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Franz Fischler zu Gast in unserer Redaktion. Foto: Dolomitenstadt/Pirkner

Franz Fischler zu Gast in unserer Redaktion. Foto: Dolomitenstadt/Pirkner

Franz Fischler und seine Vision von Europas Zukunft

„Dass wir niemanden zurücklassen – das würde Europa von anderen unterscheiden.“

Ein soziales und ökologisches Gewissen, politische Moral, die Fähigkeit zu vernünftigen Kompromissen und eine starke, auch auf kulturelle Wurzeln gegründete Erzählung, das könnte der Weg sein, um den nationalistischen Populismus in Europa zu überwinden, die Demokratie zu stärken und gemeinsam die großen Aufgaben der Zukunft zu stemmen. Davon ist Franz Fischler überzeugt. Auch mit 78 Jahren spürt man noch Tatkraft und Optimismus, Eigenschaften, die ihm schon als Bauernbub in Absam manchen Vorteil verschafften, wie er in diesem Podcast-Gespräch augenzwinkernd verrät.

Fischler hat eine Karriere wie aus dem Bilderbuch hinter sich und das obwohl – oder vielleicht weil – er sich nie vereinnahmen und verbiegen ließ. Die ÖVP war und ist seine politische Heimat, doch wie nur wenige in der Partei leistete sich der ehemalige Minister und EU-Kommissar immer einen eigenen, vom persönlichen Wertekanon geprägten Standpunkt und wurde damit gerade während und nach der Ära Kurz zum Mahner vor einer Schwächung der liberalen Demokratie auch in Österreich. 

In seinem Buch „Die Kraft der Mitte“ erzählt Franz Fischler aus der Perspektive des direkt und maßgeblich Beteiligten und in launigen Worten ein Stück österreichische und europäische Zeitgeschichte. Einige Highlights kommen im Podcast ebenso zur Sprache, wie anekdotisches Insiderwissen. Warum ÖVP-Obmann Erhard Busek nach der EU-Abstimmung 1994 aus vollem Hals die sozialistische Internationale sang? Auch das verrät Franz Fischler im Podcast.  

Seine Vision von der Zukunft Europas formuliert Franz Fischler so: 

„Das Ziel der Europäischen Union und des europäischen Einigungsprozesses sollte sein, dass wir im Stande sind, weiterhin der lebenswerteste und attraktivste Kontinent der Welt zu sein. Da müssen wir Vieles tun, Vieles ändern, modernisieren, viele neue wissenschaftliche Erkenntnisse in Technologien umsetzen. Das Zweite muss sein – und das würde Europa von anderen unterscheiden – dass wir niemanden zurücklassen. Dass wir also soziale Verantwortung wahrnehmen. Niemanden zurücklassen – da inkludiere ich auch die Natur, die wir auch nicht zurücklassen sollten.“


Der Dolomitenstadt Podcast ist ein akustisches Magazin, das die Redaktion von dolomitenstadt.at in Lienz zusammenstellt. Das Themenspektrum ist breit und beschränkt sich nicht nur auf die Region. Wir stellen spannende Projekte vor, widmen uns den Künsten und der Kunst des Lebens, schauen in Kochtöpfe und über den Tellerrand, greifen heiße Eisen an und diskutieren die Themen unserer Zeit mit Menschen, die etwas zu sagen haben. Zu finden auch auf Spotify und bei Apple Podcasts.

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

5 Postings

Ist es so
vor 23 Stunden

Er wäre wohl der einzige Schwarze, den ich sofort wählen würde, wäre er noch aktiv. Leider gibt es nur noch wenige Politiker, denen man tatsächlich glaubt, was sie sagen und dann auch umzusetzen versuchen.

Er hat heute noch Klasse, die aktuell leider vielen fehlt, weltweit!!! Schade, dass er kein Politiker mehr ist, ihm könnte man noch vertrauen.

 
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Petra HP
vor 2 Tagen

Danke für diesen tollen Podcast - Fischler war immer schon ein Politiker mit viel Weitblick in ALLE Richtungen, nicht nur in seine parteipolitische.

 
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wolf_C
vor 3 Tagen

... heutzutage unvorstellbar wie diese Partei einmal echte Humanisten und große Menschen hervorbrachte, bis Schüssel halt ...

 
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defregger
vor 3 Tagen

Sehr geehrter Hr. Fischler! In Europa werden derzeit noch soooo viele Menschen, vorallem Einheimische zurückgelassen, dass das von Ihnen gewünschte m.E. NIE zu erwarten ist bzw. eintreffen wird.

Dutzende Beispiele kann ich Ihnen benennen und, solange der Wille der "Gutsherrenmanschaft" vorherrscht schon 2x NICHT!

 
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    Senf
    vor 3 Tagen

    ... würde der spruch von einen*r unterbemittelten stammen, wäre er glaubhaft. aus diesem sprachrohr wohl nicht!

     
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