Rund 700 Zuschauer erlebten im Aguntstadion ein mitreißendes Fußballspiel, das alle Facetten eines echten Derbys bot. Doch am Ende konnte nur eine Mannschaft jubeln: Tabellenführer FC-WR Nußdorf-Debant drehte einen 0:2-Pausenrückstand und feierte schließlich einen 3:2-Sieg gegen den Nachbarverein FC TTT Dölsach.
Der FC-WR startete schwungvoll und erspielte sich einige Chancen. Besonders der starke Dölsacher Torhüter Julian Fürhapter brillierte, als er einen Schuss von Dennis Müller mithilfe der Querlatte parierte.
Trotz des Drucks der Hausherren gelang es den engagiert kämpfenden Gästen, nicht ganz unverdient, in Führung zu gehen: In der 24. Minute verwandelte Raphael Wibmer souverän einen Handelfmeter. Kurz vor der Pause kam es noch bitterer für die Heimmannschaft. Spielertrainer Andreas Wenger erhöhte in der 41. Minute mit einem gefühlvollen Volleyheber auf 0:2. FC WR-Coach Sven Lovric reagierte prompt und setzte mit einem unüblichen Doppelwechsel zwei Minuten vor dem Pausentee ein klares Zeichen für den weiteren Spielverlauf.
In der zweiten Halbzeit erhöhte die Heimmannschaft kontinuierlich den Druck. Doch trotz zahlreicher Offensivbemühungen wollte gegen die geschickt verteidigenden Dölsacher zunächst kein Tor gelingen. Die Gäste hingegen blieben im zweiten Durchgang nahezu ungefährlich und kamen kaum noch vor das Tor der Hausherren.
In der 68. Minute bot sich dann die große Gelegenheit zum Anschlusstreffer: Dino Zenkovic trat zum Foulelfmeter an, doch der starke Torhüter Julian Fürhapter parierte. Nach dieser vergebenen Chance schien für die meisten im Aguntstadion ein Sieg der Gäste bereits sicher.
Doch Derbys schreiben bekanntlich oft ihre eigenen Geschichten. Die Wende begann mit einer Gelb-Roten Karte für den Topscorer der Gäste Raphael Wibmer, der wegen einer Unsportlichkeit von Osttirols bestem Schiedsrichter, Marco Schlacher, vom Platz gestellt wurde. Diese Entscheidung markierte den Startschuss für ein furioses Finale des FC WR.
Dominik Sporer erzielte schließlich in der 75. Minute per Foulelfmeter den ersehnten Anschlusstreffer. Nur fünf Minuten später folgte der Ausgleich, als nach einem unglücklichen Abfälscher von Pascal Obergantschnig der Ball im eigenen Netz landete. In der dramatischen siebenminütigen Nachspielzeit krönte Dino Zenkovic das furiose Comeback: Mit seinem späten Siegtreffer brach er alle Dämme und versetzte die Heimfans sowie den Fanclub in ekstatischen Jubel.
Nach dem Spiel zeigte sich Trainer Sven Lovric überglücklich: „Ein Pauschallob an die Mannschaft für die zweite Halbzeit! Wir haben genauso gespielt, wie wir es den ganzen Herbst über getan haben – nie aufgegeben und immer Vollgas nach vorne. Im Frühjahr werden wir alles daran setzen, unsere Position an der Tabellenspitze zu verteidigen.“ Gästetrainer Andreas Wenger hingegen war tief enttäuscht: „Unsere starke kämpferische Leistung wurde durch einige Schiedsrichterentscheidungen gegen uns zunichtegemacht.“
Die Talfahrt von Rapid Lienz geht weiter
In einem wichtigen Spiel gegen einen durchaus schlagbaren Gegner blieb Rapid Lienz erneut ohne Punkte und verlor knapp mit 0:1 gegen den SV Union Lind. Über weite Strecken bot sich den wenigen Zuschauern eine ausgeglichene, jedoch tempoarme Partie mit nur wenigen Torchancen auf beiden Seiten. Zwar versuchte Lienz immer wieder, Druck aufzubauen, doch die clever verteidigenden Gäste ließen kaum gefährliche Situationen zu. Wie es oft Mannschaften im Tabellenkeller widerfährt, wurde ein einzelner Fehler zum Verhängnis: Nach einem Verteidigungsfehler köpfte der 38-jährige Alexander Preissl in der 80. Minute gefühlvoll zum entscheidenden 0:1. Für Lienz hat sich die ohnehin angespannte Lage damit weiter verschärft. Es wird nun im Winter einiger Anstrengungen seitens Obmann Müller bedürfen, um die Weichen für eine erfolgreiche Frühjahrssaison zu stellen.
Wichtiger Auswärtssieg für die Union Matrei in Rothenthurn
Die Union Matrei sicherte sich in Rothenthurn einen wertvollen 2:1-Auswärtssieg und schuf damit eine vielversprechende Ausgangsposition für das Frühjahr.
In der ersten Halbzeit dominierte die Gästeelf das Geschehen: Michael Berger und Philipp Wibmer durchbrachen den Bann nach zwei torlosen Spielen und brachten Matrei mit 2:0 in Führung. Nach dem Anschlusstreffer der Gastgeber in der 61. Minute warf Rothenthurn alles nach vorn, um noch den Ausgleich zu erzwingen – doch die Matreier Abwehr hielt stand. Mit diesem Erfolg überwintert Matrei auf dem dritten Tabellenplatz und bleibt in Schlagdistanz zu den beiden führenden Teams.
2 Postings
Die Osttiroler Vertreter der Unterliga haben großteils ihre Erwartungen erfüllt, teilweise sogar übertroffen. Nur bei Rapid Lienz fällt einen nur mehr " GAME OVER " ein. Eine Mannschaft ohne Perspektive. Mit Legionären verstärkt , weil man sonst überhaupt nicht konkurrenzfähig wäre. Von hinten kommt nichts nach. Die 2. Mannschaft in der 2.Klasse A ebenfalls abgeschlagen Letzter !! Woher Obmann Müller seinen Optimismus hernimmt ist mir schleierhaft. Er hat 20 Jahre sein allermöglichstes gegeben. Aber ohne Unterstützung gehts halt nicht. Mann darf auf die Vollversammlung Ende November gespannt sein. Mann kann nur hoffen das sich endlich etwas tut. Ansonsten sollte Müller die Reisleine ziehen. Alleine wird er das ganze Schlamassel nicht meistern.
Ich gebe Ihnen absolut Recht. Und das traurige ist dass nicht nur die 2. Mannschaft, sondern auch die meisten Nachwuchsmannschaften seit Jahren meist auf den hinteren Plätzen zu finden sind. Mal sehen was die Zukunft für Rapid bringt...
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