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Dornauer: „Ich trete nicht zurück, sondern zur Seite.“

Der Jagdausflügler verlässt die Regierungsbank, will aber im Landtag bleiben. Blanik: „Realitätsverweigerung“.

Tirols Landeshauptmannstellvertreter und SPÖ-Chef Georg Dornauer zieht Konsequenzen aus der Causa rund um einen Jagdausflug trotz bestehenden Waffenverbots mit Signa-Gründer René Benko. Im Zuge einer „Persönlichen Erklärung“ in der Innsbrucker Parteizentrale erklärte Dornauer am Mittwoch, „nicht zurückzutreten, sondern zur Seite zu treten“. Sein Nachfolger in Land und Partei soll Tirols ÖGB-Chef Philip Wohlgemuth werden.

Die „Übergabe“ soll mit 18. Dezember, mit dem Budgetlandtag, erfolgen. Ebendieses Budget will Dornauer noch mitpräsentieren. Der Fahrplan für die Designierung bzw. Wahl Wohlgemuths stand indes noch nicht fest. Dass er auch als Landesparteichef zurücktreten werde, sagte Dornauer in der Pressekonferenz zwar nicht explizit, die Partei bestätigte der APA aber auf Nachfrage, dass dies der Fall sein werde.

Im Landtag will Dornauer bleiben, verwies er auf sein Direktmandat mit gehöriger Wählerunterstützung. Doch dagegen formiert sich offenbar Widerstand im SPÖ-Klub wie die „Tiroler Tageszeitung“ online berichtete. Landtagsvizepräsidentin Elisabeth Blanik sah im Wechsel auf die Abgeordnetenbank „Realitätsverweigerung“, Landtagsabgeordneter Benedikt Lentsch wurde deutlich: „Der Wechsel von der Landesregierung in den Landtag geht nicht.“

Der Noch-Landeshauptmannstellvertreter machte in dem Statement, nach dem keine Fragen zugelassen waren, klar, dass er „keinen Rücktrittsgrund“ sehe. „In der Partei sehen es aber viele anders. Als ein in der Wolle gefärbter Sozialdemokrat akzeptiere ich eine mehrheitliche Stimmungslage“, so Dornauer, der noch bis zum späten Dienstagabend nicht gehen wollte, sichtlich bewegt.

Zur „Causa Prima“ gab Dornauer an, dass er - „bei aller schiefen Optik und nachvollziehbarem Unverständnis“ - „keinen Gesetzesbruch begangen“ habe und auch „kein Schaden“ entstanden sei. „Ich habe keine Einladung angenommen, sondern lediglich einen Freund (einen Hotelier, Anm.) begleitet. Dass dabei auch Benko dabei war, bedeutet in keiner Weise dass ich seine geschäftliche Vorgangsweisen goutiere oder gar unterstütze.“

Zuletzt war der Druck auf den 41-Jährigen beständig gestiegen. Nach der Innsbrucker Stadtpartei - die Dornauer abends mittels Bezirksausschuss schließlich einstimmig zum Rücktritt aufforderte - äußerten sich immer mehr Parteigranden der Sozialdemokraten aus den Ländern bis hin zur Bundesspitze um Bundesparteivorsitzenden Andreas Babler. Nahezu wortgleich richteten sie Dornauer aus, dieser „werde wissen, was er zu tun hat“.

Zum wahrscheinlichen Nachfolger Wohlgemuth meinte Dornauer, dass dieser „ein jahrelanger Mitstreiter für sozialdemokratische Ideen“ sei: „Bei ihm sind die großen Aufgaben in allerbesten Händen.“ Darüber hinaus bedankte sich der scheidende rote Chef beim Koalitionspartner, Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP): „Wir haben in den letzten zwei Jahren bewiesen, was es heißt unaufgeregt solide eine Landesregierung zu führen - im Interesse von Tirol und den Tirolerinnen und Tirolern. Unaufgeregt und ohne Streit.“

Mattle (ÖVP) hatte die SPÖ in den vergangenen Tagen aufgefordert, eine „klare Position“ in der Causa einzunehmen. Er sprach hinsichtlich Dornauers Verhalten jedenfalls von „unangemessenen Eskapaden und Blödheiten“, eine Rücktrittsaufforderung oder ein Drängen darauf waren jedoch nicht zu vernehmen. Bei einem tatsächlichen Verstoß gegen das Dornauer auferlegte Waffenverbot wäre jedoch eine „rote Linie“ überschritten, hieß es.

Nach Dornauers Erklärung ließ das Büro des Landeschefs wissen, dass Mattle den Rücktritt als Landeshauptmannstellvertreter Dienstagabend angenommen habe. Dem Landeshauptmann gehe es um „Stabilität für Tirol und eine Regierung, die für die Menschen arbeitet.“ Am frühen Mittwochnachmittag tagt der Landesparteivorstand der Tiroler Volkspartei. Danach werde Mattle eine Stellungnahme abgegeben.

Ausgangspunkt der Causa war ein Foto von einem Jagdausflug in der Steiermark im September auf der Titelseite der Montagsausgabe der „Kronen Zeitung“. Dornauer beteuerte, nicht geschossen zu haben, und dass der von ihm getragene Hut, der ihn aufgrund des „Beutebruchs“ als Schützen ausweist, nicht der Seine gewesen sei. „Es ist nicht mein Hut“, meinte er. Der befreundete Hotelier bestätigte, selbst geschossen zu haben, die Abschussmeldung würde es beweisen. Auch der Jagdleiter im Revier habe dies bezeugt. Inzwischen legte Dornauer auch die von ihm geforderten Dokumente und Erklärungen vor. Der Jagdausflug fand in der Luxusjagd Stüblergut in der Steiermark statt, die zu einer Privatstiftung von Benko gehört.

Kabarettist Markus Koschuh benötigte im Publikum bei Dornauers Rücktrittserklärung keine Worte, um seine Sicht der Dinge auf den Punkt zu bringen. Foto: Expa/Spiess
Michael Steger hat Politikwissenschaft studiert und arbeitet als freier Journalist in Innsbruck. Der versierte Reporter berichtet für Dolomitenstadt über aktuelle Themen rund um die Stadt- und Landespolitik.

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26 Postings

Alpin57
vor einem Monat

Wenn ein Häuselbauer mit 40 Jahren sein Haus abgezahlt hat,dann bekommt er eine Vorladung vom Finanzamt und muss eine Erklärung abgeben ,wo er das Geld her hat. Die Mutter vom Benkö hat den Vorsitz von X- Stiftungen. So auch die Eigenjagd in der Steiermark ,die mit 30 Millionen vor einigen Jahren gekauft wurde. Der Skandal sind die Gesetze ,wo die Politik die Reichen schützt.

 
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    wolf_C
    vor einem Monat

    ... wegen den Gesetzen kann der Dornauer nix dafür, wenn damals der beschränkte Schüssel mit der Partei das Stiftungsunwesen begünstigte, zsammt der verheerenden Gruppenbesteuerung, im Kniefall vor dem Kapital ... und jetzt wählen die Wähler mehrheitlich wieder die Falschen, sprich die populistischen Ausgrenzer ...

     
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lia
vor einem Monat

recht hat er. die ihn verurteilen, drücken sich eh vor der politik. und dann jammern, dass keiner mehr verantwortung übernimmt.

 
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saguen
vor einem Monat

Als, ich schreib es mal so, "öffentlicher Würdenträger" muss man in der derzeitigen "Gesellschaft" aufpassen, wo bin ich, was mache ich, welche Aussagen gebe ich von mir usw.... Niemand stellt sich die Frage, wer machte in dieser wahrscheinlich nicht öffentlichen Veranstaltung dieses Foto, und gab es speziell der Kronen Zeitung, die allers andere als eine objektive Zeitung ist, weiter....??? Politisch motiviert und gelungen.....fressen und gefressen werden .....

 
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    defregger
    vor einem Monat

    Sagen wir mal so: jeder Jäger ist besessen, seine erlegte "Tat" für immer festzuhalten. Wer dann letzendlich ....alles Speku! Die Wahrheit kommt früher oder später immer ans Licht und das ist gut so!

     
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Pooky
vor einem Monat

Was hat mein Opa immer über Politiker gesagt: der Trog bleibt derselbe, nur die Schweine ändern sich.

 
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sonnenstadtlienz
vor einem Monat

Zur Seite treten heißt übersetzt dann wohl, dass der Typ immer noch am Sessel klebt. Wie ekelhaft!

 
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gemeiner Waldkauz
vor einem Monat

Da hat wohl die ÖVP der SPÖ ein Kuckucksei gelegt. Sensationeller Coup!

 
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Senf
vor einem Monat

...man stelle sich vor, am beutefoto würde statt dem hirsch ein toter WOLF liegen.

wetten, dornauer und benko, wären in so manchen schlagzeilen die helden des tages.

und der mattle müsste seinen hut nehmen ;-)

;-))))

 
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r.ingruber
vor einem Monat

https://youtu.be/8l4T-cZdpVw?si=VIOxKmaVYdTBIgLK

 
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    ruhigblut
    vor einem Monat

    hahaha :-)

     
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Stadtner
vor einem Monat

Anstand sieht anders aus. Er kann und will wohl nicht auf einen mit Steuergeld dotierten Posten verzichten und vom Futtertrog weg. Er könnte ja mal beim zur Seite getretenen Kurz nachfragen. Mit seinem Alter und seinen Fähigkeiten sollte es ein leichtes sein einen Posten ausserhalb der Politik zu finden. Dass die SPÖ da mitspielt, sagt auch einiges über den Zustand dieser Partei und deren Verständnis von Politik, Macht und Steuergeld.

 
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    Senf
    vor einem Monat

    @stadtner, du lobst dornauer und schimpfst ihn, zielst damit aber auf die partei insgesamt ab und lässt kein gutes haar an ihr. du weisst auch warum du das tust.

    dornauer tritt von der politischen bühne, reduziert auf sein landtagsmandat. das ist führ ihn bitter, weil ihm jetzt auch das umfeld verlässt, was ich übrigens gut finde. sein verhalten passt einfach nicht zu einem sozialdemokraten, denn er hatte seinen geltungsdrang nicht mehr in der hand. auch wenn ihm derzeit eigentlich nichts angelastet werden kann, wird ihm diese optik noch lange nachhängen.

     
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      Stadtner
      vor einem Monat

      Vielleicht hätte ich es als Sarkasmus kennzeichnen sollen, was ja nicht so schwer erkennbar wäre. Ja, ich Ziele auf die Partei als ganzes, weil Dornauer sich seit Jahren Stücke leistet und die anderen Parteimitglieder schauen zu, weil sich jeder selbst der nächste ist und seine Pfründe sichert.

       
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Enrico Andreas Menozzi
vor einem Monat

Meine Aussage mit trojanischen Pferd , war falsch , eher eine trojanische Zecke im jungen Alter , die frisch angebissen hat , musst erstmal finden und dann entfernen das Biest .

Was ist das für ein Rücktritt ? Wenn ich die Medien so verfolge , kommt von den Mitgliedern der SPÖ im Tiroler Landtag , so gut wie nichts .

Hier geht es auch nicht um seine elitäres Hobby , sondern um sein Umfeld ( Benko , Fascho Alte ) , was die Sozialdemokratie mit Füßen tritt . Eine SPÖ die im Nationalrat Befragungen zum Thema Benko stellt ,und es als wichtig findet , antworten zu bekommen , so wie viele Bürger in Europs . Ja , in Europa , hat er überall verbrannte Erde hinterlassen . Er spuckt auf die Bundes SPÖ .

Eigentlich sollten alle Landtags Abgeordnete der SPÖ zurück treten , die eine kann schauen das in Lienz alles wieder in Ordnung kommt , da hier einige Bürger von der schlechten Transparenz angekotzt sind . Inzwischen auch ein arrogantes Verhalten an Tag legt .

Der Rest hat auch nur zugeschaut beim Dornauer, Mitläufer sind auch Täter . Dornauer ist immer noch da , glaubt doch kein Mensch , das er nicht das sagen hat .

Gibt den Jungen eine Chance , unter der Führung der Innsbrucker SPÖ .

Ich gebe FPÖ und andere Parteien recht , Neuwahlen in Tirol .

 
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A oschtirolerin
vor einem Monat

Benko, Dornauer, Kurz: Les hommes fatele..... Einer schlutziger wie der andere, aber jetzt sinds olle "zur Seite getreten" Weidmannsdank!

 
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Gertrude
vor einem Monat

„unangemessenen Eskapaden und Blödheiten“

Diese Aussagen von Mattle sind wohl leicht untertrieben. Politiker scheinen sich alles erlauben zu dürfen, ohne großen Aufschrei vom LHM Mattle.

 
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aktuell
vor einem Monat

Wer hat das Foto von Dornauer mit erlegtem Hirsch und "Bruch" auf dem Hut geschossen? War es ewa die gleiche Person, die auch den Flug über den Gardasee mit ihm im Privat-Helikopter voll Stolz auf ihrem Instagram Account veröffentlicht hat?

 
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saguen
vor einem Monat

Nachgeschmack, unangehme Personen, egal in welcher Sparte auch immer, werden denunziert, man sucht solange oder schaut auf jede Handlung hört genau auf jede Aussage, bis man etwas findet. Nur, Viele sind gleicher als gleich. Bei Dornauer hat man das Gefühl, gesucht und gefunden..... Auf der anderen Seite gibts Verlierer, und keine Moral, die bleiben an der Macht und keinen juckt`s...

 
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    karlheinz
    vor einem Monat

    @saguen, irgenwie haben Sie ja recht, denn hierzulande ist es so, dass offensichtliche Verlierer sich anmaßen "Gewinner" zu sein und Gewinner sich rechtfertigen sollten warum sie gewonnen haben. Als Demokrat juckt mich das schon.

     
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Nickname
vor einem Monat

"Zur Seite getreten" wie Sebastian Kurz 2021. Der gut dotierte Posten scheint immer noch reizvoll.

Schade ist dass der wahre Skandal hier in den Hintergrund gedrängt wird. Ein Immobilienhai verursacht eine Milliardenpleite und lebt gleich weiter wir vorher. Das Vermögen wurde früh genug in diversen Stiftungen geparkt auf die er offiziell keinen Zugriff hat. Trotzdem kann er weiterhin im Luxus baden. Die Gesetze die sowas ermöglichen sind in Wahrheit ein noch viel größerer Skandal. Hier gäbe es dringenden Handlungsbedarf. Wo bleibt hier der Aufschrei aus Politikerkreisen?

Das Sprichwort: "Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus" scheint hier vollinhaltlich zuzutreffen

 
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    LaraLektora
    vor einem Monat

    100% Zustimmung, wir müssten demonstrieren gehen.

     
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      Village Pizza
      vor einem Monat

      Sie könnten natürlich auch einen Leserbrief schreiben. Oder sich vertrauensvoll an das Salzamt wenden.

       
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      Senf
      vor einem Monat

      ..., in der Siechtumstraße 12, durchgehend geöffnet ;-)

       
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    senjutsu
    vor einem Monat

    Oder auch noch ein gutes Zitat von Warren Buffett: „Man sieht erst, wenn die Ebbe kommt, wer die ganze Zeit über ohne Badehose geschwommen ist.“

     
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wolfgangwien
vor einem Monat

A goooood Day!!!

 
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