Bis zum Jahr 2050 will Tirol seinen Energiebedarf selbst decken und gänzlich auf fossile Energieträger verzichten. Eine Aufgabe, bei der den Gemeinden mit ihrem direkten Draht zur Bevölkerung, eine ganz besondere Rolle zukommt. Von energieeffizienten Gemeindegebäuden hin zu E-Carsharing-Angeboten – die Palette an Maßnahmen, die Gemeinden im Rahmen des e5-Aktionsprogramms umsetzen, ist vielfältig.
„Die e5-Gemeinden sind nicht nur Vorreiter der Energiewende, sondern übersetzen die Energiewende von der Theorie in die Praxis.“
LH-Stv. Josef Geisler
„Die e5-Gemeinden sind nicht nur Vorreiter der Energiewende, sondern übersetzen die Energiewende von der Theorie in die Praxis. Mit ihrer Arbeit sorgen sie tagtäglich dafür, dass Themen wie Energieeffizienz und Klimaschutz in der Bevölkerung ankommen und tatsächlich gelebt werden. Und das seit mehr als 26 Jahren. Durch das e5-Landesprogramm werden die bald 60 e5-Gemeinden als Vorbilder der Energiewende weiter gestärkt und zeitgemäß auf dem Weg zum gemeinsamen Ziel TIROL 2050 energieautonom unterstützt,“ fasst Energielandesrat Josef Geisler zusammen.
Am Dienstag, 5. November, wurden 14 der mittlerweile fast 60 e5-Gemeinden für ihre umgesetzten Maßnahmen ausgezeichnet. Insgesamt wurden an diesem Abend 46 sogenannte „e’s“ nach dem neuen Bewertungskatalog vergeben. Die Kriterien wurden von 60 auf 40 gekürzt. Die Energieagentur Tirol spricht von einer neuen e5-Ära, die neben der qualitativen Bewertung von Projekten vermehrt den Fokus auf quantitativ messbare Parameter lege. Bewertet werden die e5-Gemeinden ähnlich dem „Hauben-Prinzip“ bei Restaurants: Im Rahmen einer umfassenden externen Evaluierung werden die Gemeinden alle vier Jahre je nach Umsetzungsgrad der gesetzten Maßnahmen bewertet und mit einem bis zu maximal fünf e‘s ausgezeichnet.
Spitzenreiter bei der diesjährigen Auszeichnungsveranstaltung war wieder einmal Wörgl, mit fünf e’s. Unter den weiteren 13 prämierten e5-Gemeinden wurde erstmals auch Lienz geehrt. Auf das Konto der Bezirkshauptstadt Osttirols gehen drei e’s, unter anderem für das funktionierende Fußgängerkonzept mit mehreren Begegnungszonen in der Innenstadt und dem Umbau des Bahnhofsareals. Zu den Vorbildprojekten der Stadtgemeinde Lienz zählen seit dem Wiedereintritt 2021 die Ausbildung des e5-Teams, die intensive Zusammenarbeit im Lienzer Talboden sowie das Biomasse-Fernheizwerk, das eines der ältesten und größten in Tirol ist.
In Osttirol nennen sich drei weitere Kommunen „e5-Gemeinde“. Bereits seit 1999 ist Dölsach Teil des Programms und mit drei e's ausgezeichnet. Innervillgraten ist im Jahr 2018 beigetreten und erhielt bislang ebenfalls drei e’s. Mit fünf e’s prämiert zählt Assling sogar zu den Top 3 e5-Gemeinden tirolweit. Die 2000-Einwohner-Gemeinde ist seit 2014 eine e5-Gemeinde und erzeugt selbst mehr Energie, als in Summe verbraucht wird.
Ziel des e5-Aktionsprogramms – Österreichs Bundes- und Landesprogramm für energiebewusste Gemeinden – ist es, Energieprozesse zu modernisieren, Energie effizienter und intelligenter zu nutzen und klimaschonende, erneuerbare Energieträger vermehrt einzusetzen. Auch die Bürger:innen der jeweiligen Gemeinden sollen optimal in die Realisierung der jeweiligen Projekte eingebunden werden.
2 Postings
... das ist sehr löblich! Trotzdem legen wir uns nicht mit der Autolobby an, dafür sind wir a zu dumm b zu feig c zu machtbewußt ... und hätten sie für die Radler ein paar echte Meter mehr gemacht, dann wär sicher noch ein e drinnen gewesen, so bleiben wirk liche Änderungen im Verkehr marginal ...
So ändern sich die Zeiten. Als vor einigen Jahren von den Grünen um den Beitrit zum e5-Aktionsprogramm gekämpft wurde, hat's von den ÖVPlern geheißen: " Ze wos brauch ma denn den Bledsinn". Es wurde ja alles, was mit sorgsamem Umgang mit Energie zu tun hatte, so verunglimpft. Heute sonnt man sich in der Auszeichnung. Komisch, komisch.
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