Die Kommunikation zwischen den Blaulichtorganisationen ist das A und O im Krisenfall, insbesondere bei länger andauernden Stromausfällen. In Tirol erfolgt die Kommunikation über ein digitales Funknetz (Digitalfunk BOS-Austria), das auch bei längeren Stromausfällen funktionsfähig bleibt. Damit können die regionalen und überregionalen Einsatzorganisationen und andere Akteure auch bei einem Blackout miteinander in Verbindung treten.
Zur Aufrechterhaltung des Funknetzes bei Stromausfall arbeiten das Land Tirol und die Tiroler Feuerwehren eng zusammen und haben ein Konzept zur Notstromversorgung der Funkstationen erarbeitet. Im Rahmen einer Übung des Landesfunkdienstes mit den Feuerwehren des Bezirkes Osttirol, der Bezirksfeuerwehrzentrale Lienz und dem Bezirksführungsstab der Feuerwehr wurde diese Zusammenarbeit kürzlich geprobt.
Sicherheitslandesrätin Astrid Mair betont: „Solche Abläufe für Krisenzeiten müssen stetig geübt und getestet werden. Denn im Ernstfall ist es zu spät, um nachzuschärfen. Gerade der Bezirk Lienz ist immer wieder mit Katastropheneinsätzen konfrontiert, die auch zu längeren Stromausfällen führen können. Solche gemeinsamen Übungen sind daher eine wichtige Vorbereitung für den Ernstfall.“
Wie das Land Tirol informiert, funktioniert die Aufrechterhaltung des Digitalfunknetzes bei Stromausfall durch das österreichweit einzigartige A-Standort-Konzept: Ausgewählte Funkstationen, die strategisch über das ganze Land verteilt sind, werden dafür technisch eigens aufgerüstet. Sie können mit Batterien rund 36 Stunden weiter senden. Danach kann Notstrom über Aggregate eingespeist werden.
Bei längeren Stromausfällen aktivieren die örtlichen Feuerwehren die Notstromaggregate der Funkstationen. Diese Aktivierung wurde im Rahmen der Übung geprobt. „Die Übung war ein voller Erfolg. Alle 15 Osttiroler Funkstationen des A-Standort-Konzepts konnten mittels Notstromaggregate in kürzester Zeit versorgt werden“, berichtet Bezirksfeuerwehrinspektor Franz Brunner.
Wie funktioniert das A-Standort-Konzept? Über ein autarkes Richtfunknetz. „Richtfunk bedeutet, dass zwei ‚Funkmasten‘, die in einem gewissen Abstand zueinanderstehen, direkt miteinander kommunizieren können, ohne von öffentlichen Datennetzen oder auch kabelgebundenen Leitungen abhängig zu sein. Voraussetzung dafür ist, dass zwischen den beiden Funkmasten ein Sichtkontakt – selbst wenn es über mehrere Kilometer ist – besteht. Durch das eigenständige Richtfunknetz des Landes Tirol und der Unterstützung der Tiroler Feuerwehren, kann der Betrieb des Digitalfunknetzes unabhängig von öffentlichen Netzanbietern und Energieversorgern im Katastrophenfall sichergestellt werden“, erklärt Bernhard Goßner, technischer Übungsleiter beim Land Tirol.
Keine Postings
Sie müssen angemeldet sein, um ein Posting zu verfassen.
Anmelden oder Registrieren