In der Causa rund um einen Jagdausflug mit Signa-Gründer René Benko hat die Staatsanwaltschaft Innsbruck nun offiziell ein Ermittlungsverfahren gegen Tirols scheidenden Landeshauptmannstellvertreter und SPÖ-Chef Georg Dornauer eingeleitet. Es bestehe der Verdacht der Verletzung des Waffenverbotes, sagte Sprecher Hansjörg Mayr zur APA am Freitag und bestätigte Online-Berichte zweier Tageszeitungen.
Anknüpfungspunkt für die nunmehrigen Ermittlungen ist jenes Foto, auf dem Dornauer mit Benko, einem befreundeten Hotelier sowie einem erlegten Hirsch zu sehen ist. Der SPÖ-Spitzenpolitiker trägt dabei einen Hut, der ihn aufgrund des „Beutebruchs“ als Schützen ausweist.
Dornauer beteuerte bisher, den Hirsch nicht selbst erlegt zu haben. Der Hut sei nicht der seine. Der Hotelier bestätigte, selbst geschossen zu haben, die Abschussmeldung würde es beweisen. Inzwischen legte Dornauer auch die von ihm geforderten Dokumente und Erklärungen vor. Der Jagdausflug fand in der Luxusjagd Stüblergut statt, die zu einer Privatstiftung von Benko gehört. „Das Bild begründet einen Anfangsverdacht, dass Dornauer der Schütze war und eine Waffe besessen haben soll“, erklärte Staatsanwaltschaftssprecher Mayr. Strafrechtlich könnte Dornauer zumindest mit einer Waffe hantiert haben, so die Vermutung.
Im Jahr 2019 war über Dornauer ein Waffenverbot verhängt worden, nachdem er sein Jagdgewehr mit angestecktem Magazin im Auto bei geöffnetem Fenster am Innsbrucker Flughafen liegen gelassen hatte. Security-Mitarbeiter entdeckten die Waffe des damaligen Oppositionspolitikers schließlich. Die Bezirkshauptmannschaft erließ ein unbefristetes Waffenverbot, das anschließend vom Landesverwaltungsgericht bestätigt wurde. Damit war auch der Verlust der Tiroler Jagdkarte und der Einzug seiner Waffe verknüpft. Erst kürzlich hatte Dornauer bekundet, einen Antrag auf Aufhebung stellen zu wollen.
Der 41-jährige Dornauer, seit 2019 Tiroler SPÖ-Chef und seit 2022 erster Landeshauptmannstellvertreter in einer ÖVP-SPÖ-Koalition, gab am Mittwoch nach massivem parteiinternem Druck den Rückzug von seinen Spitzenpositionen bekannt. Er trete aber „nicht zurück, sondern zur Seite“, betonte der frühere Sellrainer Bürgermeister. Nach dem Ausscheiden aus der Regierung mit 18. Dezember will er - zumindest „temporär“ - als Landtagsabgeordneter fungieren. Nachfolger in Land und Partei wird Tirols ÖGB-Chef Philip Wohlgemuth. Dieser wurde Mittwochabend bereits vom Landesparteivorstand zum geschäftsführenden Vorsitzenden ab 19. Dezember bestimmt. Bereits jetzt ist der 37-Jährige in dieser Funktion designiert.
3 Postings
Unnötig - Zeitverschwendung! Was wird den da rauskommen, wenn Eidesstattliche Erklärungen vorliegen. Die Justiz soll sich auf "wirkliche" Verfahren konzentrieren und diese effizient und so rasch wie möglich ababrbeiten. Es kann doch nicht sein, dass - wie diese Woche - ein Verfahren von der WKSTA nach fünf Jahren eingestellt wird.
jeder tiroler mit rückgrat wäre zurückgetreten. aber wir leben in einer politischen zeit der ellbogentechnik und arroganz und es wird nicht besser werden. solche eigenheiten wird dann letztendlich der wähler abstrafen müssen.
... der Wähler wird abstrafen? was denn? wen denn?, sich selbst vielleicht indem er die noch schlimmere Variante wählt? ... und Herr Dornauer hätt halt zu dem stehen müssen was er tat, auch im Bewußtsein der Konsequenz; jetzt kann er sich wenigstens mehr um seine Freundin kümmern, oder gar im Ausland Karriere bei den Extremen machen ...
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