotkreuz-Bezirksstellenleiter Egon Kleinlercher aktiv, die Finanzen des Vereins betreute der frühere St. Jakober Bürgermeister Hubert Jesacher.
Vom Land Tirol gab es 200.000 Euro Förderung als Startkapital für das Projekt, bei dem auch die FH St. Pölten eine tragende Rolle spielen sollte. Hannes Raffaseder, einer der Geschäftsführer der FH, sollte für die wissenschaftliche Bespielung der Location sorgen. Von einem „Forschungsbetrieb“ mit vielen Themen in Labor-, Seminar- und Veranstaltungsräumen war die Rede. Als Partner wurden offiziell Philips Austria, die Strabag, die Raiffeisenbank Defereggental und das Rote Kreuz Osttirol genannt.
Laut Kreditschutzverband sind vier Mitarbeitende des Hotels von der Insolvenz betroffen. Ab sofort können Gläubigerforderungen bis zum 13. Jänner 2025 (gerichtliche Anmeldefrist) angemeldet werden. „Ob die Insolvenzverwaltung den schuldnerischen Betrieb ohne weitere Nachteile für die Gläubiger fortführen kann, wird sich zeigen“, schreiben die Kreditschützer. Diese Entscheidung werde zeitnah zu treffen sein. Es bleibe insbesondere abzuwarten, „ob der Schuldner in der Lage ist, nachvollziehbar darzustellen, dass eine Fortführung auf wirtschaftlich soliden Beinen stehen kann.“
2 Postings
Die mickrige Grundförderung und die saftigen Coronazahlungen haben eben nicht ausgereicht um erfolgreich zu sein. Dachte mir schon damals: Mutig Mutig, und das am am Ende der Welt.
Da kommt immer wieder Freude auf, wenn man liest, dass solche Pleitiersbetriebe mit großen Fördersummen "unterstützt" worden sind und es dann doch nicht können. Oder wurde da wie bei Benko schon rechtzeitig Geld auf die Seite gebracht? Wenn das die vielzitierte Kompetenz der gepriesenen Würrrrtschaftler ist, dann habe ich endlich begriffen. Dem Normalbürger zieht man die Unterhose aus und den sogenannten "Leistungsträgern" schiebt man sie hinten hinein. Wahrhaft ein interessantes Modell, die freie? Marktwürrrrtschaft! Mir kommen ja auch die Grausbirnen hoch, wenn gejammert wird, dass die hohen Lohnabschlüsse schuld seien an der miesen Lage der Betriebe. Diese Lohnabschlüsse decken den Kaufkraftverlust des VERGANGENEN Jahres ab !!!! Da haben die Betriebe ja schon durch die hohe Inflation und zum Teil die etwas unkontrollierten COVID-Untersützungen (nicht Gewinn-, sondern Umsatzentgang !!) abkassiert. Die Vertragsabschlüsse hinken immer ein Jahr hinterher !!!! Die Raffgier ist halt ein Schwein.
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